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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven
Autoren: Kenneth Robeson
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Theoretisch können wir nicht vom Kurs abgekommen sein, aber die Praxis spricht dagegen. Das verstehe, wer will.«
    Patricia Savage ließ den Blick über den Horizont wandern. Plötzlich zuckte sie zusammen.
    »Seht euch das an!« stieß sie hervor. »Dort vorn – etwas nach Backbord! Grüne und rote Lichter!«
    Ham drohten die Augen aus dem Kopf zu treten.
    »Lichter zur Fahrrinnenkennzeichnung?« sagte er verblüfft. »Jede Wette, daß sie vor einer Minute noch nicht da waren!«
    »Unmöglich – einfach unmöglich«, murmelte Monk blinzelnd.
    »Mit Sicherheit sind sie auf der Seekarte nicht eingetragen«, stellte Ham fest.
    »Aber sie sind da«, beendete Pat das Wortgeplänkel mit unwiderlegbarer weiblicher Logik.
    Sie trat ans Ruder und schaltete die automatische Steuerung aus, die das Schiff auf Kurs gehalten hatte.
    »Soll ich auf die Lichter der Fahrtrinne zuhalten?« fragte sie und korrigierte das Steuer leicht.
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte Ham unbehaglich. »Kein Hafen dürfte unserer Position nahe sein. Aber es wird uns nichts anderes übrigbleiben.«
    »Warum?« fragte Monk. »Niemand zwingt uns, diese Fahrtrinne anzusteuern, falls es eine solche ist.«
    »Aber wir sollten uns Klarheit verschaffen«, beharrte Ham. »Ich bin nicht für Rätsel, die ungelöst bleiben.«
    Pat beendete die Meinungsverschiedenheit dadurch, daß sie mit der ›Seven Seas‹ Kurs auf die Fahrtrinne nahm.
    Die Jacht wurde plötzlich von starken Querströmungen hin und hergerissen. Sie seufzte nicht länger wie Menschen in Todesnot, sondern heulte wie tausend Höllenhunde.
    Ham trat an die Reling der Brücke und klammerte sich fest, um nicht in das tosende Wasser abzugleiten. Plötzlich zuckte ein Glühen auf und färbte die tiefhängenden Wolken. Ham glaubte, daß es sich um einen gewöhnlichen Blitz handelte.
    Dann erkannte er, daß er sich geirrt hatte. Das grelle Funkeln war unwirklich. Es tauchte die tiefhängende Wolkendecke in ein blutiges Rot.
    Wieder zuckte der Blitz wie ein riesiger Pilz unter der Wolkendecke auf, und auf einer Seite der Jacht war ein Küstenstreifen zu erkennen. Doch etwas anderes erschreckte die drei Menschen auf der Brücke.
    »Schaut euch um!« rief Pat. »Überall das selbe Bild!«
    »Hart leewärts!« befahl Monk. »Beide Maschinen volle Fahrt zurück!«
    Das phantastische rote Licht erlosch.
    »Habt ihr es gesehen?« fragte Ham mit angehaltenem Atem. »Es müssen zwei Dutzend Schiffswracks ringsum gewesen sein, große und kleine.«
    »Und nur der Teufel weiß, wo wir uns befinden«, knurrte Monk. »Ich wende diesen verdammten Kahn und warte draußen bis zum Tagesanbruch.«
    »Ein ganzer Schiffsfriedhof«, murmelte Pat andächtig vor sich hin. »Rote Blitze, die Schwefeldunst verbreiten.«
    Monk fuhr sie an: »Ihnen macht es wohl immer Spaß, wenn es Schwierigkeiten gibt, wie?«
    »Und Geheimnisse«, erklärte sie offen. »Ich kann nicht genug davon kriegen.«
    Eine unterirdische Strömung mußte die ›Seven Seas‹ seitwärts getragen haben, denn sie lag, mit dem Heck voraus, auf demselben Kurs, der sie in den Schiffsfriedhof getragen hatte.
    Da geschah es.
    Eine mächtige Woge hob den Bug hoch aus dem Wasser und ließ ihn wieder herabkrachen. Ein Stoß, der Ham und Monk auf die Planken warf, zitterte durch den Rumpf. Ein unheimliches Knirschen und Scharren erklang, als die messerscharfen Korallen die stählerne Bordwand zerrissen. Die Jacht saß fest, als die nächste Welle anrollte und wuchtig das Deck überflutete.
    Ham und Monk wurden gegen die Ankerwinsch geschwemmt. Halb ertrunken kamen sie taumelnd auf die Beine und versuchten, wieder auf die Brücke zu gelangen.
    »Hilf Pat, wenn sie Hilfe braucht«, schrie Monk. »Ich muß mich um Piggy kümmern.«
    Piggy war Monks ein und alles – ein munteres Borstentier, das Monk auf allen Wegen begleitete.
    Ein greller blauweißer Lichtstrahl richtete sich von der Brücke über das brodelnde, von Riffen verseuchte Wasser.
    »Schalten Sie den Scheinwerfer ab!« rief Ham Pat zu, bevor er wieder von einer mannshohen Welle, die das Deck überflutete, umgerissen wurde.
    »Er soll uns helfen, an die Küste zu schwimmen«, protestierte Pat.
    »Er lockt nur Haie an«, rief Ham und griff nach dem Rettungsring, den Pat ihm zuwarf.
    »So so, Sie fürchten sich also vor Haien«, stellte Pat fest, schaltete aber den Scheinwerfer aus. Hand über Hand arbeitete sie sich an der Reling zu Ham vor. Sekunden später erschien Monk mit dem quiekenden
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