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Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Titel: Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Autoren: Troy Denning
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dem Tribunal zu. »Würden Sie die Zeugin bitte anweisen. «
    »Die Antwort auf Ihre Frage ist allgemein bekannt«, unterbrach Jaina. »Sie ist sogar Teil diverser Geschichtsunterrichtscurricula in der Galaxis.«
    »Selbstverständlich.« Die Stimme der Inquisitorin wurde plötzlich emotionaler, und sie zeigte auf den Yaka-Gefangenen. »Wäre es möglich, dass Sie sich mit dem Angeklagten identifizieren? Dass es Ihnen wegen der zwiespältigen Beziehung Ihres eigenen Vaters zum Gesetz widerstrebt, gegen den Angeklagten auszusagen?«
    »Nein.« Jaina fiel auf. dass sie sich an das Geländer des Zeugenstands klammerte, als wollte sie das kalte Metall verziehen. »In den letzten fünf Standardjahren habe ich dreiundsiebzig Warlords dingfest gemacht und mehr als hundert Schmuggler.«
    Plötzlich wurde das Gefühl der Verzweiflung in der Macht deutlicher, klarer und vertrauter, und Jaina wandte ihren Blick wieder dem Sichtfenster zu und beendete ihre Antwort nicht.
    »Wartet.«
    Tahiri Veila hob die Hand, und die beiden Yuuzhan Vong. die vor ihr standen, verstummten. Außerdem gab es noch zwei Gruppen von Zuschauern, die sie erwartungsvoll beobachteten, aber Tahiri blieb ruhig und starrte in Zonama Sekots blauen Himmel. In den letzten Wochen nahm sie ein leichtes unangenehmes Gefühl in der Macht wahr, das sich allmählich immer mehr aufbaute, und inzwischen hatte sich dieses Gefühl in etwas anderes verwandelt, in schiere Qual, Panik und Verzweiflung.
    »Jeedai Veila«, begann die kleinere der Yuuzhan Vong erneut. Ihr blindes Auge und das mit Pusteln bedeckte, verzogene Gesicht kennzeichneten sie als Gepriesene - eine Angehörige der ehemaligen Kaste, die einmal unter der Bezeichnung Beschämte die Unterklasse der Yuuzhan-Vong- Gesellschaft darstellte. Sie hatten sich ihren neuen Namen verdient, indem sie sich gegen ihre Unterdrücker aus den oberen Kasten stellten und halfen, den Krieg zu beenden, der sowohl die Gesellschaft der Yuuzhan Vong als auch die gesamte Galaxis zu vernichten drohte. »Stimmt irgendwas nicht?«
    »Ja.« Tahiri zwang ihre Aufmerksamkeit wieder zurück auf die Gruppe. Ihre blau geränderten Augen und ledrigen Gesichter schienen ihr vertrauter als das der blonden Frau, das sie jeden Morgen im Spiegel sah - aber das überraschte kaum, wenn man bedachte, was sie im Verlaufe des Krieges alles erlebt hatte. Sie war ebenso Yuuzhan Vong wie Mensch, zumindest im Geist. »Aber das hat nichts mit dieser Sache zu tun. Machen Sie weiter.«
    Die Gepriesene - Bava. erinnerte sie sich - verbeugte sich tief und kam damit bewusst auf Tahiris Höhe.
    »Wie ich schon sagte. Jeedai Veila, wir haben Sal Ghator und seine Krieger in dieser Woche viermal erwischt, wie sie etwas aus unserem Garten stahlen.«
    Tahiri zog die Brauen hoch. »Ihr Garten. Bava?« La'okio sollte ein Gemeinschaftsdorf sein, ein Experiment, bei dem die diversen Kasten der Gesellschaft der Yuuzhan Vong lernten zusammenzuarbeiten - und einander zu vertrauen. »Ich dachte, der Garten gehört Ihnen allen.«
    »Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass jedes Grashal ein weiteres Grundstück zur Bebauung anmelden kann!« Bava warf einen höhnischen Blick in Ghators Richtung, dann fuhr sie fort. »Aber die Krieger sind zu faul, um dort zu arbeiten. Sie erwarten, dass wir es für sie tun.«
    »Das tun wir nicht!«, widersprach Ghator. Einen halben Meter größer als Tahiri und erheblich schwerer, hatte er immer noch die Ritualtätowierungen und Narben eines ehemaligen Subalternen. »Die Götter haben uns verflucht. Nichts, das wir anpflanzen, will wachsen.«
    Tahiri kämpfte gegen ein Seufzen an. »Sagen Sie mir nicht, dass Sie sich wieder nach Kasten aufteilen! Sie sollen angeblich in kleineren Gruppen existieren.«
    Während dieser Worte spürte sie die vertraute Berührung einer Chadra-Fan, die in der Macht nach ihr suchte und wissen wollte, ob sie ebenfalls die wachsende Kraft des Zeichens empfunden hatte. Sie öffnete sich dem Kontakt und konzentrierte sich auf die geheimnisvolle Angst, und was daraufhin für sie beinahe wie ein Schlachtruf klang, schien für die kleine Chadra-Fan kaum ein Flüstern zu sein. Keine von ihnen unterzog sich der Mühe, nach ihrer Gefährtin Danni Quee zu suchen, denn Danni mochte vielleicht eine gewisse Sensibilität gegenüber der Macht haben, hatte sich aber bisher in vielen Situationen als taub erwiesen.
    »In gemischten Grashals zu leben ist unrein«, lenkte Ghator Tahiris Aufmerksamkeit wieder auf die Probleme von
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