Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
tobte. Roter Schaum bildete sich auf seinen Lippen. Er verdrehte die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Wieder zuckte der Peitschenstiel herab. Diesmal brach der Mann unter dem Hieb zusammen.
    Er war tot, bevor er den Boden berührte.
    Der Aufseher, ein schwer zu bestimmender asiatischer Typ, erteilte zischend Befehle. Zwei andere Posten näherten sich. Der eine löste die Fesseln von Hams Händen und Füßen. Der andere sprang in die Grube und nahm dem Toten die eiserne Manschette um das Bein ab. Dann hob er die reglose Gestalt aus der Grube.
    Der Posten am Rand der Grube beförderte Ham mit harten Stoß in die Tiefe. Der unten gebliebene Posten legte die noch warme Eisenmanschette um Hams Bein. Dann drückte er Ham die Schaufel des Toten in die Hand. Oben ließ der Aufseher die Peitsche knallen. Ein breiter roter Striemen zeigte sich auf Hams Wange. Ham begann zu schaufeln.
    Andere Aufseher stießen Monk zu einer anderen Grube vor sich her und zwangen ihn zur gleichen Arbeit, die Ham verrichtete.
     
     

3.
     
    Pats Schicksal gestaltete sich anders als das der beiden Männer. Zwar wurde sie auch in einer der Gruben an die Kette gelegt, brauchte aber nicht zu schaufeln, und auch die Peitsche trat nicht in Aktion.
    Sie hörte die nahen Stimmen zweier Aufseher, die sich unterhielten.
    »Laß sie schaufeln.«
    »Nein. Der Graf wird sicher befehlen, sie in den Palast zu bringen. Er wird nicht den Wunsch haben, sie von der Arbeit erschöpft zu sehen.«
    »Man könnte ihr wenigstens die Peitsche ein wenig zu kosten geben.«
    »Vielleicht hast du recht«, brummte der Aufseher und entfernte sich.
    Der andere Posten beugte sich über den Rand der Grube. Pat schreckte zurück. Plötzlich pochte ihr Puls heftig, und in ihren blauen Augen spiegelte sich Hoffnung.
    Sie erkannte diesen Posten. Auch er hatte zu den Mitgliedern von Johnnys Expedition gehört.
    »Sind Sie nicht …«, begann sie.
    Der andere nickte. »Al Fredrickson, Erster Maat«, erwiderte er tonlos.
    »Aber – die Peitsche …?«
    »Ich muß sie benutzen, um nicht selbst ausgepeitscht zu werden«, flüsterte er wild. »Heute bin ich oben. Morgen reißen sie mir vielleicht den Kragen vom Hals und werfen mich in eine Grube. Ich bin ebenso Gefangener wie die armen Teufel dort unten.«
    »Was bedeutet das alles?« fragte Pat.
    »Ich weiß nicht mehr als Sie. Ich weiß nur, daß sie schaufeln und sterben.«
    »Was ist mit Johnny geschehen?«
    »Er wurde in den Palast gebracht. Vielleicht lebt er noch. Hören Sie genau zu: 33 Redbeach Road, Long Island. Können Sie es behalten?«
    »33 Redbeach Road, Long Island. Ich werde es nicht vergessen.«
    »Es ist die Adresse von Boris Ramadanow.«
    »Boris Ramadanow«, wiederholte sie. »Was ist mit ihm?«
    Der Atem des Mannes ging schneller.
    »Sie sind unsere einzige Hoffnung«, keuchte er. »Sie werden Sie in den Palast bringen. Versuchen Sie, sich mit Johnny in Verbindung zu setzen. Geben Sie ihm den Namen und die Adresse. Im Palast befindet sich ein starker Kurzwellensender. Johnny muß eine Meldung an Doc Savage durchgeben. Doc soll sich an Boris Ramadanow wenden.«
    »Gut, aber wozu soll das Ganze dienen?«
    »Ramadanow kann Doc alles sagen, was zu unserer Rettung getan werden muß. Er ist der Bruder des Mannes, der auf dieser Insel herrscht. Die beiden Brüder haben sich zerstritten. Danach ließ sich Boris in New York nieder.«
    »Wie haben Sie das alles in Erfahrung gebracht?«
    »Nachdem unser Schiff durch die falschen Lichter auf ein Riff lief, wurden wir gefangen genommen. Der Steward und ich wurden zur Arbeit in der Küche des Palastes abkommandiert. Der Steward hörte, wie sich die beiden Brüder stritten. Er erfuhr Boris’ neue Anschrift und teilte sie mir mit.«
    »Wo ist der Steward?« fragte Pat.
    »Tot«, antwortete der Mann schaudernd. »Sie nahmen an, daß er zuviel wußte, und brachten ihn um.«
    Pat kam nicht dazu, weitere Fragen zu stellen.
    Hufe dröhnten plötzlich auf. Ein großes Pferd, dessen Flanken wie nach einem scharfen Ritt bebten, wurde an der Reihe der Gruben gezügelt. Der Reiter, dessen mächtige Gestalt sich gegen den schwach erhellten Himmel abhob, trieb sein Tier mit wilden Flüchen zwischen die Aufseher. Er beugte sich weit aus dem Sattel und ließ eine Knute, wie sie im zaristischen Rußland gebraucht worden war, niedersausen. Stöhnen und Schmerzensschreie stiegen zum Himmel empor.
    Einer der Aufpasser versuchte Widerstand zu leisten. Er duckte den auf ihn gezielten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher