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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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einen letzten Schluck vom besten Jholaix-Wein und ging zum wartenden Zorcawagen.
    Delia sah hinreißend aus – und näher möchte ich sie an dieser Stelle nicht beschreiben, denn ich könnte ihr nicht gerecht werden. Wir nahmen im Wagen Platz, und der alte Kutscher Starkey trieb die acht Zorcas an, die sich ins Geschirr legten. Unsere Hochzeitsprozession hatte begonnen.
    Die Roten Bogenschützen aus Loh, deren Chuktar Seg geworden war, eskortierten uns. Ebenso ritt in unserer Begleitung eine Ehrengarde valkanischer Bogenschützen – wofür ich beim Herrscher sehr hatte kämpfen müssen. Ich hatte auch mit Seg darüber gesprochen, der von Bogenschützen anderer Disziplinen nichts hielt – aber er hatte sich für mich eingesetzt.
    In der Prozession ritten auch alle Edelleute des Landes, die zur Zeit in der Gnade des Herrschers standen. Ich sah auch Hap Loder und meine Klansleute, gefolgt von Inch, dem neuen Kov der Schwarzen Berge, der sich angeregt mit Korf Aighos unterhielt – und da dachte ich an meine Abenteuer mit dem Gesellen der Blauen Berge.
    Ich beugte mich zu Delia hinüber und sagte lächelnd: »Wir müssen die Hochzeitsgeschenke im Auge behalten, mein Schatz. Korf hat ein seltsames Funkeln in den Augen. Und Nath der Dieb aus Zenicce ist auch in der Menge!«
    Hochzeitsgeschenke waren in Vallia von großer Bedeutung. Delia hatte sie bisher dazu benutzt, nicht gegen ihren Willen verheiratet zu werden. Die Geschenke des früheren Ehekandidaten Kov Vektor waren von den Gesellen der Blauen Berge beiseitegeschafft worden, wodurch die Hochzeit verhindert wurde. Ich hatte es natürlich abgelehnt, die Geschenke eines abgeschlagenen Rivalen zu verwenden, und mich statt dessen in Valka umgesehen – und es hatte mich verblüfft, was für kostbare und schöne Gaben in diesem kleinen Land zu finden waren. Man hatte uralte Schätze ausgegraben, die vor den Aragorn in Sicherheit gebracht worden waren – und voller Liebe hatte man diese Geschenke für Delia aufbereitet.
    In feierlicher Prozession fuhren wir durch die breiten Straßen Vondiums. Die Koter und Kotera waren zu Tausenden gekommen und jubelten und winkten uns zu. Vondium ist bei weitem nicht so groß wie Zenicce, das eine Bevölkerung von über einer Million haben muß – doch ich hatte den Eindruck, daß an diesem Tage nur wenige zu Hause geblieben waren.
    Delia hatte ihre Hand in die meine geschoben, und ab und zu drückte sie mir beruhigend die Finger. Sie winkte der Menschenmenge zu. Blütenblätter regneten von Balkonen auf uns herab, die mit bunten Stoffbahnen und Bannern geschmückt waren. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    »Ich habe mit Seg gesprochen«, sagte Delia. »Er will alle Sklaven in seiner Provinz befreien. Keine leichte Aufgabe ...«
    »Aye, mein Schatz, es wird nicht leicht sein. Doch meine Männer sind bereits in Can-thirda tätig. Und dann wird auch Zamra von dem Übel befreit. Und eines Tages gibt es vielleicht noch viel mehr freie Koter und Kotera, die uns zujubeln!«
    Delia schob den schimmernden Schleier vor ihrem Gesicht zurecht. Sie betrachtete das Volk von Vallia mit ehrlicher Zuneigung, und auf ihren Wangen stand ein rosiger Schimmer, der mich bezauberte. Und ihr Haar! Das herrliche kastanienbraune Haar mit dem unvergleichlichen rötlichen Glanz – ihr Haar funkelte förmlich neben dem weißen Hauch des Schleiers.
    »Bist du glücklich, Delia?«
    »O ja, Dray! O ja!«
    Wir hielten an den heiligen Orten der Stadt die vorgeschriebenen Riten ein und fuhren im Schrittempo weiter. Ringsum sah ich Blumen und Bänder, Flaggen und Banner. Die Sonnen von Scorpio umfluteten uns mit ihrem herrlichen Licht. Im Jubel der Volksmassen zweifelte ich nicht mehr daran, daß ich endlich zu einem echten Kreger geworden war.
    Auf meine Bitte hin – die Delia mit einer kurzen Kopfbewegung sofort in einen Befehl umwandelte – fuhren wir am Großen Nordkanal und an der Rose von Valka vorbei. In dieser Schänke hatte ich großartige Stunden verbracht und manchen fröhlichen Spaß erlebt. Hier sah ich meine alten Freunde aus Valka, die sich begeistert brüllend und winkend aus den Fenstern lehnten, und dann begann jemand – der junge Bargom! – das Lied Die Eroberung von Drak na Valka, und alle sangen aus vollem Hals mit, als wir vorbeifuhren. Ich wußte, daß sie weitersingen und auch tüchtig trinken würden, bis der Morgen graute; so sind die Valkaner nun mal.
    Wie es sich gehörte, sollten wir unsere Rundfahrt durch die Stadt in einem schmalen
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