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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven
Autoren: Kenneth Robeson
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Schlag ab, schnellte sich gegen das ausschlagende Pferd vor und versuchte den Reiter aus dem Sattel zu zerren. Der Mann im Sattel lachte nur höhnisch, zog einen Revolver aus dem Halfter und erschoß den Aufseher. In die reglos am Boden liegende Gestalt feuerte er weitere Schüsse, bis er keine Kugel mehr im Lauf hatte. Danach erlosch jeder Mut zur Aufsässigkeit.
    Der Reiter rief heisere Befehle, worauf Wächter in die Gruben sprangen, Monk, Ham und Pat von den Ketten lösten und ihnen durch Gesten zu verstehen gaben, daß sie aus den Gruben klettern sollten.
    Die drei ließen sich das nicht zweimal sagen. Die Aufseher trieben sie zu dem Mann auf dem Pferd. Der Reiter sprach ausgezeichnetes Englisch, aber seine Stimme klang trotz ihrer Verbindlichkeit unheilverkündend.
    Er sagte: »Es war eine unverzeihliche Dummheit meiner Sklaven, Sie in den Gruben anzuketten. Für die Arbeit in den Gruben hole ich mir für gewöhnlich Männer von asiatischen Auswandererschiffen, die nach Südamerika unterwegs sind. Gelegentlich auch Fischer und Guanosammler aus Ecuador. In den seltenen Fällen, wenn eine Jacht sich in diese Gewässer verirrt, betrachte ich die sich an Bord befindlichen Männer und Frauen als willkommene Gäste.«
    »Und wie verlassen diese Gäste die Insel, wenn sie Schiffbruch erlitten haben?« fragte Ham trocken.
    »Mein lieber General Brooks, bisher hat keiner die Insel wieder verlassen«, antwortete die dunkle Gestalt im Sattel.
    »Dieser Kerl weiß, wer wir sind«, murmelte Monk. Laut sagte er: »Sie sind also alle noch hier – diese Gäste?«
    »In der Tat, mein lieber Oberstleutnant Mayfair, obwohl einige von ihnen nur noch schwer wiederzuerkennen sind.«
    »Was, wie ich hoffe, nicht auf Johnny zutrifft«, sagte Monk hart.
    »Zweifellos sprechen Sie von Professor Littlejohn«, murmelte der andere. »Sie können beruhigt sein. Er ist erkennbar. Ich werde Sie zu ihm bringen. Doch erlauben Sie mir zuvor, mich vorzustellen. Ich bin Graf Alexander Ramadanow.«
    Der Graf wandte sich an die Wächter und gab einen herrischen Befehl. Männer mit hängemattenähnlichen Tragen traten vor.
    Der Graf verkündete spöttisch: »Für jeden von Ihnen steht eine Trage zur Verfügung. Lassen Sie sich darauf nieder, und Sie werden feierlich im Palast Einzug halten.«
    »Ich gehe lieber zu Fuß«, protestierte Monk. »Ich habe etwas gegen Bahren. Bahren sind für Tote da.«
    »Legen Sie sich nieder«, befahl der Graf und schwang drohend die Knute.
    Mit einem Schulterzucken ergaben sich die drei in ihr Schicksal.
    »He!« rief Monk. »Wir haben Piggy vergessen!«
    »Sie sprechen von Ihrem dressierten arabischen Ferkel, nehme ich an«, sagte der Graf.
    »Für Sie gibt es wohl kein Geheimnis, wie?« entgegnete Monk. »Ja, ich meine mein Borstentier.«
    Graf Ramadanow wechselte einige heisere Worte mit einem der Aufseher und wandte sich wieder an Monk.
    »Das Ferkel muß in den Dschungel geflohen sein. Dort wird es Gesellschaft nach seinem Geschmack finden. Die Insel ist von Wildschweinen überlaufen.«
    Der Graf befahl den Aufsehern, sich mit den Tragen in Bewegung zu setzen. Ein schmaler Pfad führte durch den verfilzten Dschungel. An seinem Ende begann felsiges Küstengebiet.
    Die ›Gäste‹ rissen erstaunt die Augen auf.
    »Donnerwetter!« entfuhr es Monk. »Donnerwetter! Seht euch das an!«
    Ein Palast in mittelalterlichem Stil reckte, auf der einen Seite von der Gischt des Ozeans übersprüht, auf der anderen von blutrotem vulkanischem Feuer erhellt, seine steinernen Türme in den Himmel. Eine Zugbrücke wurde in der fast zehn Meter dicken Mauer aus Vulkangestein herabgelassen und hinter ihnen wieder hochgezogen.
    Pat schauderte. Sie hatte das Gefühl, von der Welt abgeschlossen zu werden.
    Die Gäste wurden über den Hof getragen und vor einem niedrigen Portal abgesetzt. Der Graf schwang sich aus dem Sattel und vollführte eine einladende Handbewegung. Pat und ihre beiden Begleiter traten ein.
    Der Raum war groß und mit hoher Wölbung – eine beeindruckende Höhle aus vulkanischem Gestein und hölzernem Deckengebälk. Dämonische blaue Flammen züngelten in einem Kamin, der groß genug war, einen ganzen Ochsen am Spieß aufzunehmen. Die Schatten des Feuers tanzten auf langen rubinroten Vorhängen. In halbdunklen Nischen glänzten matt silberne Samoware. Antike Ikonen schmückten die Wände. Das einzige moderne Stück in dem riesigen Raum bildete ein großer Flügel, der im Licht eines Kristallüsters glänzte.
    Graf
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