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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe
Autoren: Albert Martin
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boshaftem Vergnügen. »Ich habe genug von diesem schmutzigen Haus!«
    »Aber, Dorkus . . . nicht doch!« schmeichelte er. »Sie und ich, wir sind ein Gespann. Sie sind für mich wie eine Mutter; Sie werden mich doch nicht im Stich lassen!«
    »Das habe ich schon! Kümmern Sie sich in Zukunft selbst um Ihren Schmutz!«
    Murphy kam mit seinem Werkzeugkasten aus dem Haus.
    »Tut mir leid, Mr. Hogan«, sagte er mit albernem Gesicht. »Meine Absicht war es nicht. Für mich persönlich sind Sie Eins A, und ich bewundere, wie Sie . . .«
    »Murphy!« knurrte Dorkus.
    Murphy wurde klein und häßlich. »Komme schon, Liebling!« Er tippte an seinen Hut und folgte Dorkus zur Bushaltestelle.
    Hogan blickte ihnen erstarrt nach. »Okay! Alle! Geht! Verlaßt das sinkende Schiff! Ich werde auch ohne euch fertigwerden. Wer braucht euch schon?«
    Die Zeit war gekommen, erkannte er plötzlich, ein ganz neues Leben anzufangen. Sein altes Leben zerbröckelte ihm unter den Händen. Drei Nächte hintereinander hatte er gekämpft, war zurückgewiesen und geschlagen worden. Die Demütigung war so überwältigend, daß er heute früh in der Täuschung wach geworden war, er hätte eine siegreiche Nacht hinter sich, während er in Wirklichkeit allein geschlafen hatte.
    Und da er diesen Punkt erreicht hatte, war es Zeit, sich aus dem Kampf der Geschlechter zurückzuziehen, bevor er ein ständiger Versager wurde.
    Er wußte, was er jetzt tun mußte: die Miete von Cheryl und Liz erhöhen. Dann würden sie ausziehen müssen, und er würde seine Appartements nur noch an Männer vermieten und seine Zeit mit Gymnastik und kalten Duschen, nüchternen Überlegungen und ohne Affären verbringen. Bis ein anderer, besserer, edlerer, bewunderungswürdiger Hogan aus ihm geworden war.
    »Ich werde ein Leben der Enthaltsamkeit führen!« versicherte er eisern entschlossen sich selbst. »Ich kann auch ohne Frauen leben!«
    Und gleich jetzt mußte er damit anfangen, indem er einen soliden nüchternen Mann als Mieter für Robins Appartement suchte.
    Er ging ins Haus und holte aus seinem Appartement das >Wohnung-frei<-Schild, lief damit zum Pfosten draußen und hängte es auf.
    Hinter ihm quietschten Bremsen. Ein Kombiwagen hielt an der Bordschwelle. Eine kräftige, mütterlich wirkende Frau im Tweedkostüm stieg aus und trat auf Hogan zu.
    »Verzeihung, Sir«, sagte sie mit dröhnender Stimme. »Ist hier im Haus etwas zu vermieten?«
    »Madam«, versetzte Hogan abweisend, »von jetzt an vermiete ich meine Appartements nur noch an Männer.«
    »Deshalb brauchen Sie nicht grob zu werden«, fuhr sie ihn an. »Dann suche ich für meine Mädchen eben anderswo etwas.«
    Hogan blinzelte. »Mädchen?«
    Sie nickte. »Sie fangen im Herbst an, hier zu studieren, und ich will sie so unterbringen, daß sie sicher sind und unbelästigt bleiben.«
    Hogan sah zu den Wagenfenstern hinüber. Im Wagen saßen drei Mädchen. Reizvolle, dekorative Mädchen. Junge, kurvenreiche Mädchen in der Blüte ihrer Jugend.
    Sie lächelten ihm zu.
    Hogans eiserne Entschlossenheit schmolz dahin.
    Er drehte sich wieder zu der kräftigen Frau um. »Also . . . in diesem Fall könnte ich eine Ausnahme machen«, sagte er mit seiner mildesten, freundlichsten, harmlosesten Stimme. »Durch einen Zufall habe ich jetzt gerade ein Appartement für ruhige, anständige Mieter frei. Wollen Sie es sich einmal ansehen?«
    Er faßte ihren Arm und steuerte sie den Weg zum Haus entlang. Die drei Schönen kletterten aus dem Wagen und folgten ihnen.
    »Wir führen hier ein ruhiges, zurückgezogenes Leben«, erklärte Hogan der Frau, während sie über den Hof gingen. »Meist Leute in mittleren Jahren, häuslich, die Schach- und Damegruppen gebildet haben. Manchmal spielen sie auch Domino. »Wunderbar!« zollte die Frau Beifall und bewunderte die Blumenbeete, an denen sie vorbeikamen. »Schöne Blumen!«
    »Ja, ich arbeite viel im Garten. Es ist mein Hobby. Bringt mich der Natur näher.«
    Der kräftigen Frau gefiel das. »Das zeugt von einem guten Charakter. Achtenswerte Naturliebe!«
    »Das ist wahr!« stimmte Hogan zu, als sie die Treppe erreichten. »Ich sage immer, es ist wundervoll, daß die liebe alte Mutter Natur uns ständig neue Kraft verleiht.«
    Er bat die Frau mit einer Handbewegung, voranzugehen, blieb selbst stehen und strahlte die drei Mädchen lachend an, musterte prüfend die Vorzüge jeder einzelnen, während sie an ihm vorbei die Treppe hinauf und ins Haus gingen.
    Er seufzte zufrieden. Seine
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