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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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an der Oberfläche des Flusses Magan dahin.
    Turko hob einen Arm und brüllte uns etwas zu. Rapechak war nicht zu sehen.
    Wir schwammen zum Ufer, legten die Mädchen auf den Boden und brachten sie mit lebhaften Armbewegungen und Beatmungsversuchen wieder zu sich. Das Abenteuer hatte sie sehr mitgenommen, und sie begriffen noch nicht, welchem Unheil wir entronnen waren. Ich ahnte, daß wir nicht viel Zeit hatten. Ein Boot zu finden, war kein Problem; ich wählte ein Fahrzeug aus, das typisch war für die Flußfischer; es hatte einen breiten Bug, einen flachen Kiel und Segel. Wir setzten uns an die Ruder – Ruder! Was für ein seltsames Gefühl nach so langer Zeit! –, fuhren im Kreis und riefen nach Rapechak, so laut wir es wagten. Aber wir fanden den Rapa nicht. Ich war sehr niedergeschlagen.
    Schließlich gaben wir die Suche auf und ruderten im nachlassenden Licht der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln den Fluß hinab.
    Bei Morgengrauen hatten wir ein gutes Stück zurückgelegt. Wir hatten ein paar Kleidungsstücke, keine Waffen und kein Geld. Aber wir waren mit dem Leben davongekommen.
    »Ich kann mit dem Boot umgehen«, sagte ich. Himmel! Wenn ich, Dray Prescot, mit diesem Boot nicht fertig wurde, war das Ende zweier Welten gekommen! Ich fühlte mich erleichtert, fast beschwingt – und zugleich enttäuscht. Mein Abenteuer war nun zu Ende; im Boot gab es Nahrung, Trinkwasser und Wein, Angelruten und Köder; all dies deutete darauf hin, daß heute eine Anglergruppe hatte hinausfahren wollen. Vielleicht würde man uns verfolgen. Wenn das Boot einem Migla gehörte, bestand allerdings die Chance, daß der Verlust den canoptischen Behörden nicht gemeldet wurde.
    »Die Mädchen müßten sich hier auskennen, Dray«, sagte Turko. »Wenn wir Migla verlassen können, finden wir vielleicht Freunde in ihrer Heimat ...«
    Die Mädchen zitterten in der kühlen Brise, während der Morgennebel dicht über dem Fluß lag. Wir konnten bald Segel setzen, denn der Wind frischte auf. »Mein Vater ...«, begann Saenda und schluckte. »Wenn wir Cnarveyl im Norden erreichen könnten oder Tyriadrin im Süden – dort gibt es Niederlassungen meines Vaters. Wir könnten es auch auf einer der Inseln versuchen – aber dort gibt es viele Piraten.«
    »Sucht's euch aus!« sagte ich fröhlich. »Der Wind eignet sich für beide Kurse!«
    Jetzt meldete sich auch Quaesa wieder zu Wort. Beide Mädchen hatten ein wenig Wein genossen und sich mit den Fingern die Haare geordnet – ein erster Schritt zur Besserung in ihrem lädierten Zustand – und schon stritten sie sich wieder, welches Land wohl das beste sei, wobei sie natürlich die ausgedehnten Interessen und Niederlassungen ihrer Väter nicht zu erwähnen vergaßen. Turko sah mich an, hob die Augenbrauen und lächelte.
    Der Khamorro hatte mit seinem Schild ein halbes Dutzend Armbrustpfeile aufgehalten, während er sich mit mir auf der Brücke stritt. Dann hatte ich ihn ins Wasser gestoßen. An Rapechak wollte ich nicht denken. Er hatte es sicher auch geschafft und war von der Strömung wahrscheinlich nur weiter abgetrieben worden. So mußte es sein.
    Also, ob wir nun nach Cnarveyl im Norden oder Tyriadrin im Süden fuhren, wir wollten uns auf jeden Fall mit Kleidung und Geld versorgen, die Mädchen würden an Bord eines väterlichen Schiffes oder Vollers gehen, und ich – ich würde nach Hause zurückkehren, nach Valka. Und Turko würde mich begleiten. Das wünschte er sich. Und ich wollte ihn bei mir haben. Er wußte nicht, was ein Krozair von Zy war, aber er hatte gesehen, daß sich diese Männer ebenfalls auf die waffenlose Verteidigung verstanden, und war bereit, mir alle Khams zuzugestehen, die ihm heilig waren.
    Die aufsteigenden Sonnen gaben den Blick auf die Ufer frei, links und rechts stand dichter Wald, ich sah viele seichte Zuflüsse, und dann starrte ich auf Zim und Genodras, die durch den Nebel blinzelten, und nach einigem Überlegen richtete ich das Boot auf das gegenüberliegende Ufer.
    »Wir warten den Tag hier ab«, sagte ich. Niemand widersprach.
    Wir suchten uns ein Versteck unter dichten Missals, und als der Tag verstrich, sahen wir Boote den Fluß hinabfahren, lange schmale Fahrzeuge, von einer Ruderreihe getrieben, zwanzig pro Ruderbank. Ich konnte mir vorstellen, daß sich dort Miglas unter der Peitsche der Canops abmühten.
    Von Zeit zu Zeit rasten Fluttrell-Patrouillen über uns dahin. Auch Vollers suchten nach uns. Niemand konnte uns durch das Laubwerk sehen;
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