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Die Zahlen Der Toten

Die Zahlen Der Toten

Titel: Die Zahlen Der Toten
Autoren: Linda Castillo
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Streife.«
    »Versuchen Sie’s im Sheriffbüro«, wies John ihn an und wandte sich Mona zu. »Probieren Sie, ihn über Funk zu erreichen.«
    Sie schob das Headset auf die Ohren, drückte ein paar Tasten und sagte ins Mikrophon: »Zentrale ruft 247 . Sheriff Detrick, hören Sie mich?«
    »Versuchen Sie’s noch mal auf seinem Handy«, sagte John zu Glock.
    Kurz darauf ließ der ehemalige Marine sein Mobiltelefon sinken. »Mailbox.«
    »Scheiße.« John ging die Möglichkeiten im Kopf durch. »Besitzt Detrick irgendwelche Grundstücke in der Gegend?«
    Glock schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Was ist mit leerstehenden Farmen und –«
    »Ich habe eine Liste.«
    Beide Männer sahen Mona an, die bei der Vorstellung, helfen zu können, ganz aufgeregt wurde. »Ich habe sie dem Sheriff gegeben, aber sie ist noch im Computer.« Sie klickte auf die Maus, druckte das zweiseitige Dokument aus und gab es John. »Ich habe sie unterteilt in Häuser, Farmen und Geschäfte in einem Radius von fünfzig Meilen.«
    »Wir brauchen mehr Leute«, sagte John.
    »Was ist mit Pickles?«, fragte Glock.
    »Schon im Einsatz«, warf Mona ein. »Hab ihn vor fünfzehn Minuten losgeschickt. Ein Mann ist nahe Clark mit dem Auto von der Straße abgekommen. Er kümmert sich um einen Abschleppwagen.«
    John überflog die Liste. »Rufen Sie Pickles trotzdem an. Sagen Sie, es ist dringend. Er soll anfangen, diese Orte hier zu überprüfen.«
    »Wonach soll er suchen?«, fragte sie.
    John war unsicher, wie viel er ihr verraten konnte. »Wir suchen Kate. Ihr Auto. Wir glauben, sie könnte in Schwierigkeiten stecken.«
    »Was für Schwierigkeiten?« Sie sah von einem Mann zum anderen.
    John senkte die Stimme. »Wir wollen sie einfach finden, okay?«
    »Sagen Sie Pickles noch, er soll nicht das Funkgerät benutzen«, warf Glock ein. »Nur das Handy.«
    »In Ordnung.«
    »Und rufen Sie auch Skid an«, fügte er hinzu. »Wenn einer Kate findet, soll er entweder John oder mich anrufen, sonst niemanden.«
    John wandte sich wieder Glock zu. »Ich rufe die Helikoptereinheit in Springfield an, sie sollen eine Suchmeldung für ihren und Detricks Wagen rausgeben.«
    »Okay.«
    John drehte sich um und ging zur Tür. »Wir sind effizienter, wenn wir uns trennen. Sie übernehmen das erste Grundstück auf der Liste.«
    Glock war jetzt neben ihm. »Und was machen Sie?«
    »Ich stochere ein bisschen im Wespennest rum. Mal sehen, was so alles rausfliegt.«
    · · ·
    Detrick wohnte im Süden Millersburgs in einem einstöckigen Tudorhaus, das bei Johns Eintreffen vollkommen dunkel dalag. Er wusste, dass das, was er vorhatte, zu weit ging. Doch er sah keine andere Möglichkeit. Kate war verschwunden. Wenn sie mit Detrick richtig lag, war sie morgen früh schon tot. Er hatte keine Zeit, den Dienstweg einzuhalten. Im Grunde war das mit seiner Karriere sowieso schon gelaufen, da konnte er sie auch mit einem großen Knall beenden.
    Er stapfte durch den tiefen Schnee zum Hauseingang und drückte ein Dutzend Mal auf die Klingel. Als sich im Haus nichts rührte, hämmerte er mit der Faust an die Tür. Nach ein paar Minuten wurde sie von einer Frau mittleren Alters, im rosa Morgenmantel und passenden Hausschuhen, so weit geöffnet, wie es die Sicherheitskette erlaubte. »Wissen Sie überhaupt, wie viel Uhr es ist?«, fuhr sie ihn an.
    »Mrs Detrick?«
    »Ich bin Lora Faulkor, die Haushälterin. Grace und die Kinder sind vor einem Monat ausgezogen.«
    John zeigte ihr seine Dienstmarke. »Ist Sheriff Detrick da, Ma’am?«
    »Ich dachte, er wäre auf Streife. Wegen dieser Morde.« Ihr gerade noch verärgertes Gesicht bekam einen ängstlichen Ausdruck. »Ist ihm etwas zugestoßen?«
    »Ich habe Grund zu der Annahme, dass er in Schwierigkeiten ist, Ma’am. Darf ich hereinkommen?«
    Sie schloss kurz die Tür, um die Kette auszuhängen, und machte sie wieder auf. »Was ist passiert?«
    »Wir wissen nur, dass er verschwunden ist.«
    »Verschwunden? O Gott.« Sie rang die Hände. »Ich hab ihm noch gesagt, er soll bei dem Wetter zu Hause bleiben. Wahrscheinlich hatte er einen Unfall.«
    John betrat ein großes Wohnzimmer, das mit Eichenmöbeln aus der Pionierzeit ausgestattet war und einem Modulsofa mit passendem karierten Sessel. Der schwache Holzduft eines abendlichen Kaminfeuers lag noch in der Luft.
    »Warum ist Mrs Detrick ausgezogen?«, fragte er.
    »Wegen der bevorstehenden Scheidung, nehme ich an. Das hat natürlich zu großen Spannungen geführt. Mr Detrick arbeitet
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