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Wandel des Herzens (German Edition)

Wandel des Herzens (German Edition)

Titel: Wandel des Herzens (German Edition)
Autoren: Mary Calmes
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Kapitel 1
    I CH ACHTETE NORMALERWEISE NICHT AUF M ÄDCHEN , daher war es nicht verwunderlich, dass Crane sie zuerst sah. Nachdem er sie mir gezeigt hatte und ich die Männer gesehen hatte die ihr folgten, war ich seiner Meinung, dass es viel zu spät war, als dass sie alleine unterwegs sein sollte. Die Entscheidung war schnell getroffen. Wir folgten der Frau und den vier Männern durch die leere windige Straße. Ihre verstohlenen Blicke über die Schulter zeigten uns, dass sie sich ihrer Gesellschaft, ihrer Verfolger, bewusst war. Als sie ihre Schritte beschleunigte, taten sie es ihr nach und aus unserer Perspektive in den Schatten der Gebäude sahen wir, wie sie innerhalb eines Häuserblockes zunächst normal ging, dann lief und schließlich rannte. Und vielleicht war ja auch alles in Ordnung. Vielleicht hatte sie einen schwarzen Gürtel in Taekwondo oder vielleicht kannte sie die Typen die hinter ihr liefen, und es war nur ein kleines Spielchen, das mein Freund und ich nicht durchblickten. Die Fakten blieben die gleichen: sie war unterwegs, anscheinend allein, um zwei Uhr am Morgen in einem sehr zwielichtigen Stadtviertel.
    „Kann ich nicht einfach alleine gehen?“, fragte ich, obwohl ich die Antwort schon kannte. „Es würde viel schneller gehen.“
    Crane schüttelte den Kopf bevor er sich rasch von mir entfernte. Ich kannte ihn seit wir Kinder waren, daher versuchte ich erst gar nicht, die Situation mit Logik anzugehen. Mädchen in Schwierigkeiten zogen ihn magisch an und daher gab es keine Chance, dass er mich alleine gehen lassen würde. Alles was ich tun konnte, war neben ihm zu bleiben und mit ihm Schritt zu halten, während er weiter lief.
    „Ich frage mich wirklich, was sie hier draußen treibt“, überlegte Crane und beschleunigte noch mal seinen Schritt.
    Sie war auf jeden Fall verrückt. Um zwei Uhr morgens alleine in einem miesen Viertel? Das Mädchen hatte scheinbar einen Todeswunsch und ich hoffte, dass sie uns da nicht hineinziehen würde. Aber egal war passieren würde, die Chance, sich raus zu halten war in dem Moment verstrichen, als wir sahen, dass sie wahrscheinlich in Gefahr war.
    Wir machten einen kurzen Abstecher in eine Seitenstraße, zogen unsere komplette Kleidung aus und ließen Jacken, Pullover, Jeans, Schuhe und Socken auf einem Haufen in einem Hauseingang liegen. Wir mussten das tun, um uns zu verwandeln und angsteinflößend zu werden. In unserer menschlichen Form würden wir erst mal niemandem Angst einjagen. Ich war zwar 1,80 m groß, aber nicht sehr massig. Ich hatte eher die schlanke Statur eines Schwimmers, mit langen, kraftvollen Muskeln. Mein Freund Crane Adams war mit 1,86 m Höhe, etwas über 90 kg Gewicht und vielen Muskeln sicherlich beeindruckender als ich, aber so richtig furchterregend war er auch nicht.
    Aber das alles änderte sich, wenn wir uns verwandelten. Sobald wir Panther wurden, waren wir der Stoff für Albträume und ich ließ dieses 'kleiner und schwächer als mein Freund' innerhalb von Sekunden hinter mir. In meiner Pantherform war ich deutlich angsteinflößender als jeder andere, den ich bisher getroffen hatte.
    In dem Moment hörte ich den Schrei, und ich lauschte eine Sekunde um sicher zu sein, dass ich in der richtigen Richtung unterwegs war bevor ich loslief. Es war wie der Abschuss einer Pistolenkugel, ein rasanter Geschwindigkeitsrausch, bevor meine Sicht sich normalisierte und ich fokussieren konnte. Innerhalb eines Herzschlages wechselte mein Sehvermögen von halb blind in der Dunkelheit zu perfekter Sicht. Meine Verwandlung ging immer so schnell. Es würde etwas dauern bis Crane zu mir aufschloss. Seine Verwandlung war immer eine Sache von Minuten und nicht Sekunden wie bei mir. Mir wurde schon öfters gesagt, dass meine Verwandlung wie eine Welle aussieht, die im Vorwärtsgang den Mann umschließt und beim Zurückweichen die Bestie frei gibt. Ich hatte über die Jahre viele Gestaltenwandler gefragt wie sich die Verwandlung für sie anfühlt, und hatte die unterschiedlichsten Beschreibungen gehört. Einige sprachen von einer Kraft, die über ihre Haut strich oder Hitze, die die Gliedmaßen durchströmt, während andere das Ganze als einen Adrenalinkick bezeichneten oder eine kurze Euphorie. Ich hatte tatsächlich noch keine dieser Empfindungen verspürt, denn mein Körper wechselte die Form zu schnell, als dass mein Gehirn es überhaupt registrieren würde. In einem Augenblick war ich ein Mann und ihm nächsten ein Panther. Die Verwandlung
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