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Drei heiße Wünsche frei

Drei heiße Wünsche frei

Titel: Drei heiße Wünsche frei
Autoren: Alison Kent
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die abgedunkelten Fenster. Nur weg von Melanie. Sie hatte nur die schlechten Szenen gesehen. Er hatte sie Asa gezeigt, um seine Meinung bestätigt zu bekommen. Schrott waren auch sie nicht. Sie zeigten ein ehrliches Bild von den attraktivsten und engagiertesten Frauen, die er kannte, und er war ganz schön eifersüchtig auf die Männer, bei denen sie sich von ihrem Stress erholten. Er träumte davon, derjenige für Melanie zu werden, aber wenn sie ihm nicht traute …
    Wieder krachte seine Faust gegen die Wand. Wie kam sie bloß auf diese Schnapsidee? Sie konnte doch nicht wirklich glauben, dass er diese Szenen in den Film einbauen würde! Anerkennung, Mitgefühl – von wegen! Erschüttert senkte er den Kopf. “Ich zeige keinen Schrott.”
    “Das ist sowieso nicht deine Entscheidung”, versetzte sie steif.
    “Oh doch!”
    “Falsch, Faulkner. Zugegeben, es war falsch, dass ich dir an Laurens Hochzeit dreinreden wollte, aber hier geht es nicht um eine Hochzeit, es geht um meine besten Freundinnen und ihren Ruf. Es hat nichts mit deiner Künstlerfreiheit zu tun oder damit, dass alles nach meiner Pfeife tanzen muss. Es geht darum, dass du unrecht hast und ich recht.”
    “Nein, es geht um viel mehr! Es geht um Vertrauen!” Mit großen Schritten kam er auf sie zu. Er kochte vor Wut. “Ich könnte dir jetzt sagen, dass ich das Material, das du gesehen hast, nicht zeigen werde. Aber das werde ich nicht. Ich sage nur: Mach, dass du in den Vorführraum kommst. Die Show fängt gleich an.”
    Viel zu spät – um ein Uhr morgens, und das an einem Werktag – kam Melanie nach Hause. Sie war kein Partygirl und brauchte ihre sieben Stunden Schlaf, um die Batterien für den folgenden Tag aufzuladen. Aber nach der Auseinandersetzung mit Jacob hatte sie es nicht übers Herz gebracht, allein nach Hause zu gehen. Zusammen mit den Freundinnen hatte sie im Paddington's Ford auf den Erfolg der Dokumentation angestoßen. Nur war ihr überhaupt nicht nach Feiern zumute. Sie hätte sich am liebsten unter den Tisch verzogen, um zu sterben.
    Jacob hatte Unglaubliches geleistet. Die Partnerinnen konnten nicht aufhören, sein Loblied zu singen, und Melanie musste dabeisitzen, während sie insgeheim immer wieder den Streit mit Jacob durchspielte. Gestritten hatten sie eigentlich nicht. Sie hatte ihm Anschuldigungen an den Kopf geworfen, zu denen er sich nicht einmal geäußert hatte. Er hatte ihr nur geraten, sich um ihren eigenen Kram zu kümmern.
    Eben das hatte sie ihrer Meinung nach getan – sich um gIRL-gEAR gekümmert. Nur dass der Film von der ersten bis zur letzten Einstellung bewies, dass das absolut überflüssig war. Anstatt Jacob das Einzige zu geben, worum er sie je gebeten hatte – ihr Vertrauen –, war sie voll ins Fettnäpfchen getreten. Vertrauen, Grundlage jeder Beziehung und etwas, was ihr bedauerlicherweise völlig abging. Sie hatte nach dem Augenschein geurteilt, obwohl sie es besser hätte wissen müssen. Nie hätte es Jacob mit seinem Berufsethos vereinbaren können, seine Akteure in schlechtem Licht zu zeigen.
    Er hatte die Partnerinnen nicht, wie Melanie glaubte, als Dummchen dargestellt, sondern sie als kompetente, aber betont weibliche Unternehmerinnen porträtiert. Ja, Sydney saß am Konferenztisch und brütete über Brautmagazinen – in einer Szene über ein gIRL-gEAR-Special zum Thema Hochzeit. Ja, Lauren kritzelte auf ihrem Block herum, während sie sprach, aber die Kritzeleien entpuppten sich als neue Ideen für die grafische Gestaltung der Website. Und ja, Chloe donnerte sich gewaltig auf, aber ihr gegenüber saß eine Gruppe von Mädchen, die sich für Schminktechniken interessierten.
    Alles, was Melanie gesehen hatte, war wahr, und doch hatte sie Jacob beschuldigt, eine Lüge fabriziert zu haben. Sie hatte sich auf die Augen verlassen anstatt auf das Herz. Während die Partnerinnen in dem abgedunkelten Vorführraum Tränen lachten, hatte sie geweint. Sie hatte alles zerstört, weil sie nicht erkannt hatte, was wirklich wichtig war – das Vertrauen zu dem Mann, den sie liebte.
    Sie verließ den Vorführraum als Letzte. Es fiel ihr unendlich schwer, erhobenen Hauptes hinauszuspazieren, denn sie wusste, was sie für immer hinter sich ließ. Jacob stand draußen im Gang. Er sagte kein Wort, sondern schien entschlossen, sie schmoren zu lassen. Was die Sache noch schwieriger machte, war die Tatsache, dass er ihr ein Video aufnötigte, Material aus der Dokumentation, das er speziell für sie
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