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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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nicht tot war. Dem Geruch nach zu urteilen könnte sie sich allerdings sehr wohl in einem Grab befinden. Das Letzte, woran Lucy sich erinnerte, war der schreckliche Ausdruck auf Sulins Gesicht. Lucy hatte sich immer vorgestellt, dass sie einmal eines gewaltsamen Todes sterben würde, aber nicht Sulin. Sie würde sich an demjenigen rächen, der Sulin getötet hatte, aber erst musste sie herausfinden, wo zum Teufel sie war.
    Langsam hob sie den Kopf und betrachtete ihre Umgebung. Es stank stark nach tierischen Exkrementen, wie in einer Scheune oder einem Zoo. Um sie herum befanden sich kalte Stahlgitter, die schwach glühten. Als sie sie genauer betrachtete, bemerkte sie die Runen, die darin eingraviert waren. Sie versuchte, einen Bann zu wirken, aber wie sie erwartet hatte, passierte nichts.
    Wer auch immer den Käfig gebaut hatte, verstand offensichtlich etwas von Magie. Lucy versuchte, Tiki mit ihrem Verstand zu rufen, bekam jedoch keine Antwort. Einen Moment lang befürchtete sie das Schlimmste, doch dann wusste sie, dass sie es gespürt hätte, wenn er tot wäre. Er musste schrecklich zugerichtet worden sein, aber der Käfig hinderte sie daran herauszufinden, wie schlimm es war.
    »Vom Regen in die Traufe«, sagte Lucy laut.
    »Sehr gut ausgedrückt«, antwortete jemand hinter ihr.
    Lucy drehte sich um und stellte fest, dass sie nicht allein war. In der anderen Ecke des Käfigs hockte ein grauhaariger alter Mann. Er war von Wunden übersät, aber so wie ihr Körper schmerzte, konnte sie sich vorstellen, dass sie genauso mitge nommen aussah.
    »Wer sind Sie und wo zum Teufel sind wir?« Lucy näherte sich dem alten Mann.
    »Mein Name ist Redfeather, und wir sind Gefangene der Trolle. Sie haben uns hierhergebracht, nachdem sie das Allerheiligste zerstört haben.« Redfeather richtete sich mühsam auf.
    »Sie haben es zerstört?«, fragte Lucy schockiert.
    Redfeather nickte. »Ich fürchte, ja. Der Dunkle Orden beabsichtigt, die gesamte Menschheit zu versklaven.«
    »Tut mir leid, ich bin wirklich nicht gut, was körperliche Schwerstarbeit angeht. Ich glaube, ich kann darauf verzichten, ein Sklave der Trolle zu werden.« Zu ihrer Überraschung lachte Redfeather. »Was ist so komisch daran?«
    »Die Trolle nehmen keine Gefangenen, liebes Kind. Das würden sie als viel zu barmherzig erachten.«
    »Was haben Sie dann mit uns vor?«, fragte Lucy besorgt.
    Irgendwo am anderen Ende des Korridors ertönte ein unmenschlicher Schrei, dem der Gestank von verbranntem Fleisch folgte.
    Redfeather sah sie traurig an. »Sie haben vor, uns zu verspeisen.«
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