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DS060 - Die Stadt unter dem Meer

DS060 - Die Stadt unter dem Meer

Titel: DS060 - Die Stadt unter dem Meer
Autoren: Kenneth Robeson
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und wenn überhaupt etwas an ihm auffiel, waren es seine Augen, die noch dunkler und starrer wirkten als die der anderen. Als Tukan nach Freiwilligen für die Expedition gesucht hatte, war er als erster vorgetreten.
    Als er neben Edwina Day war, vergewisserte er sich durch einen schnellen Rundblick, daß sonst niemand in Hörweite war.
    »Wollen Sie Ihren Bruder töten?« raunte er.
    Edwina Day hatte sowieso gerade an ihren Bruder gedacht und sich gefragt, was Collendar mit ihm tun würde, wenn für ihn und seine Leute die Situation brenzlig wurde. Das Mädchen schrak heftig zusammen und wurde bleich. Zuerst glaubte sie nicht richtig gehört zu haben.
    »Was sagten Sie gerade?« hauchte sie.
    In den schwarzen Augen des Priesters schien es förmlich zu brennen. »Mir wurde aufgetragen, Ihnen eine Nachricht zu überbringen«, raunte er.
    Edwina Day starrte ihn an. »Ich fürchte, ich verstehe das nicht.«
    »Ihr Bruder wird sterben«, sagte der Priester.
    Edwina Day verschlug es momentan den Atem. Sie schien in sich zusammenzuschrumpfen. »Aber – ich ...« brachte sie mühsam heraus.
    »Sie könnten jedoch sein Leben retten«, fuhr der rote Priester leise fort. »Wenn Harry Day stirbt, wird sein Blut an Ihren Händen kleben, denn Sie hätten die Möglichkeit gehabt, ihn zu retten.«
    Edwina Days Hände krallten sich in ihren Rock. »Wie – wie meinen Sie das? Was soll ich tun?«
    »Sie könnten zu Collendar gehen«, sagte der rote Priester, »und ihn zu dieser Stelle führen. Wenn es ihm mit seinen Leuten gelingt, Doc Savage im Handstreich zu überrumpeln, gibt es erst gar kein langes Blutvergießen, und Ihr Bruder ist frei.«
    Das Mädchen hatte am ganzen Körper zu zittern begonnen. »Ich – ich kann hier aber nicht weg«, hauchte sie. »Das würde auffallen.«
    »Sagen Sie, sie hätten plötzlich Angst bekommen und wollten doch lieber in die Stadt zurück.«
    Edwina Days Lippen zuckten. »Aber warum gehen Sie dann nicht selbst und holen Collendar hierher?« brachte sie mühsam heraus.
    Der rote Priester deutete mit einer kaum merklichen Kopfbewegung zu den anderen hinüber. »Ausgeschlossen. Ich habe mich bereits verdächtig gemacht und werde beobachtet. Die Wahrheit ist nämlich, daß ich zu jener Gruppe von Priestern gehöre, die mit Collendar zusammenarbeitet. Mich würde man niemals davonschlüpfen lassen. Da, sehen Sie nicht, wie man mich beobachtet?«
    Edwina warf einen verstohlenen Blick in die Richtung. Es stimmte. Sie wurden beobachtet.
    Leise, aber deutlich sagte der Priester: »Ihr Bruder wird sterben, wenn Sie ihm nicht helfen. Das waren ausdrücklich Collendars Worte.«
    Edwina Day zitterte immer noch am ganzen Körper und biß sich auf die Lippen. Als sie das Zittern endlich unter Kontrolle hatte, ging sie zu Doc Savage.
    »Ich habe Angst«, brachte sie mit erstickter Stimme heraus. »Ich werde doch lieber in die Stadt zurückgehen. Es braucht niemand mitzukommen, ich schaffe es schon allein.«
    Verängstigt genug sah sie jedenfalls aus.
     
     

12.
     
    Dr. Hugo Collendar, ein selbstgefälliges Lächeln auf dem hübschen Gesicht, sagte: »Los, laßt die junge Lady herein.«
    Edwina Day kam herein. Die Schwimmbewegungen, mit denen sie sich durch das dichte Gasmedium arbeitete, wirkten steif und verkrampft. Der blaue Leuchtdunst ließ ihr Gesicht noch bleicher erscheinen.
    Rasch sah sie sich um. Sie war in einem länglichen Raum, indem es nach gelagertem Seegras roch.
    Dr. Collendar lächelte sie an. Es war eine Angewohnheit von ihm, zu lächeln, wenn er zu Grausamkeiten auf gelegt war.
    Er fragte scharf: »Warum sind Sie gekommen?«
    Das Mädchen brachte die Worte nur in kurzen Stößen heraus.
    »Einer der Priester – sagte mir – mein Bruder – Sie würden ihn töten lassen – wenn ich Ihnen – nicht helfen würde – Doc Savage zu überrumpeln!«
    Collendar holte so tief Luft, als ob er ein Parfüm roch, von dem die Unze tausend Dollar kostete.
    »Ah, es hat also funktioniert«, sagte er gedehnt. »Das hatte ich nicht erwartet.« Er sah das Mädchen an und zog die dünne Oberlippe über seine weißen Zähne hoch. »Ich hatte Sie für mutiger, ich meine, störrischer gehalten.«
    Das Mädchen zuckte nicht zusammen, reagierte nicht. Es sah nur gänzlich verschüchtert und verzweifelt aus.
    »Mein Bruder!« hauchte sie.
    Collendar schüttelte unwillig den Kopf. »Ich bleibe bei dem Handel, den ich Ihnen vorgeschlagen habe. Zeigen Sie mir, wie ich Doc Savage ausschalten kann, und Sie bekommen
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