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Dunkle Seelen

Dunkle Seelen

Titel: Dunkle Seelen
Autoren: Gabriella Poole
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sah aus, als fühlte sie sich langsam ziemlich ausgeschlossen.
    Mein Gott, Cassie wollte wirklich nur, dass Isabella wieder glücklich war. Wenn sie nur all das, was mit Jake geschehen war, hinter sich lassen könnte, dann würde vielleicht alles gut werden — aber im Augenblick konnte Cassie sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie das geschehen sollte. Es war schon komisch: Als Cassie neu an die Akademie gekommen war, hatte Isabella alles versucht, damit Cassie dort glücklich war. Und jetzt hatten ihre Rollen sich verkehrt. Denn sie selbst fühlte sich hier wirklich langsam zu Hause, begriff Cassie lächelnd. Sie fühlte sich besser integriert und begann sich heimisch zu fühlen. Als gehöre sie tatsächlich dazu.
    So gefällst du mir, Cassandra! Es wird auch langsam Zeit, dass wir anfangen, uns hier zu etablieren...
    Nicht einmal Estelles Bemerkung konnte ihrer Laune einen Dämpfer aufsetzen. Cassie lachte abermals laut auf, was nicht recht zum Gesprächsthema passte und ihr einen fragenden Blick von Richard eintrug. Doch als sie sich zu ihm umdrehte, war er wieder völlig mit Isabella beschäftigt, einen Arm lässig auf die Rückenlehne ihres Stuhls gelegt.
    »Hm, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde es hier herrlich!«, rief India. »Was für eine erstaunliche Stadt für mein letztes Trimester! Ich denke, ich werde mir heute Nachmittag die Hagia Sophia ansehen.Wer hat Lust, mit  zukommen?«
    »Ich wünschte, ich könnte«, erwiderte Yusuf augen  zwinkernd und schob seinen kitschigen Haifischzahnanhänger wieder unters Hemd. »Aber ich bin verabredet.«
    »Bist du das nicht immer?«, bemerkte Ayeesha und erntete noch mehr Gekicher.
    »Na ja, ich kann mich nicht daran erinnern, dass er es jemals bei mir versucht hätte«, sagte Richard mit gespielter Gekränktheit. »Bin ich so unattraktiv?«
    Yusuf lachte.
    »Vielleicht hat er einfach guten Geschmack«, fügte Cas s ie hinzu. Das Lächeln auf ihrem Gesicht milderte ihren bissigen Kommentar allerdings ab. Richard zuckte die Achseln und stieß Isabella an.
    »Ein wenig kratzbürstig, deine Freundin, nicht wahr?«, witzelte er, jedoch ohne das übliche Funkeln in seinen Augen. Cassie versuchte, es zu ignorieren, was nicht schwierig war, da India erneut das Wort ergriff.
    »Apropos heiße Dates, Isabella! Wann trifft denn dieser attraktive Yankee ein, Jake Johnson?«
    Verdammt. India hatte nur endlich versucht, sie mit einzubeziehen, dachte Cassie und spürte, wie ihr das Herz in die Hose rutschte. Alle Augen richteten sich erwartungsvoll auf Isabella, deren gebräunte Haut blass geworden war.
    »Ähm... ich - ich weiß nicht...«Verzweifelt sah Isabella Cassie an, dann schaute sie auf ihre Armbanduhr. Sie stieß ein schwaches Lachen aus. »Ich bin ja so dumm. Ich habe ganz vergessen, dass ich einen Anruf erwarte, von... von meiner Mutter. Ich sollte besser in die Akademie zurückkehren. Es war schön, euch zu sehen.«
    Sie stand so schnell auf, dass sie beinahe ihren Stuhl umgeworfen hätte. Richard fing ihn auf und hielt ihn fest. Während Isabella hastig ihre Tasche und ihre Jacke einsammelte, standen Vassily, Yusuf und Richard unbeholfen, aber höflich auf. Auch Cassie erhob sich, um ihrer Freundin zu folgen.
    »Kann ich euch zurückbegleiten?«, fragte Richard, aber Isabella war bereits an der Tür zum Café.
    »Nein. Nein, es ist alles in Ordnung. Bleib ruhig. Nur ein Telefongespräch. Ich habe ihr versprochen, ähm, ihr zu erzählen, wie wir uns einleben. Bis später!«
    Isabella winkte kurz, dann verschwand sie eilig durch die niedrige Holztür.
    »Was?«, hörte Cassie India fragen. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Ich glaube, du bist gerade mit deinen Louboutins Größe neununddreißig mitten ins Fettnäpfchen getreten, Darling.« Das war Richard - aber Cassie hörte es nicht mehr, denn sie hatte das Café ebenfalls bereits verlassen und eilte ihrer Mitbewohnerin hinterher.
    »Warte, Isabella! Ich komme mit!«, rief Cassie. Als sie sie eingeholt hatte, hakte sie ihre Freundin unter. Sie war erleichtert, dass sie Isabella in der wogenden Menschen  menge nicht verloren hatte.
    »Tut mir leid, Cassie!«, sagte Isabella kläglich. Sie schien den Tränen nahe zu sein. »Du hattest solchen Spaß. Ich wollte nicht...«
    »Sei nicht dumm. Das ist schon in Ordnung, ich habe ohnehin angefangen, mich ein wenig zu langweilen«, er  widerte Cassie mit einem Grinsen.
    »Ich auch.«
    Hinter ihnen waren Schritte zu hören, dann schloss Richard
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