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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich
Autoren: Lori Wilde
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ist, die Verteilerkappe wieder einzubauen, dann ist das Auto sofort wieder fahrtüchtig.”
    Lacy atmete tief durch, um ruhiger zu werden. Sie hatte doch gleich vom ersten Moment, in dem Bennett über die Türschwelle des Farmhauses gelangt war, gewusst, dass sie nun wohl keine andere Wahl mehr hatte, als ihm von dem Familienmythos zu berichten. Der Blitz der Liebe, der Heirat und ein glückliches gemeinsames Leben verhieß. Sie ahnte ebenfalls, dass Bennett es nicht verstehen würde.
    Sie stand neben ihm, als er die Verteilerkappe wieder aufschraubte. Er sah witzig aus in Dylans Jeans, die ihm viel zu kurz war. Wenn die Stimmung zwischen ihnen besser gewesen wäre, hätte sie Witze darüber gemacht.
    “Also, erklär mir das mit dem Blitz der Liebe noch mal”, forderte Bennett sie auf, indem er ihr einen kritischen Blick zuwarf. “Hilf mir zu begreifen, warum eine nette alte Dame dein Auto sabotiert, um dich hier zu halten.”
    “Es ist eine seltsame Sache mit dem Blitz der Liebe”, begann Lacy und wich seinem Blick aus. Sie starrte stattdessen auf die Ölschlieren auf der Innenseite der Motorhaube. “Du lachst mich bestimmt aus, weil es so schwachsinnig ist.”
    Bennett richtete sich auf, legte die Zange weg, und wischte seine Hände an einem Lappen ab. “Prima. Ich würde gern mal wieder lachen.”
    Lacys Hände waren feucht. Ihr Herz raste. “Hm, nun, also, es ist folgendermaßen …”
    “Ja?”
    Lacy sah auf ihre Füße.
    Bennett umfasste ihr Kinn und schob ihren Kopf nach hinten, sodass sie ihn anblicken musste. Er schaute ihr durchdringend in die Augen. “Sag es mir.”
    Lacy wollte nicht. Sie erfand Ausflüchte, doch Bennett ließ nicht locker.
    “Hör auf, drumherum zu reden, und sag, was Sache ist. Ich werde nicht beißen.”
    Nein, aber du wirst mich erschießen, dachte Lacy.
    Sie seufzte. Auch wenn er das Schlimmste befürchtete, so las sie in seinen Augen doch Wärme und Verständnis. Sie hatte keine Wahl. Sie musste ihm die Wahrheit sagen und hoffen, dass er sie nicht für verrückt oder – noch schlimmer – berechnend hielt.
    “Es ist schwierig zu erklären.”
    “Du bist eine kluge, wortgewandte Frau.” Er umschloss ihren Oberarm mit einer warmen Hand. “Versuch es.”
    “Glaubst du an Vorbestimmung?”, fragte sie, einen Hauch von Hoffnung in der Stimme.
    “Willst du wissen, ob ich daran glaube, dass das Schicksal uns keine freie Entscheidung lässt? Dass unser Lebensweg uns schon bei der Geburt vorgeschrieben ist?”
    “Hm, so ähnlich.”
    “Nein. Absolut nicht.” Er schüttelte den Kopf.
    “Du glaubst also nicht, dass es möglich ist, dass du geboren wurdest, um Arzt zu werden? Und falls dein bisheriger Lebensweg es dir nicht ermöglicht hätte, dass du einen Umweg gefunden hättest, um trotzdem Herzchirurg zu werden?”
    “Ich kann dir nicht folgen.”
    Lacy befeuchtete ihre Lippen. “Glaubst du daran, dass es einen Menschen auf der Welt gibt, dem du bestimmt bist? Dass es nur eine Person gibt, die du lieben wirst, und die du, wenn du sie triffst, unfehlbar erkennst?”
    “Eine Person auf einem Planeten, auf dem es über sechs Milliarden Menschen gibt? Komm schon, Lacy. Das ist doch ziemlich weit hergeholt, findest du nicht?”
    “Nein”, flüsterte sie. “Finde ich nicht.”
    “Was willst du damit sagen?”
    “Ich habe dich hintergangen, Bennett. Ich habe so getan, als wollte ich nichts weiter als eine Affäre mit dir. Doch das ist nicht wahr. Meine Familie glaubt nämlich an die Macht des Blitzschlags.”
    Danach erläuterte Lacy ihm detailliert, wie der Familienmythos funktionierte. Sie beichtete auch, dass Urgroßmama ihre Herzschmerzen nur erfunden hatte, um sie beide auf die Farm zu locken.
    Ab und zu warf sie Bennett einen forschenden Blick zu. Was sie sah, war nicht besonders ermutigend. Auf seinem Gesicht malten sich Verwirrung, Unglauben und schließlich Enttäuschung.
    “Ich kann es nicht glauben, Lacy!”, rief er schließlich. “Deine Familie hat einen Trick angewandt, um mich hierher zu bringen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sogar vermuten, dass dein verstauchter Fuß auch nur ein Schwindel war.”
    “Es ist nicht ganz so, wie du denkst. Ich wusste nichts von Urgroßmutters Ränken. Sie hat es mir erst erzählt, als wir hier waren.”
    “Aber du hast es nicht für nötig gehalten, mir reinen Wein einzuschenken, als du herausgefunden hattest, dass sie nur simuliert, um als Ehestifterin fungieren zu können.”
    Lacy vermied es, ihn
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