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Dunkle Seelen

Dunkle Seelen

Titel: Dunkle Seelen
Autoren: Gabriella Poole
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Schultern. »Und es ist auch schön, dich zu sehen, Cassie. Du siehst gut aus! Du hast dich vernünftig ernährt!« Das Mädchen trat einen Schritt zurück und drohte Cassie spielerisch mit dem Finger. »Wurde auch Zeit!«
    »Ähm. Ja.« Cassie lächelte verlegen und versuchte, Isabella nicht in die Augen zu schauen.
    Ayeesha ließ Cormacs Hand los, um auf der einen Seite Cassie unterzuhaken und auf der anderen Isabella. »Ihr kommt mit und trinkt einen Kaffee mit uns, okay? In dem kleinen Café um die Ecke sind schon mehrere von uns«, sagte sie mit ihrem weichen Akzent.
    »Du meinst einige von uns Auserwählten?«, fragte Cassie trocken.
    Cormac lachte. »Klar, aber du wirst uns alle im Zaum halten. Und wenn du es nicht tust, dann bestimmt Isabella. Kommt schon!«
    Cassie stellte zu ihrer Überraschung fest, dass sie keiner weiteren Ermutigung bedurfte. Die elitären Auserwählten waren nicht alle ihr Typ, ganz und gar nicht, aber auf einige von ihnen freute sie sich. Außerdem hatte sie jetzt mehr Verständnis für sie. Jetzt, wo sie ihre Motive, ihre Kameradschaft und ihren unnatürlichen Hunger, der gestillt werden musste, verstand. Schließlich war sie eine von ihnen — oder zumindest ein Teil von ihr war es.
    Während Ayeesha sie zu dem Café führte, hielt Cassie beinahe inbrünstig Ausschau nach vertrauten Gesichtern. Mikhail war nicht da, Gott sei Dank. Auch die abscheuliche Sara fehlte, die Cassie im letzten Semester für die böse Katerina und deren Mutter ausspioniert und beinahe dafür gesorgt hatte, dass Cassie, Isabella und Jake eines furchtbaren, endlosen Todes gestorben wären.
    Aber Vassily und Yusuf saßen beieinander und unter  hielten sich, und India und Hamid winkten ihr zu, als sie näher kam. In dem Durcheinander von Luftküssen, ob sie nun aufrichtig waren oder nicht, entspannte Cassie sich. Sie lächelte sogar. Sie spürte den neuen Respekt in der Begrüßung der anderen Auserwählten — und sie freute sich ehrlich, einige von ihnen zu sehen. Was für eine Ironie. Wenn sie daran dachte, wie misstrauisch sie den Auserwählten anfangs begegnet war, war sie fast schockiert, wie unbefangen sie sich jetzt fühlte. Es war beinahe so, als hätte sie sie vermisst.
    Ihr wurde klar, dass sie von nun an zu dieser Gruppe gehörte - egal, ob freiwillig oder nicht. Vielleicht hatte Ranjit also recht gehabt.Wären sie noch zusammen, wenn sie früher akzeptierte hätte, zum Teil eine Auserwählte zu sein? Vielleicht...
    Nein, sie wollte nicht an ihn denken. Schon gar nicht in diesem Augenblick. Cassie schüttelte den Kopf, um ihn frei zu bekommen, dann lächelte sie und erwiderte Vassilys förmlichen Händedruck. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass sich ein anderer Junge umdrehte und erhob. Ein gut aussehender Junge mit spitzbübischem Charme.
    »Richard. Hey.«
    Sie versuchte, ein wenig zurückhaltend zu klingen, konnte aber nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. Zaghaft, beinahe, als fürchte er ihre Reaktion, erwiderte der englische Junge das Lächeln. Von seiner gewohnten sorglosen Arroganz war allerdings wenig zu merken.
    Cassie dämpfte ihr Lächeln schnell. Neue Einstellung hin, neue Einstellung her, manche Dinge änderten sich nie. Obwohl Richard im vergangenen Trimester immer wieder um Verzeihung gebeten hatte und trotz seiner unbezahlbaren Information, die es Cassie ermöglicht hatte, Jake zu finden, bevor er in die Lebende Erde geworfen wurde, konnte sie trotzdem nicht vergessen, was er ihr angetan hatte. Richard war derjenige gewesen, der sie dazu überlistet hatte, der neue Wirt für Estelles Geist zu werden. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm das jemals würde verzeihen können, ganz gleich, wie sehr sich die Dinge seit jenem schicksalshaften Abend weiter entwickelt hatten. Also presste sie die Lippen zusammen, als sie sich vorbeugte, um ihn zu begrüßen, und vermied es, seine Wange zu berühren.
    »Cassie.« Er schenkte ihr ein vorsichtiges Lächeln. »Schön, dich zu sehen.«
    »Ja. Ich freue mich auch.«
    Er begrüßte Isabella voller Zuneigung, doch als sie sich alle setzten, hielt er Abstand von Cassie. Eifrig übertönten sie sich gegenseitig, als sie ihre Eindrücke von der neuen Akademie miteinander austauschten.
    »Was haltet ihr vom Innenhof? Endlich haben sie den Bogen raus, wie sie die Statuen nach draußen schaffen können!«
    »Nur allzu wahr - aber habt ihr Sir Alrics Gewächshaus gesehen? Seine verdammten kostbaren Orchideen brauchen wohl
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