Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
der Jacht hatte ich das Gefühl, daß wir uns der Hölle näherten«, murmelte Monk. »Jetzt weiß ich, daß ich recht hatte.«
    »Die klatschenden Laute, die wir hörten, stammen von den Peitschen«, stellte Ham fest.
    »Ich möchte wissen, was in den Gruben vor sich geht«, flüsterte Pat.
    Monk bewegte sich bereits vorwärts, eng an den Boden geschmiegt.
    »Ich werde es feststellen«, sagte er gedämpft. »Gebt inzwischen auf Piggy acht.«
    Als er den Rand der Gruben erreichte, verschlug ihm die Überraschung den Atem. In den Boden jeder der Gruben waren Pfähle getrieben, von denen Ketten ausgingen, an deren Enden Menschen gefesselt waren. Die Männer – einer in jeder Grube – schwangen Schaufeln und schufteten ohne aufzublicken. Auch sie trugen Lendenschurze, aber ohne die ledernen Kragen, durch die sich die Aufseher unterschieden.
    Jeder der Männer vertiefte seine Grube in dem Umfang, den ihm die Länge seiner Kette erlaubte. Die Löcher erstreckten sich in gerader Linie über die Ebene und hatten alle den gleichen Durchmesser – etwa vier Meter.
    Unter den Peitschenhieben, im höllischen roten Funkeln des Vulkans, gruben sich die Männer an den Ketten im wahrsten Sinn des Wortes den Weg in den Tod.
    Plötzlich trommelten kleine Hufe hinter Monk über den harten Boden. Schrilles Quieken erklang. Monk fuhr herum und schloß seine mächtige Hand über der weichen Schnauze des Borstenviehs.
    Aber es war zu spät.
    Die peitschenschwingenden Aufseher stießen erregte Rufe aus und verließen ihre Posten, um nach der Ursache der Störung zu suchen.
    Monk richtete seine stämmige Gestalt auf. Er schwang den schweren Knüppel und stürmte den Aufsehern entgegen. Doch bevor er sich dem nächsten Angreifer stellen konnte, zischte etwas durch die Luft und riß ihm die Beine unter dem Körper weg. Mit dumpfem Krachen stürzte er zu Boden.
    Er wußte, was ihn niedergerissen hatte, und seine Hand tastete nach dem breiten, an der Spitze mit einer Bleikugel beschwerten Lederband, das aus der Dunkelheit herangeflogen war und sich um seine Fesseln geschlungen hatte. Doch bevor er sich befreien konnte, stand der Aufseher über ihm, den Arm hochgereckt, um ihm den schweren Peitschenstiel auf den Schädel zu schlagen.
    Hams Degen bewahrte Monk vor dem Hieb. Der Aufseher schlug zu Boden, aber ein neuer pfeifender Peitschenhieb riß Ham von den Beinen und warf ihn über Monk.
    Knüppel schlugen die beiden Männer bewußtlos, bevor sie sich von ihren Fesseln befreien konnten.
    Als sie Minuten später wieder zur Besinnung kamen, waren sie gefesselt und lagen längs der Reihe von Gruben am Boden. Ham konzentrierte den Blick auf den nächsten in der Grube schuftenden Mann. Dieser hatte sich gut eineinhalb Meter in die Erde gewühlt, so daß sich sein von Anstrengung verzerrtes Gesicht fast auf gleicher Höhe mit dem Hams befand.
    Ein Ruck durchfuhr Ham. Im roten vulkanischen Glühen hatte er in dem Mann eines der Besatzungsmitglieder von Johnnys Expeditionsschiff erkannt.
    »Tony!« flüsterte Ham heiser.
    Ein Schauder durchlief den Mann, als er den gequälten Blick auf Ham richtete. Er fuhr fort, die Schaufel zu schwingen, aber das Beben seiner Lippen verriet, daß auch er Ham erkannt hatte.
    Ham vergewisserte sich mit schnellem Blick, daß der nächste Aufseher mit der Vernehmung Pats beschäftigt war. Er schob sich näher an den Rand der Grube, bis seine Lippen fast am Ohr des Matrosen waren.
    »Wo ist der Rest der Besatzung – wo befindet sich Johnny?« flüsterte er.
    »Die Besatzung arbeitet in den Gruben«, erwiderte der Mann mit schwacher Stimme.
    »Wo ist Johnny? Lebt er noch?« Ham wartete gespannt auf die Antwort.
    »Er lebt noch, aber nicht mehr lange.«
    »Wo befindet er sich?«
    »Ein großer Mann mit schwarzem Bart nahm ihn mit. Wohin, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß sie ihn umbringen werden, wie uns alle.«
    Die Stimme des Mannes hatte sich zum hysterischen Kreischen gesteigert.
    »Sprechen Sie nicht so laut«, warnte Ham ihn. »Was spielt sich hier ab? Sagen Sie es mir – schnell! Solange noch Gelegenheit dazu ist.«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen – aber ich weiß …«
    Ein heiserer Schrei entrang sich der Kehle des Mannes, der Schrei eines Wahnsinnigen. Offensichtlich hatten die Qualen, die er erlitten haben mußte, seinen Verstand verwirrt.
    Wilde Flüche ausstoßend, jagte der Aufseher herbei. Krachend landete der schwere Peitschenstiel auf dem Schädel des Mannes in der Grube, der wie ein Wilder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher