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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich
Autoren: Lori Wilde
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unterdrücken, die ihre Nähe in ihm auslöste.
    “Ich hatte es so eilig, dir zu Hilfe zu kommen, dass ich sie in der Scheune vergessen habe.”
    Ihre Lippen waren so nah. Zu nah. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie sie schmeckten, wie weich und einladend sie waren. Lacy erinnerte ihn an Pfirsiche. An Sommer und Sonnenschein, Reife und Schönheit. Sie sprühte vor Leben und Energie, strahlte so viel Liebe aus.
    Er schaute ihr in die Augen. Lacy blickte so vertrauensvoll zu ihm auf, so bewundernd. Bennett fühlte, wie sein Herz sich öffnete. Seine Emotionen drohten, ihn auf einen gefährlichen Pfad zu locken – einen Pfad, an dessen Ende nicht ausgeführte Pläne und eine ruinierte Karriere standen.
    Trotzdem war das Gefühl stärker. Wie magisch angezogen, legte er Lacy eine Hand ums Kinn.
    Sie lächelte, und ihre Augen leuchteten vor Glück und Verlangen.
    Die Panik, die ihn vor Kurzem bereits erfasst hatte, kam mit Macht zurück. Bennett wusste, dass er Lacy wehtun würde. Obwohl er versucht hatte, es zu vermeiden, würde er ihr das Herz brechen.
    Es gab für sie beide kein Happy End.
    In dieser Sekunde ertönte der Pieper, den er in die Brusttasche des Bademantels gesteckt hatte, und signalisierte ihm, dass er sich im Krankenhaus melden sollte.
    “Das war Dr. Laramie.” Bennett hängte den Telefonhörer ein und wandte sich Lacy zu, die direkt neben ihm stand. “Das Spenderherz für Mr. Marshall ist unterwegs. Es wird gerade aus Minnesota eingeflogen. Mir bleiben noch drei Stunden, nach Houston zurückzukehren. Das heißt, ich kann leider nicht darauf warten, bis dein Bruder heimkommt und dein Auto repariert. Gibt es in West einen Taxiservice?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Nein. Aber ich finde sicherlich jemanden, der dich nach Waco fährt, damit du deinen Flieger kriegst.”
    “Gut.” Bennett nickte.
    Lacy ließ ihre Hände auf den Hüften ruhen und musterte Bennett aufmerksam. “Da Frank Sinatra deine Hose mehr oder weniger zerfetzt hat, werde ich dir eine Jeans von meinen Brüdern ausborgen. Welche Größe hast du?”
    “Taille zweiunddreißig, Länge sechsunddreißig.”
    Sie zog eine Grimasse. “Du bist größer als alle anderen in meiner Familie. Dylan trägt Jeans Größe zweiunddreißig, aber sie werden dir zu kurz sein.”
    “Egal. Ich nehme, was ich bekomme.” Er war nervös und begierig, loszufahren.
    “Ich hole dein Hemd von der Wäscheleine und besorge dir Jeans von Dylan”, verkündete Lacy.
    In diesem Augenblick bog Großmutter Nony in die Einfahrt ein. Sie hielt neben Lacy und Bennett.
    “Hallo, ihr beiden!”, rief sie, als sie ausstieg. “Ich muss Nachschub besorgen. Mein Apfelmus geht weg wie warme Semmeln.” Sie unterbrach sich und schaute die beiden an. “Ist etwas nicht in Ordnung?”
    “Bennett muss sofort nach Houston zurückfahren, weil er bei einer Herztransplantation assistieren muss. Da mein Auto kaputt ist, brauchen wir jemanden, der ihn nach Waco zum Flughafen bringt. Kannst du ihn hinfahren?”
    Ihre Großmutter verzog das Gesicht. “Oh, du meine Güte. Ich habe versucht, Urgroßmama beizubringen, dass ihr Plan nicht besonders gut ist.”
    “Was für ein Plan?”, fragte Lacy in spitzem Ton.
    Bennett schaute misstrauisch von Lacy zu ihrer Großmutter und zurück.
    “Sie hat angeordnet, die Verteilerkappe aus deinem Wagen zu entfernen.”
    “Wie bitte?”
    “Es tut mir leid, Honey. Ich wusste nicht, dass es solche Probleme geben würde. Deine Urgroßmama wollte dich und Bennett hierbehalten, damit er Gelegenheit bekam, vom Blitz der Liebe getroffen zu werden. Sie hat von mir verlangt, dass ich deinen Wagen stilllege.”
    “Du hast mein Auto sabotiert?”
    Großmutter Nony nickte bedrückt.
    “Dann war vermutlich auch der Unfall mit dem Marmeladenglas inszeniert?”, fragte Lacy wütend.
    “Na ja, Urgroßmama Kahonachek hat mir schon gesagt, dass du sauer auf sie bist. Sie wollte einfach nicht, dass du wegfährst”, erklärte Nony.
    “Und der Wäschetrockner ist auch gar nicht kaputt, nicht wahr?”, erkundigte sich Lacy schneidend.
    “Nein”, gab ihre Großmutter zu.
    Lacy schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. “Ich begreife diese Familie nicht.”
    “Was ist los? Was geht hier vor?”, wollte Bennett wissen.
    “Ganz einfach”, meinte Lacy und warf ihrer Großmutter einen kühlen Blick zu. “Meine Familie hat versucht, Schicksal zu spielen, um uns zusammenzubringen, Bennett. Du kannst jederzeit fahren. Alles, was wir tun müssen,
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