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Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Titel: Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Autoren: Troy Denning
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schien sein Gesicht jegliche Farbe zu verlieren. »Dann sind wir dafür verantwortlich?«
    »Das haben wir damit nicht gesagt«, stellte Leia klar, »sondern nur, dass der Einfluss des Dunklen Nests...«
    »Wenn wir Lomi und Welk gerettet haben, sind wir schuld daran.«
    Ein seltsames, immer lauter werdendes Klacken und gedämpftes Dröhnen erklangen in der Aufzuchtstation, als die Unu erneut protestierten. Raynar wandte sich von Leia und den anderen ab und glitt langsam an der Wand entlang, schaute in jede Zelle, an der er vorbeikam, und schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Wenn wir Lomi und Welk gerettet haben.«
    Han holte ihn ein und packte ihn am Arm. »Hör mal, hinge, das konntest du doch nicht wissen.«
    Erstaunlicherweise schleuderte Raynar ihn nicht quer durch den Raum und brachte ihn auch nicht mit einer Geste zum Schweigen. Er riss sich nicht einmal los. Er schwebte nur weiter, schien Han überhaupt nicht zu bemerken und starrte in die Zellen.
    »Wenn wir Lomi und Welk gerettet haben, sind wir schuld an dem hier.«
    »Dafür, dass du sie gerettet hast, solltest du einen Orden bekommen«, sagte Han. »Was später geschehen ist, ist nicht deine Schuld.«
    Das verschaffte ihm Raynars Aufmerksamkeit. Er bewegte sich nicht mehr weiter und sah stattdessen Han an. »Es ist nicht unsere Schuld?«
    »Keinesfalls«, erklärte Han. »Du hast ihnen nur das Leben gerettet. Das macht dich nicht dafür verantwortlich, was sie später mit diesem Leben angefangen haben.«
    »Wir sind also nicht verantwortlich.« Raynar klang erleichtert, und Unus protestierendes Klacken verklang. »Ja, genau.«
    Leia spürte, wie Kyp sie in der Macht berührte und eine Erklärung verlangte, aber sie begriff nicht, was genau er erklärt haben wollte.
    »Vielleicht ist das alles nur ein Trick der Chiss«, sagte Raynar, der nun wieder mehr mit sich selbst als mit Han sprach. »Es muss ein Trick gewesen sein, um die Jedi zu überzeugen, dass die Kolonie im Unrecht ist.«
    Saba richtete den Lichtkegel ihrer Helmlampe auf eine der Zellen. »Für diese hier sieht es so aus. als wären dann die Chiss ebenfalls Opfer dieses Tricks.«
    »Die Chiss sind skrupellos«, sagte Raynar. In seiner rauen Stimme lag ein unheilschwangerer Unterton. »Sie würden auch Tausende von ihrer Art opfern, um die Jedi gegen uns aufzubringen.«
    »Das erklärt aber immer noch nicht, dass Gorog uns auf dem Weg hierher angegriffen hat«, sagte Leia. Sie war erschrocken darüber, wie verbissen Raynar versuchte, die Wirklichkeit zu leugnen, wie er nach einer Geschichte suchte, die logisch klang. »Es waren keine Chiss - ebenso wenig wie all diese Larven Chiss sind.«
    »Ja, es war ein sehr heimtückischer Plan«, entgegnete Raynar. »Die Gorog müssen Hirn-Sklaven gewesen sein. Man hat sie gezwungen zu kämpfen - und die Chiss-Freiwilligen zu fressen.«
    »Mag sein«, gestand ihm Leia vorsichtig zu. Hätte er einen rein menschlichen Geist gehabt, hätte sie Raynars Denkprozess als psychotischen Schub bezeichnet, doch hinsichtlich des Gemeinschaftsgeistes der Kolonie wusste sie nicht, was sie davon halten sollte. »Aber es gibt auch eine andere Erklärung.«
    »Die Chiss wollen Killiks klonen?«, fragte Raynar. »Das glaube ich nicht«, sagte Leia.
    Das Killik-Gefolge kehrte zurück, und viele von ihnen trugen hilflose überlebende Chiss, die der Bergungstrupp aus den Zellen geholt hatte. Kyp und die anderen Meister näherten sich ebenfalls und ergossen ihren Missmut ins Kampfgeflecht. Saba berührte sie in der Macht, drängte sie zu warten und versicherte ihnen, dass Leia mit der Situation schon zurechtkommen würde.
    Vielen Dank, dachte Leia.
    »Erinnerst du dich, wovon wir gesprochen haben?«, fragte sie Raynar. »An das Dunkle Nest?«
    »Selbstverständlich. Wir haben ein hervorragendes Gedächtnis.« Raynars Augen blitzten zornig auf. »Han sagte, wir wären nicht verantwortlich dafür.«
    Leias Blickfeld wurde an den Rändern erneut dunkler, und die erdrückende Präsenz, die sie zuvor gespürt hatte, kehrte wieder in ihr Inneres zurück. »Aber das. das bedeutet nicht.«
    Die Last in ihr wurde schwerer, und Leia erkannte auf einmal, dass Raynars innere Verwundungen ebenso schwerwiegend waren wie die, die man sehen konnte. Ein Ausgestoßener, der unsägliche Qualen litt und abhängig war von einem Haufen Insekten - der Schock war für ihn zu viel gewesen. Raynar war vor der grauenvollen Wirklichkeit geflüchtet, war deshalb zu UnuThul geworden, damit er sich nicht
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