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Ein Earl mit Mut und Leidenschaft

Titel: Ein Earl mit Mut und Leidenschaft
Autoren: Julia Quinn
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anders. War er tatsächlich impotent? Sie entdeckte keinerlei Ausbuchtung.
    „Oh, das also willst du haben“, krähte er. Er packte ihre Hand und presste sie auf seinen Unterleib, zwang Anne, ihn durch den Stoff hindurch zu betasten. „Manche Dinge ändern sich nie.“
    Anne versuchte nicht zu würgen, während er ihre linke Hand grob über seinen Hosenlatz rieb. Selbst angezogen wurde ihr davon übel, aber es war immer noch viel besser, als sich das Gesicht zerschneiden zu lassen.
    George begann vor Lust zu stöhnen, und dann spürte Anne voller Grauen, dass sich dort etwas ... regte.
    „Oh Gott“, ächzte George. „Oh, fühlt sich das gut an. Es ist so lang her. So verdammt lang her Anne beobachtete ihn mit angehaltenem Atem. Er hatte die Augen geschlossen und wirkte wie in Trance. Sie blickte auf seine Hand - die, mit der er das Messer hielt. Bildete sie sich das nur ein, oder erschlaffte der Griff allmählich? Würde es ihr gelingen, sich die Waffe zu schnappen?
    Anne biss die Zähne zusammen. Sie bewegte die Finger ein wenig, und als George einen tiefen Seufzer der Lust ausstieß, nutzte sie ihre Chance.

22. Kapitel
    Das ist sie!“, kreischte Frances. Ihr dünnes Ärmchen schnellte nach vorn. „Das ist die Kutsche, da bin ich mir sicher.“
    Daniel drehte sich um und sah in die Richtung, in die Frances wies. Und tatsächlich, in der Nähe des Gasthofs stand eine kleine, aber gut gearbeitete Kutsche. Sie war schwarz, und der Kutschkasten wurde oben von einer goldenen Stange geziert. Daniel hatte so etwas noch nie gesehen, verstand aber sofort, warum Frances sich an ein Einhorn erinnert gefühlt hatte. Wenn man ein entsprechendes Stück absägen und das Ende zuspitzen würde, gäbe die Stange ein herrliches Accessoire zu einem Kostüm ab.
    „Wir bleiben in der Kutsche“, verkündete Lady Winstead, gerade als Daniel sich den Damen zuwandte, um ihnen Anweisungen zu erteilen.
    Daniel nickte ihr zu, und dann stiegen die drei Männer aus. „Sie beschützen diese Kutsche mit Leib und Leben“, sagte er zu den Vorreitern, und dann betrat er rasch den Gasthof.
    Marcus war direkt hinter ihm, und als Daniel den Wirt befragte, hatte Hugh sie eingeholt. Ja, er habe einen Mann mit einer Narbe gesehen. Er habe sich für eine Woche ein Zimmer genommen, doch er benutze es nicht jede Nacht. Gerade vor einer Viertelstunde sei er zur Theke gekommen, um sich den Schlüssel abzuholen, aber eine Frau habe er nicht dabeigehabt. Daniel warf eine Münze auf die Theke. „Wo ist sein Zimmer?“ Der Wirt riss die Augen auf. „Nummer vier.“ Er legte eine Hand auf die Münze und schob sie über die Theke, bis er sie aufsammeln konnte. Er räusperte sich. „Vielleicht hätte ich einen Ersatzschlüssel.“
    „Hätten Sie?“
    „Ich hätte.“
    Daniel zog noch eine Münze hervor.
    Der Wirt zückte einen Schlüssel.
    „Moment noch“, sagte Hugh. „Hat das Zimmer einen zweiten Eingang?“
    „Nein. Höchstens das Fenster.“
    „Wie hoch über dem Boden ist es denn?“
    Der Wirt hob die Augenbrauen. „Zu hoch, um so reinzukommen, außer, man klettert eine Eiche hoch.“
    Hugh blickte fragend von einem zum anderen.
    „Das mache ich“, sagte Marcus und ging zur Tür hinaus.
    „Vermutlich ist es nicht nötig“, meinte Hugh, während er Daniel die Treppe hinauffolgte, „aber ich ziehe es vor, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.“
    Dagegen hatte Daniel nichts einzuwenden. Hugh war ein gründlicher Bursche. Er sah alles und vergaß nichts. Sie zückten die Pistolen, mit denen sie sich bei ihrem Aufbruch ausgerüstet hatten.
    Als sie am Ende des Korridors die Tür von Zimmer Nummer vier entdeckten, wollte Daniel schon losstürmen, doch Hugh legte ihm mahnend eine Hand auf die Schulter. „Horch erst einmal an der Tür“, riet er ihm.
    „Du warst noch nie verliebt, was?“, erwiderte Daniel, und bevor Hugh ihm antworten konnte, hatte er schon den Schlüssel ins Schloss gesteckt, ihn umgedreht und die Tür eingetreten, worauf irgendetwas krachend zu Boden ging.
    „Anne!“, rief er, noch bevor er sie sah.
    Doch falls sie ihm antwortete, ging es unter in dem spitzen Schrei, den sie ausstieß, als der Stuhl sie überraschend an den Knien traf und sie zu Fall brachte, wobei sie wild nach etwas haschte, das ihr aus der Hand geflogen war.
    Ein Messer.
    Daniel stürzte sich darauf. George Chervil, der eben noch einen wilden Tanz mit Anne aufgeführt hatte und im Kampf ums Messer von einem Fuß auf den anderen gesprungen
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