Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS030 - Hannah,die Hexe

DS030 - Hannah,die Hexe

Titel: DS030 - Hannah,die Hexe
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
zum Stehen brachte, und es konnte keinen Zweifel daran geben, daß die Tür erst vor wenigen Sekunden zugemacht worden war.
    »He!« rief er noch einmal. »Wer erlaubt sich hier einen Scherz?!«
    Niemand rührte sich, die Tür blieb verschlossen. Renny ging zu einem Fenster. Die Bretter ließen sich ohne größere Mühe herunterreißen, aber dahinter kam tatsächlich eine Stahlwand zum Vorschein.
    »Na so was!« murmelte Renny. »Der Teufel soll das Gebäude holen ...«
    Er kontrollierte auch die übrigen Fenster und Türen. Die Bretter waren überall nur Tarnung. Das scheinbar baufällige Haus war in Wirklichkeit eine stählerne Festung.
    Nachdenklich kehrte Renny zu seinem Wagen zurück. Das Gespräch, das er mit dem Mitglied des Baukomitees geführt hatte, war nicht sehr aufschlußreich gewesen, außerdem hatte er, Renny, den Namen des Dorfs vergessen, in dem man ihn erwartete. Er wußte nur, daß es in der Nähe der Geistersiedlung lag, und zwar im Norden oder im Osten. Er hatte angehalten, um sich nach dem Weg und nach den Namen der umliegenden Dörfer zu erkundigen, in der Hoffnung, daß ihm der Name wieder einfallen würde, wenn er ihn hörte.
    Er klemmte sich hinter das Lenkrad und fuhr langsam weiter. Am Stadtrand fand er einen Wegweiser, auf dem stand
     
    SALEM CORNERS – 2 MILES
     
    Renny atmete auf. Das war der Name; er erinnerte sich jetzt ganz deutlich.
    Drei Minuten später war Renny in Salem Corners. Er entdeckte einen Mann, der vor dem Kaufhaus lungerte, und ließ sich den Weg zum Krankenhaus beschreiben. Er stellte den Wagen vor dem kleinen Gebäude ab und hämmerte an die Tür.
    Eine Krankenschwester öffnete, starrte ihn erschrocken an und wollte ihm die Tür vor der Nase zuschlagen. Renny schob einen Fuß dazwischen. Die Schwester zitterte.
    »Oh!« sagte sie furchtsam.
    »Was ist los, Ma’am?« fragte Renny barsch. »Mein Name ist Renwick, ich werde erwartet!«
    »Oh!« wiederholte die Schwester. Aufmerksam studierte sie Rennys düsteres Gesicht. »Sie kommen zu früh, der Patient ist noch nicht tot, und wir wissen auch nicht, ob er stirbt. Sie werden sich gedulden müssen ...«
    Renny schob sie zurück und stieß die Tür hinter sich zu. »Natürlich ist er nicht tot«, sagte er. »Warum sollte er?«
    »Ich hab’ gedacht, Sie sind der Leichenbestatter.«
    »Nein«, sagte Renny. »Ich bin bloß Ingenieur.«
    Die Schwester wurde ein wenig verlegen. Sie ging voraus und deutete auf eines der vier Krankenzimmer, die es in diesem Hospital gab.
    »Hier«, sagte sie. »Aber er schläft. Stören Sie ihn bitte nicht.«
    Renny nickte und trat leise ins Zimmer. Er mußte sich bücken, um nicht an den Türrahmen zu stoßen. In einer Ecke brannte eine kleine blaue Lampe. Renny blieb stehen.
    »Wen soll ich nicht stören?« fragte er.
    Die Schwester kam hinter ihm herein und starrte fassungslos auf das leere Bett. Das Fenster war offen, die Gardinen bewegten sich sanft im Wind.
    »Oh Gott«, flüsterte die Schwester. »Er ist fort!«
     
    Cotton Mather Brown bestand darauf, daß die Hexen den Ingenieur Miles Billings geholt hatten. Renny stöberte Cotton am nächsten Morgen auf dessen Farm auf. Die Einwohner von Salem Corners hatten ihn an Cotton verwiesen, nachdem die Suche nach Billings ergebnislos abgebrochen worden war.
    Man hatte nicht die geringste Spur des Verschollenen entdeckt. Renny hatte sich an den Nachforschungen beteiligt und sich mehr als einmal anhören müssen, wie bedenklich die Macht der Hexen in diesem Landstrich sei und daß der beklagenswerte Billings leider kein Gegenmittel hatte, nicht zuletzt, weil er nicht an die Macht der Hexen glauben wollte.
    »Was für ein Unsinn!« hatte Renny geschimpft. Auch er hielt nichts von übernatürlichen Erscheinungen. »Die letzten Hexen sind 1692 in Salem verbrannt worden, und es ist noch sehr fraglich, ob sie überhaupt Hexen waren!«
    Schließlich war er zu Cotton gefahren.
    Cotton schien seit dem Vortag weder den geflickten Overall noch den wehmütigen Strohhut abgelegt zu haben und saß beim Frühstück. Unter dem Hut quollen strähnige graue Haare hervor. Cotton machte sich nicht die Mühe, Rennys wegen aufzustehen.
    »Setzen Sie sich, Fremder«, sagte er. »Nehmen Sie sich eine Tasse Kaffee und was zu essen.«
    Cottons Hilfsarbeiter Hyacinth stand neben einem alten Kohleherd und buk in einer Bratpfanne Eierkuchen. Auch in der Küche trug er seinen zerbeulten Derbyhut.
    Renny erläuterte den Grund für seine Anwesenheit und teilte mit, was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher