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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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hinauswollte.
    »Ungewöhnlich ist, dass meine Leute Spuren sowohl von Lucys als auch Ashas Magie am Tatort gefunden haben. Lucys Spuren waren schwach, aber irgendjemand hat eine dunkle Blutmagie beschworen«, informierte ihn Angelique. »Nur die Göttin weiß, was dort passiert ist, aber du kannst sicher sein, dass der Tod meiner Schülerinnen nicht ungesühnt bleiben wird.«
    »Einverstanden. Ich werde die Hatz mobilisieren, damit sie eine gründliche Untersuchung durchführt«, versicherte ihr Dutch.
    »Wie passend; schick die Kriminellen aus, um das Verbrechen zu vertuschen!«, blaffte Angelique.
    »Was willst du damit andeuten, Angelique?«
    Die Glassplitter bewegten sich, als die Weiße Königin vom Schreibtisch aufstand. »Ich will gar nichts andeuten.Was ich sage, ist, dass ichWanda das Versprechen gegeben habe, über ihre Tochter zu wachen. Sie könnte jetzt tot sein oder noch Schlimmeres. Wenn wir ihren Schutzgeist wiederbelebt haben, wird er uns erzählen, was tatsächlich passiert ist.« Angelique ging rückwärts zu dem zerbrochenen Spiegel. »Diese Angelegenheit kann nur auf zwei Weisen enden, Dutch.«
    »Und die wären?«, fragte er trotzig.
    »Entweder lieferst du mir Asha aus, damit wir der Sache auf den Grund gehen können, oder ich werde den Schwarzen Hof formell wegen Hochverrats anklagen.«
    »Meine Anhänger werden nicht untätig daneben stehen, während du versuchst, mich für etwas verurteilen zu lassen, mit dem ich nichts zu tun habe«, erwiderte er drohend.
    »Dann stehen wir am Rand einer zweiten Scheidung der Magien. Bring mir die Mörder meiner Kinder oder bereite dich auf einen Krieg vor, guter König.« Angelique verbeugte sich sarkastisch, bevor sie durch den zerbrochenen Spiegel trat. Erst als sie das Triple Six verlassen hatte, fielen die Glassplitter harmlos zu Boden.
    Julius keuchte, als er wie aus einem schlechten Traum hochschreckte. Als der Nebel sich von seinem Verstand löste, erinnerte er sich wieder an die Geschehnisse der Nacht. Er hatte in dem Nebel gegen die Trolle gekämpft, die das Allerheiligste bestürmten. Er hatte nach Leibeskräften gefochten, aber sie waren zu viele gewesen. Schließlich hatten die Trolle ihn und die restlichen Angehörigen der Inquisition überrannt und die heiligen Männer mit ihren Klingen niedergemetzelt.
    Julius wollte die Wunde an seinem Bauch untersuchen, an die er sich erinnerte, stellte jedoch fest, dass sein Arm angekettet war. Als er sich umblickte und erwartete, den Häuserblock zu sehen, vor dem er beobachtet hatte, wie Freund und Feind gefallen waren, erblickte er stattdessen nur die Dunkelheit eines kühlen, engen Raumes, in dem er sich befand. Julius zerrte heftig an der Kette, aber sie gab nicht nach.
    »Diese Ketten wurden geschmiedet, um weit stärkere Wesen zu binden als dich!«, rief eine Stimme aus der Dunkelheit.
    »Wer ist da?«
    Die Dunkelheit riss auf, und ein Mann stand vor Julius. Er trug eine schwarze Lederrüstung, und Sandalen aus dem gleichen kräftigen Material bedeckten seine bronzefarbenen Füße bis zu den Zehen. Sein Kopf war vollkommen kahl, bis auf einen dicken schwarzen Zopf, der über seine Schulter fiel. Mit geisterhaft weißen Augen, die von schwarzer Kohle umgeben waren, betrachtete er Julius, bevor er antwortete.
    »Man nennt mich Ezrah. Ich bin der Fährmann der Toten, und du befindest dich auf meinem Schiff, der Jihad .«
    »Ich bin tot?« Julius hatte Geschichten von den Fährmann und seinem Geisterschiff gehört.
    »Fast. Ich habe meine Schatten ausgeschickt, um dich kurz vor deinen letzten Atemzügen zu retten«, teilte ihm Ezrah mit.
    »Du hast mich also gerettet, damit ich ein Teil deiner Piratenmannschaft werde?«, erkundigte sich Julius.
    Ezrah betrachtete ihn. »Nur diejenigen, die als Mitglieder dieser Mannschaft gestorben sind, können auf meinem Schiff fahren. Für dich habe ich eine andere Verwendung, Magus.«
    Julius Gesichtszüge wurden schlaff, als der Fährmann seine wahre Natur nannte. Seit er zum Orden gekommen war, war seine Herkunft ein Geheimnis gewesen, das nur Bruder Angelo und Bruder David gekannt hatten. »Wenn ich dir nicht dienen soll, was willst du dann von mir?«
    Ezrah richtete den Blick seiner geisterhaften Augen auf Julius. »Die Chance, wieder Fleisch zu werden.«
    Das Erste, was Lucy bemerkte, war das Gefühl, dass ihr Kopf gleich explodieren würde. Obwohl es sehr schmerzhaft war, war sie dankbar dafür. Wenn sie Kopfschmerzen spüren konnte, bedeutete das, dass sie
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