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Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Titel: Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Autoren: Troy Denning
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eigentlich in der Lage sein sollen, diese Worte mit weniger Resignation auszusprechen, sondern stattdessen mit einem gewissen Maß an Respekt gegenüber der Rolle seines Bruders in diesem Krieg. Es war der Wendepunkt gewesen, als die Jedi schließlich erkannt hatten, wie sie gegen die Yuuzhan Vong hatten vorgehen können - ohne dabei selbst zu Ungeheuern zu werden. »Das habe ich Ihnen bereits mitgeteilt.«
    »Ja, aber ist er es oder nicht?« Akanah näherte sich Jacen. und der Duft nach Waha-Pflanzen. die im Badeteich des Tempels wuchsen, drang auf ihn ein. »Nach dem Tod geht man ein in die Wellen. Vielleicht sind es diese Wellen, die du spürst.«
    »Das macht meine Gefühle nicht weniger wirklich«, erwiderte Jacen. »Manchmal ist die Auswirkung alles, was wir über den Grund erfahren können.«
    »Entsinnst du dich nur meiner Worte, damit du sie gegen mich kehren kannst?« Akanahs Hand kam hoch, als wollte sie ihm eine Kopfnuss verpassen, und Jacen hob im Reflex die eigene, um den Schlag zu blocken. Sie schüttelte mürrisch den Kopf. »Du bist ein schrecklicher Schüler. Jacen Solo. Du hörst, aber du lernst nichts.«
    Das war ein Tadel, an den sich Jacen während seiner fünfjährigen Suche nach dem Wesen der Macht gewöhnt hatte. Die Jennsasir, die Aing-Tii, selbst die Hexen von Dathomir hatten alle Ähnliches gesagt - stets dann, wenn seine Fragen hinsichtlich ihrer Vorstellungen über das Wesen der Macht zu nachdrücklich wurden. Aber Akanah hatte mehr Grund als die anderen, von ihm enttäuscht zu sein. Einen anderen zu schlagen wäre für Anhänger der Weißen Strömung eine Abscheulichkeit. Akanah hatte nur die Hand gehoben; es war Jacen gewesen, der dies als Anzeichen eines Angriffs betrachtet hatte.
    Jacen legte den Kopfschief. »Ich lerne, aber manchmal nur langsam.« Er musste an die beiden Erscheinungen seines toten Bruders denken, die er bereits gesehen hatte, die erste, als ein Raubtier auf Yuuzhan'tar ihn in seine Höhle hatte locken wollen, die zweite auf Zonama, wo Sekot Anakins Gestalt angenommen hatte, wenn sie sich unterhielten. »Du glaubst, ich will diesem Ruf eine Form geben. Dass ich eine eigene Bedeutung für die Wellen schaffe.«
    »Was ich denke, ist unbedeutend«, sagte Akanah. »Beruhige dich, Jacen. und du wirst feststellen können, was in der Strömung treibt.«
    Jacen schloss die Augen und öffnete sich der Weißen Strömung so weit, wie er sich der Macht geöffnet hätte. Akanah und die anderen lehrten, dass sich die Strömung und die Macht voneinander unterschieden, und damit hatten sie recht - aber nur in dem Sinn, dass sich die Strömung von dem Meer unterschied, in dem sie existierte. In ihrer grundlegenden Ganzheit waren sie einander gleich.
    Jacen machte eine Beruhigungsübung, die er von den theranischen Lauschern gelernt hatte, und konzentrierte sich auf den Ruf. Er war immer noch vorhanden und hatte eine Form, eine Stimme, an die er sich erinnerte, der er aber keinen Namen zuweisen konnte - Komm... hilf. —, eine Männerstimme, aber nicht die seines Bruders.
    Und es gab noch etwas, eine vertraute Präsenz, die Jacen tatsächlich kannte. Es war nicht sie, die den Ruf aussandte, aber sie vernahm ihn ebenfalls. Jaina.
    Jacen öffnete die Augen. »Es ist nicht Anakin... Und es sind nicht seine Wellen.«
    »Bist du sicher?«
    Jacen nickte. »Jaina hört es ebenfalls.« Das war es, was seine Schwester versucht hatte, ihm mitzuteilen. Ihre Zwillingsverbindung war immer stark gewesen und hatte sich während seiner Wanderungen nur verstärkt. »Ich denke, sie will darauf reagieren.«
    Akanah sah ihn zweifelnd an. »Ich spüre nichts.«
    »Sie sind auch nicht ihr Zwillingsbruder.« Jacen drehte sich um und ging durch die Wandillusion auf den Ausgang zu, nur um festzustellen, dass Akanah - oder die Illusion von Akanah -ihm den Weg blockierte. »Bitten Sie die Pydyrianer, mein Schiff aus der Umlaufbahn zu bringen; ich möchte es so bald wie möglich hierhaben.«
    »Es tut mir leid, aber so geht das nicht.« Akanah sah ihm wieder in die Augen und hielt seinen eigenen Blick auf diese Weise gefangen. »Du hast die gleiche Macht, die ich einmal bei deinem Onkel spürte, aber ohne das Licht. Du darfst nicht gehen, bevor du das Licht in dir gefunden hast.«
    Jacen war betroffen von den harschen Worten, aber kaum überrascht. Durch die Jahre des Kriegs gegen die Yuuzhan Vong hatten die Jedi ein tieferes Verständnis der Macht erlangt - sie hatten erkannt, dass Licht und Dunkel nicht mehr
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