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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe
Autoren: Albert Martin
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recht.« Hogan fand Gefallen daran, sich selbst herunterzuputzen. »Mit jedem Wort!«
    Irene seufzte übertrieben entrüstet. »Für anständige Menschen ist die Liebe etwas Bedeutungsvolles und Dauerndes, du erniedrigst sie zu etwas Verächtlichem und Niedrigem.«
    »Verächtlich und niedrig!« gab Hogan ihr eifrig recht. »Du hast sehr recht!« Er sah wieder Montoya an. »Ist sie nicht wundervoll?«
    »Ich glaube auch«, sagte Montoya mit seiner schleppenden Stimme. »In Zukunft werde ich den größten Teil meiner Zeit damit zubringen, ihr klarzumachen, wieviel ich von ihr halte.«
    Hogan hatte gar nicht hingehört. Er konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf Irene. »Oh, wie recht du hast! Und wenn ich daran denke, daß ich dich beinahe hätte einfach so aus meinem Leben gehen lassen! Die einzige Frau, die zu mir paßt! Wer kümmert sich sonst . . .«
    »Ich beleidige dich die ganze Zeit über«, sagte Irene vernichtend. »Geht das nicht in deinen dicken Schädel?«
    »Beleidige . . . Gütiger Himmel, es ist eine Befreiung!« Hogan fuhr zu Montoya herum. »Sie hat recht, sehen Sie das ein? Ich habe es bis zum sexuellen Delirium tremens oder so was Ähnlichem gebracht. Aber von nun an wird es anders. Jetzt werden Sie einen ganz neuen Hogan kennenlernen.«
    Montoya schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, daß wir so lange hiersein werden, um das zu erleben. Wir haben etwas anderes vor.«
    Hogan hörte darüber hinweg. »Es wird klappen! Ich will nicht nur so tun, als ob es mir gefallen wird. Die gleichen Schwierigkeiten hat es mir gemacht, Oliven gern zu mögen. Es wird seine Zeit dauern, aber, zum Donnerwetter, Irene, du und ich werden es zusammen schaffen. Habe ich recht?«
    »Unrecht, Hogan.« Irene nahm Montoyas Arm. »Für mich bist du endgültig erledigt!«
    Montoya feuerte einen Abschiedsschuß auf Hogan ab, während er Irene zu seinem Wagen führte. »Vergessen Sie nicht, Hogan — es muß klappen!«
    »Aber du kannst mich jetzt nicht verlassen, Irene!« rief Hogan jämmerlich. »Das wäre unrecht von dir!«
    Irene winkte ihm vom Wagen aus lustig zu. »Lebe wohl, Hogan!«
    Montoya gab Gas und fuhr Irene Wilson aus Hogans Leben.

    Robin trat mit einem Koffer und einem kleinen Beutel aus dem Appartement. Sie drehte sich um und lächelte Dave, der ihr mit einigen Koffern folgte, zärtlich zu.
    Er grinste zurück. »Las Vegas, hier kommen wir!«
    »Richtig!«sagte sie glücklich. »Wir werden ihre Scheidungsstatistik über den Haufen werfen!«
    Dave sah ihr in die Augen und sagte sanft: »Ich wünsche dir nur Gutes!«
    Robin hätte fast wieder zu weinen angefangen; diesmal aber vor Glück. »Verzeihst du mir, wenn ich Dummheiten mache?«
    »Ja. Pflegst du mich, wenn ich krank bin?«
    Robin nickte mit verschwommenen Augen. »Jeden Tag unseres Lebens werden wir unsere Liebe neu schaffen.«
    »Laß uns gleich damit anfangen.« Dave küßte sie und ging den Hausflur hinunter.
    Robin warf einen letzten Blick in ihr Ex-Appartement. »Lebe wohl, Sündenkasten.« Dann eilte sie Dave nach.
    Draußen kam ihnen Hogan entgegen, mit hängenden Schultern und gebeugtem Kopf. Sein Glaube an sich selbst war völlig zerstört worden.
    »Leben Sie wohl, Hogan!« sagte Robin, als sie einander erreichten.
    »Leben Sie wohl!« brummelte Hogan und setzte seinen Weg fort, ohne sie zu erkennen.
    Dann fiel es ihm plötzlich ein, und er fuhr herum. »Leben Sie wohl?«
    »Ja«, sagte Robin. »Den Rest meiner Sachen werde ich nach unseren Flitterwochen abholen.«
    »Aber warten Sie doch einen Augenblick!« jammerte Hogan. »Jeder läuft mir davon! Alles fällt auseinander!«
    »Also bis dahin, alter Freund!« rief Dave. »Ich vermache Ihnen meine Hanteln und das Zimmerfahrrad. Grüßen Sie Plato schön!«
    Benommen sah Hogan sie davonfahren. Alle Felle waren ihm fortgeschwommen. Seine ganze kleine Wollustwelt war zerbrochen. Zum erstenmal im Leben hatte er eine Schlacht verloren. Oder vielmehr zwei — eine gegen Irene, die andere gegen Robin. Und seine ganze Mühe hatte ihm nichts anderes eingebracht als einen ungeheuren Kater.
    »Alles undankbare Frauen!« brabbelte er vor sich hin. »Alle! Lassen mich in der Stunde der Not allein!«
    »Warten Sie«, sagte eine Stimme hinter ihm, »hier ist noch eine.«
    Hogan drehte sich um und sah Dorkus in Hut und Mantel die Treppe herunterkommen. Ihre Arbeitskleidung trug sie zusammengerollt unter dem Arm. »Was soll das heißen, Dorkus?«
    »Es heißt, daß ich weggehe«, erklärte sie ihm mit
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