Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Freundschaft ist ein anderes Kapitel. Freundschaft ist für mich ein seltenes und kostbares Ding, nach dem ich unbewußt strebe.
    Schließlich stand ich auf.
    Sofort trat Stille ein.
    Erithor hatte gesungen – die Zeit vergeht unglaublich schnell, wenn ein Skalde seines Talents vorträgt. Ich räusperte mich.
    »Ich danke euch allen, meine Freunde, von ganzem Herzen. Mehr kann ich jetzt nicht sagen.«
    Ich bildete mir ein, daß sie mich verstanden.
    Sie begleiteten mich die Marmortreppe hinauf, die im orangeroten Licht der Fackeln lag. Vor uns zuckten Schatten in der Dunkelheit.
    Delia erwartete mich.
    Thelda, Segs Frau, nickte mir zu, und Seg legte ihr den Arm um die Hüfte, und alle folgten dem alten Brauch und wünschten Delia und mir ein langes und glückliches Leben. Und dann, lachend und singend und von neuem Durst befeuert, eilten sie wieder nach unten und ließen Delia und mich allein.
    In der Schlafkammer hatte man kostbare Wandteppiche aufgehängt, und riesige Kerzen brannten mit ruhiger Flamme. Auf einem Beistelltisch warteten Erfrischungen. Delia saß im Bett; Thelda hatte ihr das herrliche Haar gekämmt, das nun in unglaublichem Glanz schimmerte. Ich starrte sie mit offenem Mund an.
    »O Dray! Du siehst aus, als fühltest du dich nicht wohl!«
    »Delia ...«, flüsterte ich. »Ich ...«
    Ich trat mit unsicheren Schritten vor. Dabei spürte ich, wie das Schwert gegen meine Hüfte schlug, das herrliche Savantischwert, und ich griff zu, um es abzunehmen und auf den Tisch zu legen, aber plötzlich sah ich, wie der Wandteppich an der Seite des Betts in Bewegung geriet.
    Ein Luftzug? – Unmöglich!
    Sie mußten gewartet haben, bis sie die anderen gehen hörten, bis nur noch meine und Delias Stimmen zu hören waren. Das war das Signal gewesen.
    Es waren sechs.
    Sechs schwarzgekleidete Männer mit schwarzen Gesichtsmasken und Kapuzen, sechs Männer, die ihre Dolche schwangen.
    Sie eilten so lautlos und schnell aus ihrem Versteck hinter dem Stoff hervor, daß sie meine Delia fast zu töten vermochten, ehe ich sie erreichte.
    Ich stieß einen Schrei aus, der so tierisch-wild war, daß sie unwillkürlich zurückzuckten – und stürzte mich auf sie.
    Ihre sechs Dolche kamen gegen meine Waffe nicht an. Das Savantischwert ist ein fürchterliches Vernichtungsinstrument.
    Selbst wenn sie Rüstung getragen und Langschwerter der Krozairs geschwungen hätte, wären sie ihrem Schicksal nicht entgangen.
    Mein Angriff war so vernichtend, daß ich die beiden ersten niedergemacht, dem dritten die Klinge in den Leib gerammt und mich dem vierten zugewandt hatte, ehe sie sich von dem Mädchen im Bett abwenden und in meine Richtung sehen konnten.
    »Dray!« sagte Delia.
    Sie schrie nicht.
    Wendig und mit blitzenden nackten Beinen inmitten einer langen Bahn herrlich gestickter Spitzen glitt sie aus dem Bett und griff nach einem Dolch, der am Boden lag, und augenblicklich warf sie sich auf den sechsten Mann. Ich erledigte den vierten und stieß den fünften nieder. Der sechste Angreifer lag bereits reglos auf dem kostbaren Walfarg-Teppich.
    »O Dray!« sagte Delia, ließ den blutigen Dolch fallen und lief mit ausgestreckten Armen auf mich zu. »Sie hätten dich töten können!«
    »Nicht solange du mich beschützt, meine Delia!« sagte ich lachend und drückte sie an mich. »Diese armen Dummköpfe tun mir leid!«
    Ich schleppte die sechs Leichen zur Tür und in den Gang hinaus und rief nach der Wache. Ein halbes Dutzend Roter Bogenschützen aus Loh erschien. Der Hikdar wollte sofort im ganzen Palast Alarm geben, doch ich sagte nur: »Lieber nicht, guter Fenrak!« Er war ein getreuer Bogenschütze, der mit uns bei den Drachenknochen gekämpft hatte. »Nicht in meiner Hochzeitsnacht!«
    Er nickte. »Ich kümmere mich um die Toten, Prinz. Und morgen früh ...« Er gab seinen Leuten Befehl. Er war ein mutiger, entschlossener Mann aus Loh, und mir gefiel seine Art. »Ich wünsche dir alles Gute, mein Prinz, und ewiges Glück für die Prinzessin Majestrix.«
    »Vielen Dank, Fenrak. Es gibt Wein für dich und deine Männer – ich wünsche euch einen frohen Umtrunk heute nacht, mein Freund!«
    Während die schwarzgekleideten Toten fortgeschafft wurden, kehrte ich zu meiner Delia zurück und verschloß die Tür vor der Außenwelt.
    Nach meinen Erfahrungen auf diesem wilden Planeten unter der Doppelsonne muß ich sagen, daß dies absolut kein untypischer Abschluß für einen Hochzeitstag auf Kregen war. Ein Ereignis, das das Blut in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher