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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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übrig. Der Magus stand mit verschränkten Armen da. Er war noch nie ein guter Mannschaftsspieler gewesen, aber im Lichte dessen, was hier vor sich ging, mussten sie alle Zugeständnisse machen, wenn sie Titus wirklich aufhalten wollten. Sein Blick streifte einen Moment lang die Reste seiner Viper, und dann legte er seine Hand als Letzter auf den Pakt. »Für meinenWagen.«

Epilog
    Dutchs Aufmerksamkeit wurde von den Buch losgerissen, in dem er las, als der Spiegel, der als Eingang zu seinem Büro diente, explodierte. Er schützte seine Augen vor den Glassplittern, spürte jedoch keine. Als er hinter seinem Arm hervorblickte, hingen Hunderte von winzigen Scherben in der Luft um ihn herum. Er griff nach seiner Schreibtischschublade, und im selben Moment grub sich eine der Scherben in das Holz unmittelbar über seiner Hand.
    »Wer wagt es, in mein innerstes Heiligtum einzudringen?«, knurrte Dutch.
    »Ich wage es.« Der Stimme, die von der anderen Seite des Spiegels in den Raum drang, folgte eine Frau, die in ihren weißen Stilettostiefeln fast einen Meter neunzig maß. Unter ihrem bodenlangen weißen Pelzmantel trug sie einen hellen, eng anliegenden Lederoverall. Blonde Locken umrahmten ihr Gesicht wie eine Krone. Mit Augen von der Farbe des Pazifiks starrte die Weiße Königin Dutch an.
    »Angelique, du hast nicht das Recht …«, begann Dutch, aber sie schnitt ihm das Wort ab.
    »Schweig, Schlange!« Angelique machte eine Handbewegung, und die Scherben glitten näher zu Dutch. »Ich habe jedes Recht, wenn es darum geht, das Leben meiner Schülerinnen und die Integrität dieses Covens zu schützen.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, entgegnete Dutch nervös. Er war ein sehr mächtiger Hexenmeister, aber Angelique war eine ebenso mächtige Hexe.
    »Das bezweifle ich.« Sie hockte sich auf den Rand seines Schreibtisches. »Ich habe nur zwei Stunden geschlafen, also bringe ich keine Geduld für deinen Unsinn auf, Dutch. Heute habe ich zwei meiner vielversprechendsten Schülerinnen verloren, und ich habe guten Grund zu der Annahme, dass es deine Schuld ist.«
    »Zwei deiner Mädchen sind tot?« Dutch war wirklich überrascht.
    »Wie du vermutlich bereits gehört hast, ist heute Morgen das Allerheiligste gefallen«, erklärte Angelique, während sie auf verräterische Anzeichen lauerte, dass er log. Dutch wusste das, deshalb sagte er dieWahrheit, jedenfalls so viel, wie er musste.
    »Ich habe davon gehört. Weiß jemand genau, was passiert ist?« Er hatte unterschiedliche Geschichten gehört und wusste noch nicht, welche er glauben sollte.
    »Einige meinen, es wären die Nachtwandler gewesen, angeführt von diesem Querulanten Riel. Andere behaupten, dass die Trolle ihre Hand im Spiel hatten. Im Moment jedoch interessiert mich keine dieser Theorien. Für mich ist nur wichtig, dass Sulin und Lucy zusammen hier weggegangen sind. Jetzt ist Sulin tot, und ich kann keine Spur von Lucy finden. So wie es aussieht, dürfte sie wahrscheinlich ebenfalls tot sein. Die Heilerin ist einer Klinge zum Opfer gefallen, so viel weiß ich sicher. Aber ich habe Grund zu der Annahme, dass Lucy ein Opfer von Magie wurde, und zwar von Blutmagie.« Angelique betrachtete Dutch und sah das verräterische Zucken in seinem Auge. »Deiner Miene nach zu urteilen weißt du etwas?«
    »Sowohl Lucy als auch Sulin waren letzte Nacht hier, aber ich weiß nicht, wohin sie danach gegangen sind.« Dutch faltete die Hände vor sich auf dem Schreibtisch und versuchte so gelassen wie möglich zu bleiben, aber ihn beschlich die ungute Ahnung, dass er genau wusste, worauf Angelique hinauswollte. Trotz seiner äußeren Gelassenheit zeichnete sich ein sehr hässliches Szenario in seinem Kopf ab.
    »Lügner!« Angelique durchbohrte den Vorhang hinter Dutch mit etlichen Scherben. »Wir haben den Körper ihres Schutzgeistes gefunden, aber er liegt in einer Art Koma und kann uns noch nichts sagen. Dutch, du kennst mich lange genug und weißt genau, dass ich keine Närrin bin und mich nicht verschaukeln lasse. Du hast Asha heute Nacht auf eine geheime Mission geschickt, über deren Natur ich bloß spekulieren kann, aber das ist nur ein zweitrangiger Punkt auf meiner Liste.Was ich wissen will, ist, was zwischen Lucy und Asha vor diesen Morden vorgefallen ist!«
    »Angelique, du weißt genauso gut wie ich, dass Lucy und Asha seit ihrer Jugend verfeindet sind.Was ist daran so ungewöhnlich?« Im Moment verstand Dutch nicht genau, worauf Angelique
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