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Dieses unendliche Verlangen

Dieses unendliche Verlangen

Titel: Dieses unendliche Verlangen
Autoren: Cathie Linz
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großartigen Zustand gewesen, aber nun sah sie aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Er war nahe daran, Tracy sofort nach Chicago zurückzuschicken, aber dann fiel ihm ein, dass die Bewerber nicht gerade Schlange standen. Er musste sich mit ihr zufriedengeben oder ohne Haushälterin auskommen.
    Also ermahnte er sich, geduldig zu sein. Er wollte eben etwas sagen, als ein neuer Sturm losbrach. Die Tür krachte gegen die Wand.
    Zehn Sekunden später war das Chaos komplett. Die Schüssel, die auf der Arbeitsfläche gestanden hatte, flog quer durch den Raum und zerbrach auf dem Boden. Die Kanister, die Tracy vorher gar nicht bemerkt hatte, landeten daneben, und der Inhalt verteilte sich überall.
    Tracy musste husten, weil die Luft voller Mehlstaub war. “Was war denn das?”
    “Meine beiden Kinder”, antwortete Zane reumütig.

2. KAPITEL
    “Ihre Kinder?” Tracy betrachtete noch immer die inzwischen leeren Kanister, die Mehl enthalten hatten.
    “Sie wussten doch, dass ich Kinder habe, oder?”, erwiderte Zane, als müsste er sich verteidigen.
    Sie nickte langsam, immer noch unfähig zu begreifen, wie zwei kleine Kinder in so kurzer Zeit einen derartigen Schaden anrichten konnten. “Tante Maeve hat mir erzählt, Sie hätten zwei wundervolle, unglaublich brave Kinder. Allmählich habe ich den Eindruck, dass sie ein bisschen übertrieben hat.” Tracy dachte, dass das wiederum eine starke Untertreibung war. Der Raum war ja vorher schon schmutzig gewesen, aber jetzt war ein Katastrophengebiet.
    Zanes Kinder waren offensichtlich nicht gerade still und brav, und Tante Maeve hatte ein paar wesentliche Dinge über die Haushälterinnenstelle verschwiegen … wie zum Beispiel, dass Zane überaus sexy war und seine Kinder eine Bedrohung für die Menschheit darstellten.
    “Lucky!”, brüllte Zane, und Tracy zuckte überrascht zusammen. “Lucky ist der Name meiner Tochter”, erklärte Zane, bevor die Tür aufging und Tracy dabei fast ins Gesicht geknallt wäre. Ein mit Mehl bedecktes Kind kam hereingerannt und blieb vor Zane stehen.
    Tracy war nicht sicher, was sie tun sollte. “Tag, Lucky.” Sie streckte automatisch die Hand aus, da sie eher an Geschäftspartner als an Kinder gewöhnt war.
    “Dies ist mein Sohn Rusty”, erklärte Zane empört.
    “Tut mir leid. Das habe ich nicht gemerkt.” Der kleine Junge sah fast genauso aus wie das Mädchen, das hinter ihm hereinkam. Beide hatten kurzes braunes Haar, das jetzt mit weißem Mehl bestäubt war, und trugen rote T-Shirts und Jeans, die mit Ei bekleckert waren.
    “Sie sind keine eineiigen Zwillinge”, erklärte Zane. “So schwer ist es nicht, sie auseinanderzuhalten.”
    Er hatte Zwillinge? Tracy wusste aus der Verfilmung von
Das doppelte Lottchen
, wie viel Ärger Zwillinge machen konnten. Der Zustand der Küche bewies, dass Zanes Kinder ohne Weiteres so viel Schaden anrichten konnten wie fünf zahmere Kinder. “Wie alt sind sie?”
    “Sieben”, antwortete Zane.
    “Einhalb”, fügte Lucky hinzu. Oder Rusty? Nein, es war Lucky. Das merkte Tracy daran, dass Zane die Hände auf den Schultern seines Sohnes hatte, während die Bemerkung von dem anderen Kind gekommen war.
    “Wir brauchen keine Aufpasserin.” Das jungenhafte Mädchen reckte kämpferisch das Kinn.
    “Das sehe ich”, entgegnete Tracy trocken und betrachtete das Chaos um sie herum. Sie hatte sich eben noch schlecht gefühlt, weil sie beim Kochen so viel Dreck gemacht hatte, aber das war gar nichts im Vergleich dazu, was die Kinder in so kurzer Zeit geschafft hatten. “Offenbar seid ihr fähig, allein ziemlich viel zustande zu kriegen.” Sie wandte sich den beiden zu. “Ich heiße Tracy und bin die neue Haushälterin. Ich bin hier, um mich um das Haus zu kümmern und für euch zu kochen.”
    “Grandpa hat gesagt, Sie kochen furchtbar”, meinte Lucky.
    “Sei nett”, warnte Zane sie.
    “Ich war nett”, protestierte Lucky. “Ich habe sie nicht getreten.”
    Die beiden verteilten sonst Fußtritte? Tracy wich vorsichtshalber zurück.
    Rusty sah es und lachte. “Sie hat Angst”, stellte er verächtlich fest.
    “Benimm dich”, ermahnte Zane ihn. “Und entschuldige dich bei Miss Campbell für den Dreck, den du verursacht hast.”
    “Es war schon dreckig hier drin”, protestierte Rusty.
    Zane sah ihn streng an. “Ihr zwei habt es schlimmer gemacht. Jetzt entschuldigt euch.”
    “Es tut uns leid”, sagten die beiden im Chor.
    Tracy merkte an dem Glanz in ihren Augen, dass sie keinerlei
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