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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn
Autoren: Gordon R. Dickson
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nur. Dies alles ist zusammen mit dem Fluch in das eingegangen, was niemals geschehen wird. Ahriman ist gescheitert. Hätte er auch nur ein einziges seiner Vorhaben verwirklicht, dann wären die Folgen von Dauer gewesen. Weil wir ihn aber rechtzeitig aufgehalten haben, waren alle seine Bemühungen vergeblich.«
    Jim blickte Ibn-Tariq an.
    »Ich glaube«, sagte er zu dem Hexer, »von nun an trennen sich unsere Wege.«
    »So ist es«, pflichtete Ibn-Tariq ihm bei.
    Im nächsten Moment waren er und Hassan verschwunden.
    Jim wandte sich an die anderen. Die Erschöpfung in den Gesichtern machte allmählich Erleichterung Platz.
    »Und nun«, sagte er, »kann ich es wohl riskieren, uns auf magische Weise ohne Verzögerung nach England zurückzubefördern. Wohin wollt Ihr? Nach Malencontri oder zur Burg Smythe?«
    »O bitte, Mylord!« piepste Kob von Malvern. »Nach Malvern? Bitte?«
    Dabei hatte er allerdings nicht Jim, sondern Sir Geoffrey angesehen.
    »Ja«, sagte Geronde in barschem Ton. »Am besten nach Malvern. Ich muß solange dort bleiben, bis ich verheiratet bin.«
    Sie schaute ihren Vater an.
    »Aber wir werden unterschiedliche Flügel der Burg bewohnen«, sagte sie. »Ihr könnt Eure alten Gemächer haben.«
    »Geronde...«, setzte Sir Geoffrey an. Dann aber blieben ihm die Worte im Halse stecken, und er ließ die Hand, die er zu Geronde erhoben hatte, wieder sinken.
    Eilends stellte Jim sich vor, sie befänden sich alle im Palas der Malvernburg, auf dem Podest mit der hohen Tafel - und schon waren sie da.
     

30
     
    »Ah!« machte Brian, dessen Augen beim Anblick der Tafel aufleuchteten. »Ein Bediensteter zu meiner Dame!«
    Zunächst erfolgte keine Reaktion; dann schlich sich ein junger Mann, der einen ziemlich niederen Rang in der Bedienstetenhierarchie einnahm, vorsichtig in den Raum. Er starrte die Anwesenden fassungslos an.
    »Speisen und Wein für meines Vaters Gäste!« fuhr Geronde ihn an. »Beeil dich, Mann!«
    Der Bedienstete aber rührte sich nicht vom Fleck und glotzte Sir Geoffrey nach wie vor an.
    »Ja, ja«, meinte Geronde ungeduldig. »Euer Herr ist wieder da. Und jetzt hol uns, was ich dir aufgetragen habe. Beeilung!«
    Der Bedienstete machte kehrt und verschwand in der Anrichte.
    Sie blickten sich verlegen um. Der Palas der Malvernburg war fast so groß wie der von Malencontri. Im Vergleich zu den Gebäuden, in denen sie sich in letzter Zeit aufgehalten hatten, war es hier jedoch dunkel und kahl, und die Einrichtung wirkte schlicht.
    Lediglich einige Fensterschlitze ließen das Nachmittagslicht des naßkalten Frühlingstages in den Raum.
    Die beiden Kobolde, die ihrer Rauchschwaden beraubt waren und daher auf dem Boden standen, wirkten wie magere, kleine Kaninchen mit dunklem Fell. Sie schauten versonnen zu der kalten und leeren Öffnung des einzigen Kamins im Palas; da die Burgherrin als abwesend galt, brannte kein Feuer darin. Im Palas war es eiskalt.
    »Oh!« sagte auf einmal Geronde, als sei sie soeben aus einem Traum erwacht und erinnere sich nun an die Gebote der Höflichkeit. »Bitte nehmt doch Platz!«
    Sie stiegen alle auf das Podest und nahmen auf den gepolsterten Stühlen vor der hohen Tafel Platz, die Fässern ähnelten, aus denen man ein Teil herausgesägt hatte, so daß Sitze mit Lehnen entstanden waren - auf einige traf dies sogar zu.
    Der mittlere Stuhl wurde höflicherweise für den Burgherrn freigehalten, doch Sir Geoffrey nahm an einem Ende der Tafel Platz; nach kurzem Zögern setzte Geronde sich auf den mittleren Stuhl.
    Kaum hatten sie Platz genommen, da erschienen gleich vier Bedienstete auf einmal, breiteten ein Tischtuch aus und stellten vor jeden ein Kelchglas und einen Zinnteller samt großem Löffel hin. Zwei weitere Bedienstete legten Holzscheite in den Kamin.
    Brian und Jim hatten nach dem Messer an ihrem Gürtel gegriffen, doch Sir Geoffrey und Sir Renel schauten verlegen drein, nachdem sie festgestellt hatten, daß sie gar keine Gürtel trugen.
    »Messer für Euren Herrn und für Sir Renel!« befahl Geronde.
    Einer der Bediensteten machte Anstalten, in die Anrichte hinüberzurennen.
    »Hiergeblieben!« sagte Brian zu dem Bediensteten, der ihm soeben den Kelch gefüllt hatte. Er trank das Kelchglas leer und hielt es dem Bediensteten hin, um sich gleich nachschenken zu lassen.
    »Sir Brian!« meinte Geronde vorwurfsvoll.
    »Zum Teufel damit, Geronde!« sagte Brian. »Ich bin durstig. Nach allem, was wir durchgemacht haben, werdet Ihr mir doch einen raschen Schluck
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