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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne
Autoren: Christine Feehan
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etwas Schönes verwandelt. Er hatte ihr
ihre Träume zurückgegeben und sie behandelt, als wäre sie die wundervollste
Frau der Welt. Er war ein großartiger Mann, ein Mann, der Dämonen bekämpfte
und andere beschützte, ohne je einen Lohn dafür zu erwarten. Er würde nicht
sterben.
    Du wirst nicht sterben. Ihr Befehl klang ebenso streng
und autoritär, als hätte Lucian ihn selbst erteilt.
    Sie stählte sich und fing an, sein Inneres wieder zusammenzusetzen,
als wäre es ein Puzzle aus unzähligen, winzigen Einzelteilen. Sie wollte nicht
daran denken, dass ihr ein Fehler unterlaufen könnte; sie musste jener Stimme
glauben, die ihrem Geist mitteilte, was sie zu tun hatte. Sie musste darauf vertrauen,
dass Lucians Bruder ihn ebenso liebte wie sie selbst und alles tun würde, um
ihn zu retten. Sie arbeitete sorgfältig und gewissenhaft und ohne Eile. Das
Wissen, dass Drake nicht mehr weit entfernt war, ruhte im hintersten Winkel
ihres Denkens, wo es hingehörte. Sie konnte sich nur auf das konzentrieren,
was sie gerade tat.
    Du bleibst am Leben, Lucian. Immer wieder sagte sie sich
diese Worte vor wie eine Litanei. Wo er auch war, sie würde dort bei ihm sein.
Die Vorstellung, ohne ihn zurückzubleiben, war unerträglich.
    Sie war kein Arzt, keine Krankenschwester. Sie hatte kaum medizinische
Kenntnisse, die ihr hätten weiterhelfen können. Der Erste-Hilfe-Kurs, den sie
absolviert hatte, deckte die Behandlung von oberflächlichen Wunden ab, nicht
die von schweren inneren Verletzungen wie dieser hier. Sie empfand tiefe
Bewunderung für die unbekannte Francesca, für ihre Fälligkeit, genau zu wissen,
was zu tun war, wie solche Zerstörungen zu reparieren waren. Karpatianer
arbeiteten von innen an Verletzungen, welcher Art sie auch sein mochten, und
wirkten dabei wahre Wunder.
    In ihrem körperlosen Zustand verlor Jaxon jedes Zeitgefühl,
beschäftigte sich nur mit der Aufgabe, die jetzt am dringlichsten war. Du bleibst am Leben, wisperte sie inbrünstig. Ich lasse dich nicht
sterben, du arroganter Mistkerl. Ich habe dir gesagt, dass er Ärger machen
würde, aber du konntest ja nicht ernst nehmen, was eine Frau sagt, stimmt's ? Sie sprach weiter, während sie
ihre Arbeit in stetigem Tempo fortsetzte und dabei Gabriels Stimme folgte. Es
war eine seltsame Methode: Alles, was sie sah, Gabriel und damit gleichzeitig
Francesca zu berichten, die wiederum über ihren Gefährten Jaxon mitteilte, was
sie tun sollte.
    Als Francesca sicher war, dass sie nichts übersehen hatten, wies sie
Jaxon an, sich aus Lucians Körper zurückzuziehen und ihn mit Blut zu versorgen.
Jaxon fand sich auf dem Boden sitzend neben ihrem Gefährten wieder. Sie war so
ausgelaugt, dass ihr Körper vor Erschöpfung schwankte. Behutsam beugte sie sich
über Lucian. Wach auf, Liebster. Du musst jetzt wach werden.
    Er lag reglos da, so
bleich, dass es ihr Angst machte. Jaxon wandte sich an Gabriel. Er reagiert
nicht, Gabriel. Ich muss etwas verkehrt gemacht haben. Vielleicht habe ich
irgendetwas nicht richtig beschrieben, und Francesca hat mir den falschen Rat
gegeben.
    Nur die Ruhe, Jaxon. Du hast deine
Sache bis jetzt großartig gemacht. Du darfst nicht in Panik geraten. Erinnere
Lucian daran, dass Drake hinter dir her ist. Teile es ihm mit deinem ganzen
Denken mit. Er wird dich hören und aufwachen. Gabriel klang ganz
ruhig.
    Jaxon holte tief
Luft und ließ den Atem langsam entweichen. Lucian, ich
bin in großer Gefahr. Fühle meine Angst. Wach auf. Sie beobachtete
seine Brust. Als nichts geschah, nahm sie ihn an den Armen und schüttelte ihn
sanft. Wach auf, du arroganter Kerl! Ich bin in Gefahr! Es ist
dein Job, den Hintern in die Höhe zu kriegen und mich zu retten. Francesca
sagt, dass du wieder okay bist. Wach auf!
    Sie beugte sich im selben Moment über ihn, als seine Lider leicht
flatterten. Ein Arm schlang sich um ihre Taille und zog sie zu ihm hinunter. Er hat auf mich
geschossen.
    »Freut mich, dass du es kapiert hast, Sherlock. Er ist schon unterwegs und
kann jeden Augenblick hier sein. Du brauchst Blut, Lucian.«
    Er untersuchte kurz seine Verletzungen, bevor er die Umgebung
überprüfte. Du hast Recht, Jaxon, Er ist ganz nah. Seine Hände fuhren durch ihr
Haar und glitten dann zu ihrem Nacken. Sein Mund schob sich über ihre Kehle zu
der Ader, in der ihr Puls regelmäßig, wenn auch ein bisschen zu schnell schlug.
Seine Zunge strich langsam über ihre Haut, um sie auf den Schock vorzubereiten,
seine Zähne in ihrem Fleisch zu spüren.
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