Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Ramadanow deutete auf vergoldete Sessel’ mit roten Plüschsitzen.
    »Machen Sie es sich vor dem Kamin bequem«, sagte er. »In der Zwischenzeit werden Ihre Zimmer vorbereitet.«
    Im hellen Licht des Lüsters entpuppte sich der Graf als gutgebauter, breitschultriger und hochgewachsener Mann. Er war fast völlig in Schwarz gekleidet – schwarze Reitstiefel, schwarze Reithosen, schwarzer Rock und schwarze Krawatte. Auch sein im russischen Stil geschnittener Bart war pechschwarz. In seinen dunklen Augen loderte ein wildes Feuer, das er nicht zu verbergen vermochte.
    Pat nahm auf der Kante eines hochlehnigen Stuhles Platz und war ärgerlich, weil sich keine Gelegenheit geboten hatte, die Informationen über den New Yorker Bruder des Grafen an Ham oder Monk weiterzugeben.
    Monk strich sich über sein breites Kinn.
    »Wo sind denn die Gäste, von denen Sie sprachen?« fragte er.
    »Wo ist Johnny?« fiel Ham scharf ein.
    Auch Pat blieb nicht stumm.
    »Wo liegt diese Insel? Woher kannten Sie uns? Warum haben Sie uns auf das Riff auflaufen lassen? Welchem Zweck dienen diese schrecklichen Gruben?«
    Der Graf stand mit dem Rücken zum Kamin, dessen blaue Flammen nur wenig Licht und fast gar keine Hitze verbreiteten.
    »Um Ihre Fragen der Reihe nach zu beantworten«, sagte er mit seiner verbindlichen klaren Stimme, »so würden Sie keine Freude am Anblick der anderen Gäste haben.«
    »Warum nicht?« fragte Monk.
    »Weil sie sich ausnahmslos mehr oder weniger im Zustand der Auflösung befinden. Die Sterblichkeitsrate meiner Gäste war bedauerlicherweise ziemlich hoch.«
    Monk hielt nicht viel von langen Umschreibungen. »Wollen Sie damit sagen, Sie hätten sie umgebracht?« fragte er geradezu.
    »Welch häßliches Wort«, erwiderte der Graf kopfschüttelnd. »Ich möchte es eher liquidieren nennen.«
    »Indem sie in die Gruben geschickt wurden?«
    »Jedenfalls viele von ihnen.«
    »Warum?«
    Fanatisches Feuer loderte in den Augen des Grafen. »Einige wegen ihrer Fluchtversuche. Andere, weil sie zu neugierig wurden.« Der grausame Blick des Mannes richtete sich auf Pat. »Weil sie zu neugierig waren«, wiederholte Ramadanow. »Was, wie ich annehme, alle Ihre vier Fragen beantwortet, meine liebe junge Dame.«
    Pat blickte sich nervös um. Sie deutete auf den Flügel.
    »Ein prächtiges Instrument«, stellte sie fest.
    Der Graf nickte.
    »Vier Männer mußten beim Anlandschaffen des Flügels ihr Leben lassen. Spielen Sie?«
    »Nein«, erwiderte Pat. »Und Sie? Wollen Sie uns nicht eine Kostprobe Ihres Könnens geben?«
    Graf Ramadanow nickte.
    »Ich bedauere sagen zu müssen, daß ich es später wahrscheinlich tun werde.«
    »Sie bedauern es?«
    »Ja. Wenn ich spiele, ist es immer ein Vorspiel, das Unangenehmes für jemanden bedeutet. Wie die Wilden im Dschungel sich durch ihre Trommeln in animalische Wildheit steigern, so pflege ich folgenschwere Entscheidungen zu treffen, wenn meine Finger über die Tasten wandern.«
    Ham und Monk zogen es vor zu schweigen.
    Graf Ramadanow fuhr fort: »Ich kenne nun Doc Savages weltberühmte Spezialisten bis auf zwei Ausnahmen. Ich würde die größte Genugtuung empfinden, wenn mir Gelegenheit gegeben würde, meinen Geist und meine Stärke mit dieser Fabelgestalt Doc Savage selbst zu messen.«
    »Vielleicht ergibt sie sich«, murmelte Monk geheimnisvoll.
    Der Graf stieß einen Zischlaut aus.
    Ein dunkelhäutiger Mann erschien fast lautlos und verbeugte sich tief vor Ramadanow. Der Graf wies auf eine Steintreppe, die sich in kühnem Schwung nach oben wand.
    »Folgen Sie ihm«, sagte der Graf mit schmalen Lippen. »Er wird Ihnen Ihre Räume anweisen.«
    Oben wurden die drei in getrennte Zimmer geführt. Ham war knapp eine halbe Minute allein, als er sah, wie sich die Türklinke bewegte. Gleich darauf trat Pat ein. Sie überfiel Ham mit einem Schwall von Worten und schilderte ihm ihre Begegnung mit dem ehemaligen Besatzungsmitglied von Johnnys Schiff.
    Ham lauschte, ohne sie zu unterbrechen.
    Als sie geendet hatte, sagte er: »Der Raum mit dem Funkgerät befindet sich zweifellos ganz oben im Turm.«
    »Aber eine stählerne Tür versperrt die Treppe zum Turm«, gab Pat zu bedenken.
    »Sprechen wir mit Monk darüber«, sagte Ham.
    Es war typisch für Monk, daß er sich, als er sie angehört hatte, für sofortiges Handeln entschied.
    »Eine günstigere Gelegenheit als jetzt wird sich kaum ergeben«, sagte er, und Ham stimmte ihm zu.
    »Aber die Stahltür«, sagte Pat.
    »Kommen Sie! Sehen wir sie uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher