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Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Titel: Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Autoren: Troy Denning
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mehr an all die schrecklichen Dinge erinnerte, die Raynar Thul zugestoßen waren.
    »Wir verstehen, was nicht verantwortlich bedeutet«, sagte er nun. »Es bedeutet, nur weil das Dunkle Nest existiert, sind wir nicht diejenigen, die es geschaffen haben.« Er zeigte auf den nächstbesten Gefangenen, einen verängstigt aussehenden Mann in den schwarzen Fetzen der Schützenuniform der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte. »Die Chiss haben es getan.«
    Das Gesicht des Offiziers wurde aschgrau, und er riss die Augen noch weiter auf - das einzige Zeichen von Angst, das sein gelähmter Körper noch zuließ.
    »Was wir nicht verstehen«, sagte Raynar, »ist. was die Chiss mit diesem Nest beabsichtigen.«
    Ein unverständliches Stöhnen drang aus der Kehle des Chiss, so schwach und so tief, dass Leia es eher für ein verängstigtes Wimmern hielt als für einen Versuch, zu sprechen.
    »Sagen Sie es uns!«, befahl Raynar.
    Der Offizier stöhnte erneut, und es klang noch weniger nach Worten als zuvor.
    »Wir wissen, dass Sie lügen.« Raynars Tonfall war Unheil verkündend, und das Gesicht des Offiziers wurde noch blasser. »Beleidigen Sie uns nicht.«
    »Ich glaube nicht, dass er das will«, sagte Leia. Sie war sich sicher, dass der Offizier gar nichts gesagt hatte, sondern Raynars gebrochene Psyche seinen zusammenhanglosen Lauten nur irgendeine Bedeutung überstülpte. »Ich bin sicher, dass er nicht einmal weiß, ob die Chiss das Nest geschaffen haben oder nicht.«
    Raynar drehte sich zu ihr um. »Sie sind sich sicher?«
    »Vielleicht ist der Begriff überzeugt zutreffender«, verbesserte Leia. Wieder drückte sie sein Wille innerlich nieder, und sie wusste, dass sie irgendetwas sagen musste, das Raynar hören wollte - etwas, das ihn dazu brachte, ihrem Plan zuzustimmen. »Was, wenn die Chiss nicht einmal wussten, dass sie das Dunkle Nest schufen?«
    »Wie konnten sie das Dunkle Nest schaffen, ohne es zu wissen?«, fragte Raynar zweifelnd. »Wir verstehen nicht, wie das funktionieren könnte.«
    »Zufällig«, griff Han Leias Strategie auf. »Das ist die einzige Möglichkeit, wie das passieren konnte. Die Chiss hätten nie mit Absicht etwas getan, das ihnen derart schaden würde - nicht einmal mit Freiwilligen. Sie haben zu viele Ehrenregeln.«
    »Das stimmt«, unterstützte ihn Leia, und der Druck in ihr ließ nach. »Die Chiss-Gesellschaft definiert sich durch Krieg. Sie kämpfen ununterbrochen - gegen die Vagaari, die Ssi-ruuk, selbst gegeneinander.«
    »Und die Qoribu-Nester sind voll mit Chiss, die sich der Kolonie angeschlossen haben.« Saba ließ die Aussage in der Luft hängen, überließ es ihren Zuhörern, zu ihren eigenen Schlüssen zu kommen. Unter normalen Umständen wäre das die perfekte Überzeugungstechnik gewesen. Aber bei Raynar wollte Leia kein Risiko eingehen, es gab zu viele gefährliche Wendungen in einem disassoziativen Geist - insbesondere einem disassoziativen Kollektivgeist.
    »Erinnerst du dich, was Han über Cilghals Theorie gesagt hat?«, fragte Leia. »Sie glaubt, wenn ein Killik-Nest ein machtsensibles Wesen aufnimmt, übernehmen die Nistgefährten einen Teil der Persönlichkeit dieses Geschöpfs.«
    »Als die Yoggoy dich absorbierten«, fügte Han hinzu, »begannen sie, das Leben von Einzelnen zu schätzen. Als sie Lomi Plo und Welk aufnahmen, brachte ihnen dies das Bedürfnis nach Geheimhaltung und.«
    »Wir sind also doch für das Dunkle Nest verantwortlich?«, sagte Raynar empört. »Lomi Plo und Welk sind beim Absturz gestorben!«
    »Stimmt«, sagte Leia und wand sich innerlich. »Welk und Lomi Plo starben beim Absturz.«
    Es wurde offensichtlich, dass es für Raynar damals einfach zu viel gewesen war. Immer, wenn er sich daran erinnerte, wie er Lomi Plo und Welk aus dem brennenden Wrack gezogen hatte, erinnerte er sich auch daran, wie sehr er gelitten und was er dadurch alles verloren hatte.
    Leia führ fort: »Aber die Yoggoy übernahmen deinen Respekt für individuelles Leben, und danach dauerte es nicht lange bis zur Gründung der Kolonie.«
    »So haben wir es alle in Erinnerung«, stimmte Raynar zu. »Aber wir verstehen nicht, was das mit dem Dunklen Nest.«
    »Alles!« Wieder machte Saba mit dem schuppigen Arm eine weit ausholende Geste, die die ganze Aufzuchtstation mit einschloss. »Sehen Sie doch, wie viele Chiss Angehörige des Nests sein wollten!«
    Raynars Augen blitzten vor Zorn. »Die Unsrigen sind keine Kannibalen! Unsere Larven ernähren sich nicht von Mitnistern. egal,
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