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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich
Autoren: Lori Wilde
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Gemeinsam mit Lacy erlebte er die Wonnen der Ekstase. Sie klammerten sich aneinander, gaben sich ganz ihrer Leidenschaft hin. Bennett vergrub sein Gesicht an ihrer Schulter und flüsterte immer wieder zärtlich ihren Namen.

9. KAPITEL
    Was hatten sie bloß getan?
    Bennett wachte erschrocken auf und schaute verwirrt auf seine Umgebung.
    Dann wandte er seinen Blick zur Seite und sah Lacy, die eng an ihn gekuschelt schlief, eine zierliche Faust unters Kinn gepresst.
    Bennett geriet in Panik. Er musste raus hier. Sachte befreite er seinen Arm, auf dem Lacy lag. Er war ganz taub geworden und begann sofort zu kribbeln.
    Lacy murmelte etwas im Schlaf. Eine golden glänzende Locke fiel niedlich über ihre Wange. Bennett wäre fast einem Impuls gefolgt und hätte ihr die Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen, nur um noch einmal ihre zarte Wange berühren zu dürfen. Doch wenn er es tat, bestand die Gefahr, dass Lacy erwachte. Und darauf war er nicht vorbereitet. Ehe er ihr wieder in die Augen sah, um ihr mitzuteilen, dass er nach Houston zurückfahren würde, musste er sich anziehen. Angezogen konnte ein Mann der Tatsache gelassener gegenüberstehen, dass er die Frau, mit der er gerade geschlafen hatte, im Stich ließ.
    Er suchte nach seinen Boxershorts und seinem geborgten Bademantel und fand sie in der Scheune verstreut. Wie war das passiert? Er zog die Sachen an und ging nach draußen. Es war Mittag, die Sonne stand hoch am Himmel, und Bennett musste blinzeln.
    Sein Kopf fühlte sich dumpf an, sein Bauch mulmig, und sein Gewissen peinigte ihn schon jetzt mit Schuldgefühlen.
    Du hast vor, sie sitzen zu lassen, nicht wahr, Bennett? mahnte eine innere Stimme.
    Er war kein herzloser Bastard. Tatsache war, dass er auch in Lacys Sinn handelte. Am Beispiel seiner Eltern hatte er gelernt, dass sinnliche Leidenschaft keine Basis für eine dauerhafte Beziehung darstellte. Das intensive Verlangen, das er nach Lacy empfand, bewies einfach nur, dass es besser für sie beide war, wenn er ging und sie rettete.
    Wirklich, Bennett? fragte die Stimme in seinem Kopf. Warum hast du dann mit ihr geschlafen, selbst nachdem du wusstest, dass sie noch Jungfrau ist?
    Tja, warum? Wahrscheinlich einfach, weil er schwach war. Wahrscheinlich, weil er Lacy mehr begehrt hatte als jede andere Frau zuvor.
    Und, gestand er sich zudem noch ein, weil er lieber davonlief, ehe er selbst verletzt werden konnte.
    Ihm war klar, dass er nicht in Texas bleiben konnte. Seine Zukunft lag in Boston. Er hatte dort Verpflichtungen. Außerdem hatte er sich nach Nannas Tod vorgenommen, eines Tages ein Herz-Center zu eröffnen, in dem bevorzugt bedürftige Personen behandelt wurden. Er plante sogar, später einmal auf dem Grundstück, das Nanna ihm in Boston vererbt hatte, eine Klinik zu bauen. Im Übrigen war er entschlossen, niemals auf Gefühle zu vertrauen, die der Leidenschaft entsprangen.
    Ein leichter Wind wehte. Er spürte die Brise auf seiner nackten Brust und bemerkte, dass er mitten auf dem Scheunenvorplatz stand, immer noch angetan mit Boxershorts und Bademantel.
    Hol deine Jeans und hau ab, sagte er sich. Und zwar schnell. Ruf ein Taxi, miete ein Auto, oder fahr per Anhalter. Beeil dich. Ehe Lacys Familienmitglieder heimkommen und dich halb nackt mit diesem schuldigen Ausdruck in den Augen erwischen.
    Der Gedanke, ertappt zu werden, war ihm so unangenehm, dass er sich tatsächlich auf die Suche nach seiner Kleidung machte. Er ging um die Scheune herum, öffnete das Gatter und betrat den Garten. Dort hing seine Levis an der Wäscheleine.
    Allerdings war seine Jeans nicht mehr allein. Als Bennett näher kam, sah er verblüfft, dass Frank Sinatra begonnen hatte, sie aufzufressen. Er kaute genüsslich auf einem Hosenbein. Der alte Ziegenbock hatte es fast zur Hälfte verspeist.
    “Du Miststück!”, schimpfte Bennett laut und ging mit langen Schritten zu dem Tier hinüber. “Weg von meiner Hose!”
    Der Ziegenbock hörte auf zu kauen. Ein Stück Jeans hing ihm aus dem Maul. Bennett stürmte herbei und beschimpfte das Tier in allen Variationen.
    Frank Sinatra wurde ganz starr. Er rollte die glasklaren Augen. Ein Beben rann durch seinen schlanken Körper, und dann sah Bennett entsetzt, wie der Ziegenbock kollabierte. Er fiel einfach um und blieb auf der Seite liegen.
    Bennett rannte hin und kniete sich neben das Tier. Es schien nicht zu atmen. Anscheinend hatte er den alten Ziegenbock so erschreckt, dass er an einem Herzschlag gestorben war.
    Wunderbar! dachte
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