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Wandel des Herzens (German Edition)

Wandel des Herzens (German Edition)

Titel: Wandel des Herzens (German Edition)
Autoren: Mary Calmes
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vor, aber ich war schon außer Reichweite. Sie waren schon ganz nah, ihre Sippe, ihre Familie und sie war in Sicherheit. Ich knurrte Crane an und nach einem Moment der Unsicherheit folgte er mir. Ich drehte mich weg und lief den Weg zurück, den wir gekommen waren. Ich hörte sie rufen, immer wieder kurz und laut, aber es waren keine Laute des Schmerzes mehr, sondern des Verlusts. Ich lief weiter, fühlte meinen Freund neben mir. Wir sprangen das zweite Mal an diesem Abend über den Zaun und überquerten blitzartig die Straße. Unsere Kleidung war da, wo wir sie gelassen hatten. Minuten später waren wir wieder verwandelt und angezogen, die Klamotten nun kalt und klamm.
    „Warum laufen wir weg?“, fragte Crane, eindeutig verwundert.
    „Wie kannst du das fragen?“, schnappte ich. „Wir haben keine Ahnung in wessen Territorium wir sind und wir haben uns gerade mit jemandem geprügelt, den wir auch nicht kennen. Wir sollten schauen, dass wir hier möglichst schnell weg und nach Hause kommen.“
    „Aber wir haben das Mädchen gerettet.“
    „Ja schon. Aber wen haben wir da gerettet?“
    „Was meinst du?“
    Er hatte keine Vorstellung warum ich mir Sorgen machte. Die Tatsache, dass wir gerade eine unfreundliche Begegnung mit einer Panthersippe hatten, die früher oder später nach uns suchen würde, bereitete ihm keine grauen Haare. Es war richtig gewesen das Mädchen zu retten, also würde sich der Rest schon fügen. Aber ich war ein Realist. Ich war besorgt über das mögliche Nachspiel. Zum Beispiel, wer an unsere Tür klopfen würde. Die dankbare Sippe des Pantherweibchens, das wir gerettet hatten? Oder eine sehr verärgerte Sippe, die wir vertrieben hatten? Es war in jedem Fall schlecht. Ich wollte nicht hineingezogen werden. Und noch viel wichtiger: ich wollte nicht vor den Semel, den Anführer des Stammes, zitiert werden. Weder vor deren, noch vor meinen.
    „Was ist wirklich los?“
    Er kannte mich und wusste, dass ich mir nicht grundlos Sorgen machte, aber den Hintergrund verstand er nicht.
    „Jin?“
    Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare. „Lass uns einfach nach Hause gehen, okay?“
    „Du bist mal wieder seltsam“, kommentierte er, aber folgte mir, als ich mich in Richtung Downtown aufmachte.
    Ich wollte noch etwas sagen, als wir plötzlich von Scheinwerfern angeleuchtet wurden. Wie sich herausstellte, war die Gelegenheit in die Nacht zu entschwinden, vorbei.

Kapitel 2
    D ER RIESIGE L INCOLN N AVIGATOR kam vor uns zum Stehen und drei Männer stiegen aus. Das bedeutete, dass der Fahrer noch hinter dem Steuer saß und ich sah zwei weitere Personen auf dem Rücksitz. Das Mädchen war nirgendwo zu sehen und ich fragte mich wo sie war. Ich schob mich vor Crane und als er sich bewegen wollte, hielt ich ihn fest.
    „Meine Güte, Jin, ich bin der Muskelmann, nicht du.“
    Ich ignorierte ihn als die drei Männer auf uns zukamen.
    „Habt ihr beide gerade ein Mädchen gerettet?“
    Er wusste nicht, dass wir Panther waren, was mir sofort etwas Hoffnung gab. Der Mann war nur Fußvolk, er hatte keine wichtige Position. Er war ein Khatyu, ein Kämpfer, nicht mehr.
    „Ja, das waren wir“, sagte ich ihm und zeigte ihm zur Begrüßung meine Hand in einer unterwürfigen Weise mit der Handfläche nach oben.
    Er nickte und schenkte mir ein kurzes Lächeln. Ich sah, dass eine Woge der Erleichterung die Gruppe durchlief. Alle entspannten sich und ich sah den Respekt in ihren Gesichtern.
    „Sie ist die Schwester des Semel und wurde nach Hause in Sicherheit gebracht“, sagte er und nahm unsere Hände in seine. „Wir stehen in eurer Schuld.“
    „Dann sind wir dafür entschuldigt, dass wir ohne Erlaubnis hier sind?“
    „Natürlich“, sagte er, als wäre es lächerlich, dass ich überhaupt gefragt hatte.
    „Hab ich Dir doch gesagt“, murmelte Crane leise und stieß mich mit der Schulter an.
    „Da gibt es nichts zu entschuldigen“, versicherte der Mann. „Und falls du irgendwann in Zukunft wieder in unserem Territorium unterwegs bist, kannst du meinen Namen als Eintrittskarte benutzen. Ich bin Andrian Basargin.“
    „Vielen Dank“, ich lächelte breit und meinte es auch so. „Ich bin Jin Rayne und das ist mein Freund Crane Adams.“
    „Nennt Euren Stamm“, befahl er sanft.
    „Pakhet“, sagte ich ihm.
    „Wirklich?“, seine Augen leuchteten. „Das ist großartig. Ich hatte gedacht, ihr Jungs wärt von irgendwo, vielleicht zu Besuch hier, oder so was.“
    „Nein, wir leben direkt hier in
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