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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror
Autoren: A.F.Morland
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Seit vier Jahren lebte Laurinda in Urapunga, einem kleinen Ort im Norden Australiens. Sie war mit ihren Eltern hierher gekommen. Ihr Vater hatte auf einer riesigen Farm gearbeitet und war vor einem Jahr von einem wilden Bullen zu Tode getrampelt worden.
    Aus Gram darüber hatte sich Laurindas Mutter mit einer Überdosis Schlaftabletten das Leben genommen, und die damals Neunzehnjährige stand von diesem Moment allein auf der Welt.
    Es hatte lange gedauert, bis sie über den Tod ihrer Eltern hinwegkam. Im Ort nannte man sie das traurige Mädchen. Sie lachte niemals, verkroch sich die meiste Zeit in ihrem Haus, wollte niemanden sehen.
    Das änderte sich erst im vergangenen Monat. Da lernte sie Don Dealey, einen jungen Stockman - wie hierzulande die Cowboys genannt wurden, die die großen Rinderherden zu den Pferchen treiben - kennen.
    Laurinda verliebte sich Hals über Kopf in diesen Naturburschen, der sehr großen Erfolg bei Mädchen hatte. Er war auch bei der rothaarigen Lucie Lamarr gut angekommen.
    Für ihn war es nichts weiter als ein flüchtiges Abenteuer gewesen, doch Lucie wollte sich von ihm nicht einfach abschieben lassen wie ein altes Möbelstück, das man nicht mehr benützen wollte.
    Sie drohte Don. Sie sagte ihm klipp und klar, sie würde ihn töten, wenn er sie verlassen würde. Sollte er sie wegen eines Mädchens sitzenlassen, dann würde sie auch dieses umbringen.
    Aber das glaubte ihr Don nicht. Was zwischen ihm und Laurinda passiert war, war die ganz große Liebe, und beide hatten nicht die Absicht, sich von Lucie daran hindern zu lassen, ihren Gefühlen freien Lauf zu geben.
    Lucie warnte sie ein letztes Mal. Sie forderte Don auf, zu ihr zurückzukehren und Laurinda nicht mehr wiederzutreffen. Er sagte nein. Von diesem Moment an waren die Weichen gestellt.
    Laurinda Banks’ und Don Dealeys Tod waren eine beschlossene Sache. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Hexe zuschlagen würde.
    Es passierte in dieser Nacht.
    Laurinda war zu Hause gewesen. Plötzlich hatte sie ein furchtbares Angstgefühl beschlichen, und gleichzeitig hatte ein heftiger Kopfschmerz sie gequält.
    So stark waren die Schmerzen gewesen, daß Laurinda ihre Fäuste an die Schläfen gepreßt und geschrien hatte. Inmitten dieses pochenden Schmerzes war eine schrille Stimme entstanden.
    »Sterben!« hatte die Stimme gerufen. »Du wirst sterben, Laurinda Banks! In dieser Nacht!«
    Entfernt hatte die Stimme nach Lucie Lamarr geklungen. Laurinda hatte es in ihrem Haus nicht mehr ausgehalten. Sie wollte nicht allein sein, sondern sich in Don Dealeys Schutz begeben.
    Sein Haus stand etwas abseits von Urapunga. Da er sich beim letzten Viehtrieb die Wirbelsäule verletzt hatte, war er nicht auf den Weiden, sondern kurierte sein Leiden daheim aus.
    Laurinda hatte den Ort gehetzt verlassen. Die Kopfschmerzen ebbten allmählich ab, aber die nackte Furcht vor dem Tod blieb. Das dunkelhaarige Mädchen hätte die Straße entlanglaufen können, aber kürzer war es, wenn sie querfeldein rannte.
    Sie würde ihre Angst erst loswerden, wenn Don sie in seine kräftigen Arme schloß. Ein feindseliges Knurren hatte sie herumgerissen, als sie an einem der mächtigen Regenbäume vorübergelaufen war.
    Etwas Schwarzes hatte sich aus der Dunkelheit geschält. Ein Tier. Ein Puma. Bernsteinfarben leuchteten seine Augen in der Finsternis. Er bleckte die Zähne. Lange kräftige Reißzähne waren es, mit denen er zu töten gewöhnt war.
    Für Laurinda stand fest, daß dies kein gewöhnliches Tier war. Sie vermutete - und traf den Nagel damit haargenau auf den Kopf -, daß es sich bei diesem Puma um ein höllisches Geschöpf handelte.
    In ihrer Panik rannte sie davon, so schnell sie konnte. Der. Puma folgte ihr. Und nun befand er sich irgendwo im hohen Steppengras. Er hätte längst über das Mädchen herfallen können, ließ sich damit aber noch Zeit.
    Er schien sie damit quälen zu wollen.
    Laurinda lief, so schnell sie ihre Beine trugen. Zweige von Büschen klatschten ihr ins Gesicht. Sie spürte es kaum. Unter dem Laubbaldachin mehrerer alter Bäume stand Don Dealeys kleines Haus.
    Licht fiel aus den Fenstern. Laurindas Herz klopfte hoch oben im Hals. Wenn sie es schaffte, dieses Haus zu erreichen, war sie gerettet. Don würde sie beschützen.
    Er würde den blutgierigen Puma erschießen, sobald das Satanstier sich blicken ließ. Don war die Rettung. Du mußt sein Haus erreichen! Du mußt! hallte es in Laurindas Kopf.
    Aber an diesem Abend hatte sie
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