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Dieses unendliche Verlangen

Dieses unendliche Verlangen

Titel: Dieses unendliche Verlangen
Autoren: Cathie Linz
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und benahm sich auch so.
    Tracy hatte im letzten Jahr an einer Anzeigenkampagne für Kinderkleidung gearbeitet und dabei auch mit Kindern zu tun gehabt. Lucky würde zum Anbeißen aussehen in den B.-Me-Sachen … hübschen Jeanskleidchen und bunten Haarreifen. Und was noch wichtiger war, Tracy war verantwortlich für die Werbung für
Tyke-Fahrräder
gewesen und hatte diese vor zwei Jahren zu dem Artikel gemacht, der am häufigsten auf den Wunschzetteln der Kinder gestanden hatte.
    Alles, was sie über Kinder wusste, hatte sie bei diesen beiden Kampagnen gelernt. Das waren die Einzigen, bei denen es um Kinder gegangen war. Ansonsten hatte sie für so ziemlich alles von Wein bis zu Nüssen geworben … für das
Spring Hill Weingut
bis zu
Pete’s Pistazien
, um genau zu sein … für große Sachen wie Motorräder bis zu kleinen wie Duftkerzen. Sie hatte die Vielfalt und die neuen Herausforderungen genossen.
    Vielfalt und neue Herausforderungen. Na ja, in dem Job als Haushälterin auf Zanes Ranch würde sie mit Sicherheit von beidem genug bekommen.
    Während sie für
B. Me
und
Tyke-Fahrräder
gearbeitet hatte, hatte sie mehrere Wochenenden mit Kindergruppen verbracht. Zugegeben, die meisten waren etwas älter gewesen und wesentlich besser erzogen als die beiden Wirbelwinde, die gerade durch diese Küche gestürmt waren. Aber das war Nebensache. Sie würde ihre Marketingerfahrung einsetzen, um sich diesen Kindern zu verkaufen. Und ihnen Manieren beizubringen.
    Tracy nickte und stand auf. “Okay, abgemacht. Ich bleibe den Sommer über.”
    Den flüchtigen Ausdruck von Erleichterung auf Zanes Gesicht hätte Tracy leicht übersehen können, wenn sie ihn nicht so genau beobachtet hätte. Aber das hatte sie getan. Es war naheliegend, weil er der Typ von Mann war, der Aufmerksamkeit auf sich zog … nicht durch etwas, das er sagte oder tat, sondern einfach durch seine Anwesenheit.
    Mit seinen hohen Wangenknochen und der schlanken Figur war er äußerst attraktiv. Es war gut, dass Tracy den Männern vorläufig abgeschworen hatte. Ihr Leben war zurzeit kompliziert genug, ohne dass sie sich auch noch in einen attraktiven Rancher verliebte.
    Sie war hierher gekommen, um einen Schlussstreich unter ihr bisheriges Leben zu setzen und etwas völlig anderes zu tun. Es war notwendig, dass sie über alles gründlich nachdachte. Dazu brauchte sie einen klaren Kopf. Romantische Gefühle für ihren Arbeitgeber würden sie nur ablenken.
    Nun musterte sie statt Zane ihre Umgebung und entschied, dass sie sich besser fühlen würde, wenn sie alles in Ordnung gebracht hatte. Die Reste des Rühreis trockneten bereits auf den Tellern. “Wo ist Ihre Geschirrspülmaschine?”
    “Sie steht vor mir.” Zane sah Tracy an.
    “Sie haben also einen kaputten Herd, keine Geschirrspülmaschine und … lassen Sie mich raten … auch keinen Müllschlucker?”
    “Wir haben eine Sau namens Beauty. Sie ist so eine Art Müllvertilger.”
    Eine Sau? Die waren groß, oder? Nicht klein und niedlich wie das Schwein in dem Spielfilm
Babe
.
    “Keine Sorge”, fügte Zane hinzu. “Es gehört nicht zu Ihrem Job, Beauty zu füttern.”
    “Na, wenigstens etwas”, murmelte Tracy.
    “Und der Herd ist nicht kaputt. Er ist bloß alt. Es gibt keine Kontrolllampe. Sie müssen einfach das Gas andrehen und dann mit einem Streichholz entzünden. Sofort. Sonst ist der Raum schnell voller Gas.”
    “Und Sie haben keinen normalen Herd und keine Geschirrspülmaschine, weil …”
    Diesmal war es Zane, der murmelte. “Weil ich weder Zeit noch Lust habe, neues Zeug anzuschaffen.”
    Sie interpretierte das so, dass er das Einkaufen hasste … eine typisch männliche Eigenschaft, an die sie gewöhnt war. In der Werbewelt war es ihr Job gewesen, Leute dazu zu bringen, dass sie Sachen kaufen wollten. “Was wäre, wenn ich das Einkaufen für Sie übernehmen würde?”
    “Ich bin nicht reich”, warnte er sie.
    “Das ist mir klar. Aber wenn ich ein paar neue Geräte zu vernünftigen Preisen besorgen würde, würden die uns das Leben mit Sicherheit erleichtern. Uns allen.” Tracy deutete auf den Spruch, der an der Wand hing: “Wenn die Köchin nicht glücklich ist, ist niemand glücklich.” Sie überlegte, wer von ihren vielen Vorgängerinnen dieses kleine Erinnerungsstück wohl hinterlassen haben mochte.
    “Dies ist nicht Chicago”, erinnerte Zane sie. “Wir haben hier nicht viele Läden. Tatsächlich gibt es nur einen in Bliss, der so was verkauft, und da muss man auch aus
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