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Dreizehn Stunden

Titel: Dreizehn Stunden
Autoren: Deon Meyer
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Laute ausstieß.
    Der Ermittler kehrte zurück an den Tisch. »Das war Mat«, sagte er. »Kommissaris, der Fall wird kompliziert.«
    »Warum?«, fragte John Afrika äußerst besorgt.
    »Weil ein Minister in den Akten der Klinik geführt wird.«
    »Einer unserer Minister?«
    »Ja, Kommissaris, Lebertransplantation.«
    »Ach, du heilige Scheiße!«, sagte John Afrika.
     
    Fransman Dekker hatte schon gehört, dass der farbige Computerspezialist der SAPS ein Genie war, und erwartete daher jemanden,
     der aussah wie Bill Gates. Doch es kam ein kleiner, schmächtiger Milchbubi mit zwei fehlenden Schneidezähnen, einem wilden
     Afro-Look, einem ernsten Sprachfehler – und ohne einen Funken von Humor. »Dath itht nur Kulithe«, sagte das Genie in Wouter
     Steenkamps Büro zu Dekker.
    »Was,
broe’

    »Kulithe.«
    »Kulisse?«
    »Genau.«
    |450| »Wieso,
my broe’

    »Augenwischerei. Ein PDF-Pathwort hat nichtth thu bedeuten.«
    »Ein PDF-Pafwort?«
    »Nein, ein Pa
th
wort.«
    »Passwort?«
    »Genau. Die Leute glauben, wenn thie ein Pathwort haben, thind thie thicher. Aber dath itht Quatsch.«
    »Also, wie haben sie es angestellt?«
    »Diether Typ hier …«, und er zeigte auf Steenkamps Rechner, »… hat die Pathwort-geschütthten PDF-Dateien mit den Verkaufththahlen
     der Grothhändler für jeden Thänger erhalten. Per E-Mail. Tho weit ich verthanden habe, thollte er diethe Mailth an die Thänger
     weiterleiten, thobald diethe ihr Geld erhielten.«
    »Genau.«
    »Die Thänger dachten, nur thie hätten dath Pathwort, und die Plattenfirma könne die Daten der Verkäufe nicht manipulieren.
     Thie dachten, die Auththahlungen wären korrekt.«
    »Weil die Daten von den Großhändlern stammten?«
    »Ja, und der Grothhändler hat thie mit einem Pathwort geschüttht, aber ertht an den Typen hier gemailt. Und der hat die Daten
     an die Thänger weitergeleitet.«
    »Genau.«
    »Aber thieh da, thieh da …«, sagte der Computerfreak und öffnete ein Programm. »Dath itht Ecomthoft the Advanthed PDF Pathword
     Recovery, Enterprithe Edition. Man kauft eth direkt von der Webthite. Kothtet knapp tauthend Rand, aber man kann anschliethend
     mit jeder PDF-Datei machen, wath man will, selbtht wenn thie eine 40 Bit Verschlüthelung mit Thunder Tables hat. Damit itht
     jede Pathwort-Verschlüthelung reine Kulithe.«
    »Steenkamp war also in der Lage, das Passwort zu knacken und anschließend die Zahlen zu manipulieren.«
    »Genau. Er hat die Tabellen der Datei in Exthel kopiert, die Tthahlen verändert und alleth in einer neuen PDF-Datei gethpeichert.
     Er hat den Adobe Acrobat Profethional, brandneu, thupergut. Anschliethend hat er die Datei wieder mit demthelben |451| Pathwort gethützth. Der Thänger muthte glauben, die Original-PDF thu erhalten und konnte nicht ahnen, dath er verarscht wurde.«
    »Wie viel haben sie unterschlagen?«
    »Unterthiedlich, thwischen thehn und vierthig Prothent, je nachdem, wie viel der Thänger verkauft hat. Die ganth Grothen,
     thum Beispiel diethen Iván Nell, haben thie richtig authgenommen. Bei theiner lethten The-De haben thie ihn um vierthig Prozent
     betrogen.«
    »Meine Scheiße!«
    »Du thagst eth.«

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    |453| 18:37 – 19:51
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    Genau dreizehn Stunden, nachdem Bennie Griessel am frühen Morgen aus dem Bett geklingelt worden war, nämlich um 18:47, sagte
     er zu John Afrika: »Kommissaris, ich muss mich leider entschuldigen, ich muss um sieben Uhr am Canal Walk sein.«
    Der Kommissaris erhob sich und legte Griessel eine Hand auf die Schulter. »Kaptein, nur eines möchte ich noch loswerden: Wenn
     es jemals einen Mann gegeben hat, der eine Beförderung verdient hat, dann du. Ich habe niemals daran gezweifelt, dass du den
     Fall lösen würdest. Keine Sekunde.«
    »Danke, Kommissaris.«
    »Vusi kann die Arbeit hier abschließen, wir unterhalten uns morgen weiter.«
    »Danke, Bennie«, sagte Vusi, der am Tisch saß, wo die Akte immer dicker wurde.
    »Gern geschehen, Vusi«, sagte Griessel und machte sich dann eilig auf den Weg. Er würde es nicht mehr schaffen, sich noch
     umzuziehen, aber wenn Anna das Hemd sah, konnte er ihr gleich die dazugehörige Geschichte erzählen. Woher das Loch stammte.
     Dann erinnerte er sich daran, dass er versprochen hatte, seinen Sohn zurückzurufen. Fritz, der ihm verkündet hatte, er wolle
     die Schule schmeißen, weil er und seine Band Recht & Ordnung einen fetten Vertrag an Land gezogen hätten.
    Griessel hatte ihm versprochen, ihn heute noch
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