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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Ländereien besessen, und zahlreiche Männer hatten mich zum Anführer gewählt. Viel hatte ich gesehen und erlebt – und eigentlich war alles auf dieses Ziel ausgerichtet gewesen.
    Viel gibt es über diesen Tag zu berichten.
    An einiges erinnere ich mich mit jener Klarheit, die jede Sekunde genießt; andere Perioden liegen mehr im Schatten. Auf der fernen Erde legen die Chinesen weiße Kleidung an, wenn sie trauern, während weiß in meiner Heimat als Farbe der Reinheit und des Brautglücks gilt, als Farbe der Jungfräulichkeit. Die Vallianer haben die gleiche Sitte, die die Braut für mein Gefühl besonders strahlend erscheinen läßt – ein Widerschein ihres besonderen Glücks.
    Als ich Delia in ihrem weißen Kleid erblickte, mit weißen Schuhen, einem weißen Schleier, nur da und dort einem winzigen Farbtupfer – konnte ich sie zunächst nur wortlos anstarren.
    Mich hatte man in eine fantastische Uniform voller Goldborten, Brillanten, Federn, Seidenschärpen und Satinbesätze stecken wollen – und als ich mich im Spiegel betrachtete, mußte ich an das prunkvolle Gewand denken, das ich im Opalpalast Zenicces getragen hatte, als Prinzessin Natema mich zu umgarnen versuchte.
    Die Erinnerung an Natema, die jetzt mit meinem Freund Prinz Varden glücklich verheiratet war, ließ mich an die anderen großartigen Frauen denken, die ich auf Kregen kennengelernt hatte: Prinzessin Shusheeng, Sosie na Arkasson, Königin Lilah, die schöne Tilda, die Piratin Viridia, auch Katrin Rashumin, die sich als Kovneva von Rahartdrin in der bunten Menge befinden würde, die meiner Hochzeit beiwohnte. Ich dachte an Mayfwy, die Witwe meines Ruderkameraden Zorg von Felteraz, und seufzte – denn ich hätte mir sehr gewünscht, daß Mayfwy und Delia Freundinnen wären. Vor dem Spiegel stehend, hatte ich die bunte glitzernde Prachtuniform schnell wieder ausgezogen. Ich wollte nicht als herausgeputzter Hoftrottel einherstolzieren. Ich wickelte mich in ein langes Stück roter Seide und legte die einfache braune Tunika eines vallianischen Koter an, breit an der Schulter, schmal an der Hüfte und in einem weiten Rock auslaufend. Dazu trug ich lange schwarze Stiefel und einen breitkrempigen Hut. Am Hut leuchteten die rotweißen Farben Valkas. Meine Ärmel bestanden aus weißer pandahemischer Seide, denn trotz der erbitterten Rivalität zwischen den Inseln ist Vallia nicht so dumm, auf die vorzüglichen pandahemischen Stoffe zu verzichten.
    Aus Valka waren meine Würdenträger und engen Freunde gekommen, an deren Seite ich die Insel von den Aragorn und den Sklavenherren gesäubert hatte. Sie brachten mein großartiges Aphrasöe-Schwert mit, das einmal Alex Hunter gehört hatte. Mich erfüllte eine seltsame Erregung, als ich diese Waffe umgürtete. Mit dem herrlichen Savantischwert konnte ich unbesorgt gegen Rapier, Langschwert, Breitschwert oder Kurzschwert kämpfen, die Klinge wurde allen Gegnern gerecht. Selbst in diesem Augenblick konnte ich meine Waffenbegeisterung nicht verleugnen, ich gebe es zu, selbst in diesem Augenblick sehnte ich mich nach einem Langschwert der Krozairs.
    Aber dieser Wunsch ließ sich leider nicht erfüllen, wie ich auch nicht meine beiden Ruderkameraden und guten Freunde Nath und Zolta bei mir haben konnte.
    Was sie – und auch Mayfwy – wohl sagen würden, wenn sie erfuhren, daß ich geheiratet hatte, ohne daß sie auf meiner Hochzeit tanzen durften! Ich wollte lieber nicht daran denken.
    Als ich einmal unauffällig angedeutet hatte – wobei ich darauf bedacht war, den Herrscher nicht zu erregen –, daß man vielleicht ein Flugboot nach Tomboram schicken könnte, hatte er so aufgebracht reagiert, daß ich nicht weiter nachzuhaken wagte. Seine Wut galt allerdings nicht mir, denn ich verstehe mich durchaus auf diese Art diplomatische Gesprächstaktik, sondern den Nationen der Insel Pandahem. Ich sprach mit Inch und Seg darüber, daß ich mir gewünscht hätte, die Schöne Tilda und ihren Sohn Pando, Kov von Bormark, zu meiner Hochzeit zu bitten, ebenso wie die Piratin Viridia, wenn man sie noch rechtzeitig fand. Aber auch die beiden Freunde waren der Meinung, daß sich das wohl nicht verwirklichen ließ.
    Erst in dieser Woche war ein brutaler Überfall durch pandahemische Schiffe auf eine vallianische Hafenkolonie bekannt geworden. Ich konnte mir die Gefühle vorstellen, die nun im Lande herrschten – und die Situation stimmte mich traurig. Aber ich wollte an meinem Hochzeitstag nicht traurig sein. Ich trank
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