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Drei heiße Wünsche frei

Drei heiße Wünsche frei

Titel: Drei heiße Wünsche frei
Autoren: Alison Kent
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nicht alle von einem Mann in unserem Leben?” Ausflüchte, eine noch bessere Taktik, und auch sie geglückt, denn Melanie hörte das Lachen der Partnerinnen, die draußen vor der Tür horchten.
    Ann hatte das ebenfalls bemerkt. “Ich höre Zustimmung draußen auf dem Flur. Nun, wie stehen Sie zur Heirat von Lauren Neville, vormals Hollister?”
    Achtung!
Melanie wusste zwar nicht, worauf die Fernsehfrau hinauswollte, aber ihren Freundinnen würde sie nicht in den Rücken fallen. “Ich war total von den Socken! Ich habe Lauren noch nie so glücklich erlebt. Man kann nur noch mit Sonnenbrille an ihrem Büro vorbeigehen, so strahlt sie.” Lauter Protest erscholl aus dem Korridor.
    Ann jedoch hakte ungerührt nach. “Auch andere Mitglieder von gIRL-gEAR sind vor Kurzem feste Beziehungen eingegangen. Haben Sie den Eindruck, dass Sie mehr Arbeit aufgebürdet bekommen als die verheirateten beziehungsweise anderweitig gebundenen Partnerinnen?”
    Melanies Magen schlug Purzelbäume, aber sie zwang sich zu einem lässigen Achselzucken. “Niemand zwingt mich zu irgendwas. Natürlich arbeite ich länger, aber meine Situation erlaubt das auch.”
    Ihr Gegenüber zog die Augenbrauen hoch. “Ohne Groll?”
    Kein Groll – nur die Angst, dass die totale Veränderung der Partnerinnen die Existenz der Firma gefährdete. “Weswegen sollte ich ihnen grollen? Wir sind Partner. Jede hat ihre Stärken, jede hat aber auch Verpflichtungen außerhalb der Firma. Aber eines steht fest: Wir werden immer für die anderen da sein, egal was sonst geschieht.”
    “Dann sind Sie also glücklich mit Ihrem Job verheiratet?”
    “Im Moment?” Melanie konnte nicht anders, sie warf Jacob – beziehungsweise der Kamera – einen Blick zu. “Ja, sehr glücklich”, verkündete sie und unterstrich die Behauptung mit einem breiten Lächeln, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wen sie damit überzeugen wollte: Jacob oder – sich selbst.

12. KAPITEL
    Später am Nachmittag, auf dem Weg durch den Korridor, brütete Melanie missmutig über ihrer Liste für gIZMO-gIRL. Mindestens die Hälfte der Artikel war unbrauchbar, an die andere Hälfte konnte sie sich, ehrlich gesagt, kaum mehr erinnern. Dabei lief ihr die Zeit davon. Lauren brauchte die Grafiken für die Website, die Druckerei wartete auf den Text für den Katalog. Doch Melanie konnte sich nicht einmal zwischen Handytaschen in Tarnfarben oder im Leoparden-Print entscheiden. Sie war wirklich eine große Hilfe für gIRL-gEAR!
    Das Einzige, was sie genau wusste, war, dass sie Jacob Faulkner, die Ursache für ihre augenblickliche Verfassung, eigenhändig erwürgen würde. Ihr Leben und ihr Job wären so viel einfacher, wenn sie ihn nicht lieben würde. Denn sie hatte keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollte.
    Leises Blätterrascheln aus dem Konferenzraum erregte ihre Aufmerksamkeit, und sie warf einen Blick hinein. Am Kopfende des langen Tisches saß Rennie Faulkner. Sie balancierte einen Stapel Papier auf dem Schoß, starrte geistesabwesend aus dem Fenster und zappelte mit den Füßen. Gleich zu gleich gesellt sich gern, dachte Melanie. Sie trat ein. “Hast du immer noch kein eigenes Büro?”
    Rennie erschrak, aber dann winkte sie ab. “Ich bin es gewohnt, so zu arbeiten. Für das bisschen Zeit, das ich hier verbringe, brauche ich wirklich kein eigenes Büro.”
    “Du kannst meines benutzen, wenn ich nicht da bin.” Das war das Mindeste, was Melanie der Frau, die unter günstigeren Umständen ihre Schwägerin geworden wäre, anbieten konnte. “Soll ich dir einen Laptop besorgen?”
    “Hab ich. Ich bin gerade dabei, die Termine für die Beratungsgespräche zu planen.” Rennie nahm die Papiere von ihrem Schoß und legte sie zu denen, die bereits über den ganzen Tisch verstreut waren. “Trotzdem danke für das Angebot, dein Büro zu nutzen. Aber wie du siehst …”, sie deutete auf das Chaos, “… bin ich nicht gerade die Ordnung in Person.”
    Interessant! Für Melanie war Rennie mit ihren Twinsets, den langen Röcken und flachen Schuhen immer ein Muster an Perfektion gewesen. Sie zog einen Stuhl heran und setzte sich. “Jeder macht mal eine chaotische Phase durch.”
    Rennie verzog das Gesicht. “Nett von dir, aber das nehme ich dir nicht ab. In deinem Büro liegt nie auch nur ein Bleistift schief.”
    Melanie grinste verlegen. “Ich gelobe Besserung.”
    “Wieso? Man ist, wie man ist. Was ist falsch daran, sein Büro in Ordnung zu halten?”
    “Wenn es zu einer Manie wird, die
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