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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe
Autoren: Albert Martin
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und seine eigene Sehnsucht.
    Dann schoß ihm durch den Kopf: wogegen, zum Teufel, wehrte er sich eigentlich?!«
    Er erwiderte ihre Küsse mit der gleichen Leidenschaftlichkeit.
    Plötzlich riß Robin ihre Lippen von seinen. »Dave«, flüsterte sie, »wir dürfen nicht. « Abermals küßte sie ihn. »Es steht im Widerspruch zu unserem Plan . . . ich meine, ich muß deinen Charakter jetzt völlig anders einschätzen, weil ich sehe, daß du nicht imstande bist, dein Versprechen zu halten.«
    Dave blickte verwirrt zu ihr hinauf. »Was?«
    »Wir dürfen einfach nicht!« Sie küßte ihn gierig. »Nicht wahr?«
    Dave erwiderte ihren Kuß zärtlich. Sie lag schlaff in seinen Armen und atmete schwer. Ihre Augen waren fast geschlossen; ihre Lippen warteten auf den nächsten Kuß. Alles war so gekommen, wie er es geplant hatte. Jetzt konnte er alles mit ihr machen, was er wollte.
    Und doch hielt ihn etwas zurück.
    Robin schlug die Augen weiter auf. »Was hast du?«
    Dave seufzte unglücklich, löste sich von ihr und stand auf. »Rob, ich will nicht, daß irgendein Schnapsbrenner in Mexiko die Grundlage liefert für . . . Also . . . du hast einen verfluchten Sinn für den richtigen oder falschen Augenblick, der einen rasend machen kann. Daß du mich gerade jetzt an meine Verpflichtung erinnerst . . . « Er holte tief Luft, ballte verzweifelt die Fäuste und war wütend auf sein Gewissen, das ihn plötzlich wie in einem Schraubstock gepackt hielt.
    Robin stützte sich auf die Kissen und sah ihn verständnislos an.
    Dave war ebenso verwirrt wie sie. »Deine Idee war lächerlich, Robin«, erklärte er ihr. »Ob aber mein Weg der richtige ist, weiß ich auch nicht. Es sollte auch ein Weg zu unserer Heirat sein . . . aber jetzt bist du voll von diesem Zeug, und ich . . . also . . . es ist ebenso lächerlich wie dein Plan!«
    Er ging zur Tür.
    Robin richtete sich ungläubig auf. Nichts von dem, was er gesagt hatte, war ihr eingegangen. Sie dachte nur daran, daß sie ihn haben wollte, und er . . . »Was machst du?«
    »Ich gehe weg«, sagte er mit halb erstickter Stimme und nahm die Sicherheitskette ab.
    Draußen zog Hogan sich hastig in sein eigenes Appartement zurück, unfähig, an so viel fabelhaftes Glück zu glauben. Das süße kleine Ding da drüben war betrunken, und ihr Freund ließ sie allein! Was für ein erstklassiger Einfaltspinsel!«
    In diesem Augenblick hätte Dave ihm recht gegeben. Er drehte sich an der Tür noch einmal um und sah sich im Zimmer um. »Eine perfekte Inszenierung!« knurrte er. »Gemütliches Kaminfeuer, Musik, Mescal, alles hat gewirkt — und ich verschwinde. Ich muß verrückt geworden sein!«
    Dann sah er die wie betäubte Robin an und sagte mit sanfter Stimme: »Oder ich liebe dich sogar noch mehr als ich gedacht habe. Gute Nacht, Rob!«
    Er öffnete die Tür, ging hinaus und schnell zu seinem Wagen. Was er tat, schmerzte, aber tief innerlich wußte er, daß er das Richtige tat. Und er hatte es eilig, so weit weg wie möglich zu kommen, bevor sein Entschluß ins Wanken geriet.
    Im Wohnzimmer saß Robin vor dem Kamin und starrte mit Tränen in den Augen zum Fenster, als sie seinen Wagen fortfahren hörte. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nicht so innerlich zerrissen und hilflos gefühlt, so jämmerlich einsam und verschmäht, während sie vor Verlangen brannte.
    An der Tür wurde leise geklopft.
    Robin wandte den Kopf.
    Hogan trat herein, im Gesicht ein verständnisvoll mitfühlendes Lächeln, in der Hand einen hin und her baumelnden ausgestopften Gorilla.

15

    Es war ein trüber, grauer, nasser, niederdrückender Morgen, der völlig zu seiner Stimmung paßte, als Dave zum Z ENTAUREN- W APPEN kam. Mit festen, doch schwerfälligen Schritten ging er die Treppe zum Haus hinauf. Es machte ihm keinen Spaß, was er tun mußte, aber er wußte, daß ihm nichts anderes übrigblieb.
    Unverheiratet zusammen zu wohnen — nie würde für Robin und ihn etwas Vernünftiges dabei herauskommen, das war klar. Ihr Plan war lächerlich, seiner ein Irrtum gewesen. Es gab nur noch eine Lösung — ausziehen! Und beten, daß sie es vernünftig auffassen und mit einer natürlichen normalen Basis für ihre Beziehungen einverstanden sein würde.
    Als er den Hausflur hinunterging, sah Dave überrascht, daß Robins Tür halb offenstand. Er stieß sie ganz auf, trat ein und bekam einen Schreck.
    Im Wohnzimmer herrschte wildeste Unordnung; Kissen lagen über den Fußboden verstreut, eins davon aufgerissen, so daß
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