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Dieses unendliche Verlangen

Dieses unendliche Verlangen

Titel: Dieses unendliche Verlangen
Autoren: Cathie Linz
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einem Katalog bestellen.”
    “Bliss?”
    “Die nächste Stadt.”
    “Richtig. Ich habe gestern nicht sehr auf die Straßenschilder geachtet. Ich war einfach erleichtert, in einem Stück anzukommen.”
    “Wem gehört der tolle Wagen da draußen?”, fragte Rusty, während er und Lucky wieder hereingestürmt kamen. Rusty blieb unmittelbar vor seinem Vater stehen, während Lucky über einen glitschigen Fleck auf dem schwarz-weißen Boden rutschte. Tracy dachte, dass sie als eins der ersten Dinge das Eiweiß vom Fußboden entfernen musste. Zane hatte bereits die Scherben der Schüssel zusammengekehrt und weggeworfen.
    “Falls du damit den roten Wagen meinst, das ist meiner.” Tracy nahm sich einige Papiertücher und wischte damit das meiste Eiweiß weg. Dann warf sie die Tücher in den Mülleimer.
    “Ich mag ihn nicht”, behauptete Rusty, obwohl man ihm Sekunden zuvor noch die Begeisterung hatte anhören können. Nun war sein Ton genauso mürrisch wie sein Gesichtsausdruck. Und Tracy stellte fest, dass er das gleiche Kinn hatte wie sein Vater. Eins, das auf Sturheit hinwies.
    Na ja, Tracy konnte ebenfalls stur sein. “Ich bleibe.”
    Die Zwillinge schienen sich darüber gar nicht zu freuen. Tatsächlich wirkten sie so niedergeschlagen, dass Tracy sich fast schuldig fühlte. Um es wieder gut zu machen, sagte sie zu Rusty: “Nachdem wir hier aufgeräumt haben, könnten wir nach Bliss fahren. Dann könnten du und deine Schwester mir die Stadt zeigen.”
    “Ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist”, meinte Zane.
    “Wieso nicht?”, fragte Tracy. “Ich dachte, wir wären uns einig, dass es gut wäre, neue Geräte zu bestellen.”
    “Nur wenn Sie welche für weniger als fünfhundert Dollar finden. Für Herd und Geschirrspüler zusammen. Einschließlich Lieferung. Und keine ausgefallenen Farben. Nur Weiß oder Schwarz.”
    “Abgemacht”, antwortete sie prompt. Sie hatte ja Beziehungen in dieser Branche. “Aber zuerst machen wir die Küche sauber.”
    “Gute Idee. Die Zwillinge werden Ihnen helfen. Ich lasse Sie jetzt allein.” Einen Moment später war er weg, und Tracy blieb mit zwei wütenden Zwergen zurück.
    “Na ja”, begann sie. Dann wusste sie nicht weiter. Wie ging man mit feindseligen Kindern um? Auf jeden Fall vorsichtig. Aber sie konnte nicht zulassen, dass die beiden die Oberhand gewannen.
    Erinnere dich, wie du mit schwierigen Kunden umgegangen bist, dachte sie. Die waren ihr manchmal wie sture Kinder vorgekommen. Und am Ende hatte sie sie immer überzeugt. Das konnte sie bei diesen beiden auch schaffen.
    Sie beherrschte entsprechende Techniken. Zugegeben, die hatten ihr bei Dennis auch nichts geholfen, als sie in sein Apartment gegangen war, um ihm zu sagen, dass sie Bedenken wegen ihrer Verlobung hätte. Dabei hatte sie ihn mit einer anderen Frau im Bett vorgefunden. Aber da hatte sie auch nichts weiter gewollt, als zu flüchten, und das hatte sie getan. Sie war mit ihrer Cappuccinomaschine nach Colorado geflohen, um Haushälterin auf einer Ranch zu werden.
    Was sie nun an die Zwillinge erinnerte. “Es tut mir leid, dass ihr nicht glücklich darüber seid, dass eine Haushälterin auf euch aufpassen soll. Aber wie ihr inzwischen sicher schon erraten habt, war ich noch nie zuvor Haushälterin, also weiß ich auch nicht genau, was ich da zu tun habe und was nicht.”
    Sofort veränderten sich die Gesichtsausdrücke der Zwillinge von kämpferisch zu verschlagen. Während die beiden näher traten, stellte Tracy sich vor, wie sie sich insgeheim die Hände rieben.
    “Sie sollten uns keine Hausarbeit zu tun geben”, behauptete Rusty.
    “Ja, und Sie sollten uns essen lassen, was wir wollen und wann wir wollen”, sagte Lucky.
    “Kein grünes Gemüse”, fuhr Rusty fort. “Eine gute Haushälterin macht nie grünes Gemüse.”
    Inzwischen war Tracy bis zu dem ratternden Kühlschrank zurückgewichen, aber die beiden kamen immer noch näher und redeten weiter.
    “Und sie backt jeden Abend Schokoladenkuchen”, meinte Lucky.
    Rusty nickte. “Ja, und sie verlangt nicht, dass wir unsere Zimmer aufräumen.”
    “Oder unsere Betten machen”, fügte Lucky hinzu.
    “Sie verbietet uns auch nicht, in unseren Zimmern zu essen”, fuhr Rusty fort.
    Tracy musterte die beiden. Sie standen da in ihren sauberen Jeans und den gelben T-Shirts, wirkten wie Engel und logen doch, dass sich die Balken bogen. Das beeindruckte Tracy.
    “Das werde ich mir merken.” Sie flüchtete seitlich. Wenigstens sahen
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