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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
Autoren: Simon R. Green
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Kapitel Eins
 
Ganz normale Tage
 
    Die Welt ist nicht das, wofür Sie sie halten. Teufel auch, nicht mal London ist das, wofür Sie es halten. Hinter jeder Ecke gibt es Monster, in jedem Schatten lauern Kreaturen und es finden mehr finstere Verschwörungen und geheime Kriege statt als es Dämonen in der Hölle gibt. Natürlich erfahren Sie nie etwas davon, weil die Drood-Familie überall Frontagenten hat, die die Lage unter Kontrolle halten und dafür sorgen, dass alle nett zueinander sind. Sind sie es nicht, töten wir sie. Wir halten nichts von zweiten Chancen; wir halten etwas davon, die Brände auszutreten, bevor sie sich ausbreiten können.
    Meine Familie kümmert sich seit fast zweitausend Jahren darum, dass die Welt ein sicherer Ort ist. Wir sind sehr gut darin.
    Und dann entdeckte ich die Wahrheit hinter den Lügen, und nichts ergab mehr Sinn. Als ich das letzte Mal meine nette kleine Wohnung in London besuchte, mein Zuhause in angemessener Entfernung von meinem Haus, schien mein Leben noch einen gewissen Sinn zu ergeben. Ich war ein erfahrener Frontagent, samt Tarnname und Tarnidentität und der wunderbaren goldenen Rüstung, die mich zu so viel mehr als einem Menschen machte. Ich ging hin, wo die Familie mich hinschickte, tat, was mir gesagt wurde, und nie wäre es mir auch nur in den Sinn gekommen, Fragen zu stellen. Es war mein Job, die Welt vor dem zu beschützen, was an finsteren und niederträchtigen Mächten in der jeweiligen Woche gerade ein paar hinter die Löffel brauchte, und ich war dafür bekannt, dass ich diesen Job auch erledigte, egal welche Komplikationen er mit sich bringen mochte. Ich wusste, wer die Guten und wer die Bösen waren.
    Nichts wusste ich.
    Meine Wohnung lag in Knightsbridge; ein gemütliches Apartment in einer wirklich netten Gegend, wo niemand wusste, wer ich wirklich war. Ich verdiente genug, um ein sowohl stilvolles als auch sorgenfreies Leben zu führen, und keiner belästigte mich. So sah mein Leben aus, noch vor wenigen Monaten. Bis eines Tages, ohne Vorwarnung, die Familie mich grundlos zum Vogelfreien erklärte und ich mich auf die Flucht begeben musste, um mein Leben zu retten. Auf der Suche nach Antworten fand ich die schreckliche Wahrheit über meine Familie und die Welt heraus, und seitdem ist nichts mehr, wie es einmal war.
    Und jetzt war ich wieder hier in London und neben mir saß die wilde Waldhexe Molly Metcalf, während ich mein neues Auto durch die zumeist menschenleeren Straßen lenkte. Es war früh am Morgen, die Sonne gerade erst aufgegangen, die Vögel sangen sich die kleinen Herzen aus dem Leib und in der Luft lag diese erwartungsfrohe Alles-kann-passieren-Atmosphäre, die von allen großen Städten am Beginn des Tages ausgeht. Molly Metcalf, Anarchistin, Terroristin und eine ganze Anzahl anderer -istinnen, die damit zu tun hatten, den maßgeblichen Regierungsstellen Scherereien zu machen, rekelte sich zufrieden auf dem Beifahrersitz und trommelte auf dem Armaturenbrett mit beiden Händen einen Rhythmus, um das Breed 77-Album zu begleiten, das über die Musikanlage des Wagens lief. Eine Frau wie eine kleine und zerbrechliche China Doll mit kurz geschnittenen schwarzen Haaren, riesigen dunklen Augen und großen Brüsten. Sie trug einen schwarzen, hautengen einteiligen Lederanzug, dazu ein Hexenmesser, das an einer langen Silberkette um ihren Hals hing. Molly gehörte früher zu den Bösen ... Sie gehörte vermutlich immer noch dazu, je nach dem, wie man es betrachtete. Wir haben eine Menge gemeinsamer Vergangenheit und versuchten früher sogar einige Male, uns gegenseitig umzubringen, wenn wir auf verschiedenen Seiten einer Mission gelandet waren. Inzwischen unterhalten wir eine feste Beziehung und ich wäre in schwerer Bedrängnis, wenn ich sagen müsste, wen von uns das mehr überraschte.
    Ich, ich bin nur ein weiteres Gesicht in der Menge, dazu ausgebildet, unauffällig mit ihr zu verschmelzen. Und ich habe noch nie im Leben einen Wodka-Martini - geschüttelt, nicht gerührt! - bestellt.
    Unter völliger Missachtung von Ampeln, Verkehrsvorschriften und jeglichen Formen von Anstandsregeln für den Straßenverkehr ließ ich den neuen Wagen durch die Straßen donnern. Genau genommen war es allerdings gar kein neuer Wagen. Meinen geliebten Hirondel hatte ich während meiner Zeit auf der Flucht aufgeben und zerstören müssen, aber ich hatte den Waffenmeister, unseren Familienexperten für Waffen und anderes Agentenspielzeug, dazu bewegen können, mich
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