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Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne

Titel: Dunkles Nest 01 - Die Königsdrohne
Autoren: Troy Denning
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als entgegengesetzte Seiten waren, und bevor Jacen zu den Fallanassi gekommen war, hatte er schon gewusst, dass diese neue Sichtweise verstörend für sie sein würde. Oder jedenfalls hatte er das angenommen.
    »Es tut mir leid, dass Sie dagegen sind«, sagte Jacen. »Aber ich betrachte die Macht nicht mehr in Begriffen von Licht und Dunkel. Sie umfasst viel mehr als das.«
    »Ja, wir haben von diesem neuen Wissen der Jedi gehört.« Akanah sprach spöttisch. »Und es beunruhigt mich zutiefst, dass ihre Dummheit nun ihrer Arroganz gleichkommt.«
    »Dummheit?« Jacen wollte nicht streiten, aber da er immerhin einer der ersten Vertreter dieser neuen Sichtweise war, fühlte er sich verpflichtet, seine Ansichten zu verteidigen. »Diese Dummheit hat uns geholfen, dem Krieg ein Ende zu machen.«
    »Und um welchen Preis, Jacen?« Akanahs Stimme blieb sanft. »Wenn die Jedi nicht mehr zum Licht blicken, wie können sie ihm dienen?«
    »Jedi dienen der Macht«, sagte Jacen. »Die Macht umfasst sowohl das Licht als auch das Dunkel.«
    »Ihr seid nun also über Licht und Dunkel erhaben?«, fragte Akanah. »Über Gut und Böse?«
    »Ich selbst bin nicht einmal mehr ein aktiver Jedi-Ritter«, antwortete Jacen. »Dennoch, die Antwort lautet ja.«
    »Und ihr versteht nicht, wie dumm das ist?« Während Akanahs Worten wurde ihr Blick verzweifelter und finsterer. »Wie arrogant?«
    Was Jacen verstand, war, dass die Fallanassi eine eher enge und starre Ansicht von Moral hatten, aber das sprach er nicht aus. Der Ruf war etwas, was innerlich an ihm zerrte, ihn dazu drängte, sich auf den Weg zu machen, und er wollte ganz bestimmt keine Zeit mehr mit einer Debatte verschwenden, die zu nichts führen konnte.
    »Die Jedi dienen nur sich selbst«, fuhr Akanah fort. »Sie sind aufgeblasen genug zu glauben, dass sie die Macht benutzen können, statt sich ihr zu ergeben, und mit diesem Stolz haben sie mehr Leid geschaffen als verhindert. Ohne Licht, um euch zu führen, Jacen, und die Kraft, die ich in dir spüre, fürchte ich, warst du noch mehr Leid erzeugen.«
    Die offenen Worte trafen Jacen wie ein Schlag. Weniger, weil sie so grob waren, als wegen der ernsten Sorge, die darin lag. Akanah fürchtete wirklich um ihn, fürchtete wirklich, dass er selbst zu einem größeren Ungeheuer werden würde als sein Großvater Darth Vader.
    »Akanah, ich weiß Ihre Sorge zu schätzen.« Jacen griff nach ihren Händen, aber sie entzog sie ihm. Er widersetzte sich der Versuchung, ihren wirklichen Körper in der Macht zu berühren. Schüler des Weißen Stroms hielten solche Grenzüberschreitungen beinahe für eine Gewalttätigkeit. »Aber ich werde mein Licht hier nicht finden. Ich muss gehen.«
    Die Dämmerung hatte sich über den Park der Einheit gesenkt, und die ersten Falkenfledermäuse hatten ihre Schlafstätten bereits verlassen und schössen vom Himmel, um Yammal-Jells und Couffe-Aale aus den rollenden Wellen des Befreiungssees zu fischen. Am gegenüberliegenden Ufer hatten sich die Yorikkorallen-Vorsprünge, die den Rand des Parks kennzeichneten, lila verfärbt und warfen lange Schatten. Hinter ihnen glitzerten die Durabeton-Skelette der hoch aufragenden Wolkenkratzer scharlachrot in der untergehenden Sonne. Der Planet war ebenso viel Yuuzhan'tar wie Coruscant geblieben, und in vielerlei Hinsicht würde das wohl auch so bleiben. Aber es herrschte Frieden. Zum ersten Mal in Luke Skywalkers Leben befand sich die Galaxis nicht im Krieg - und das bedeutete viel.
    Es gab selbstverständlich immer noch Probleme. So würde es immer sein, und an diesem Tag waren gleich mehrere Meister damit beschäftigt, sich um das Chaos zu kümmern, das Jaina und vier andere junge Jedi-Ritter bewirkt hatten, als sie urplötzlich ihre Pflichten im Stich ließen und in die Unbekannten Regionen aufbrachen.
    »Lowbacca ist der Einzige, der die Biomechanik der Maledoth vollkommen versteht«, sagte Corran Horn mit kehliger Stimme. »Es ist also klar, dass das ramoanische Umsiedlungsprojekt vollkommen zum Stillstand gekommen ist.«
    Widerstrebend wandte Luke den Blick von dem Außenfenster ab und dem Ratszimmer zu, wo Corran mit seinem Laserstab die Holografie eines riesigen Sklavenschiffs der Yuuzhan Vong zeigte. Der Joch-Orden hatte gehofft, das Schiff einsetzen zu können, um die Bevölkerung eines sterbenden Planeten umzusiedeln.
    Corran bewegte den Laserzeiger, und die Holografie wechselte zu dem Bild eines von Bergbaukratern gezeichneten Asteroiden. »Die Situation im
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