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Die Zahlen Der Toten

Die Zahlen Der Toten

Titel: Die Zahlen Der Toten
Autoren: Linda Castillo
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damit sie sich alles genau ansehen. Und dann finden sie auch Beweise. Es ist nur eine Frage der Zeit, das wissen Sie genau.«
    Ein Grinsen überzieht sein Gesicht. »Du vergisst, dass schon ein Verdächtiger im Gefängnis sitzt. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie viele Beweise ich gegen Jonas Hershberger habe?«
    »Meinen Sie die untergeschobenen Beweise?«
    »Ich habe Blut. Fasern. Haare. Ich rede von DNA , Kate, und von der persönlichen Habe der Opfer. Kleidung der Opfer, die bei der Scheune vergraben ist. Deine Officer haben nur noch nicht die richtige Stelle gefunden, aber dafür werde ich sorgen. Hershberger landet auf dem elektrischen Stuhl.«
    »Tomasetti hat einen Durchsuchungsbeschluss. Er ist wahrscheinlich gerade in Ihrem Haus.« Die Lüge geht mir mit der Vehemenz eines Gift und Galle spuckenden Höllenpredigers über die Lippen.
    Sein Grinsen verschwindet, macht einem Gesichtsausdruck Platz, der mein Blut gefrieren lässt. »Du bist ein lügendes Stück Scheiße.«
    »Wenn Sie mich umbringen, wird Sie jeder Polizist in diesem Staat jagen.«
    Er verzieht den Mund. Seine schlagartige Verwandlung vom Charmeur zum Psychopathen trifft mich unvorbereitet. Er stürzt sich auf mich und zerrt mich mit solcher Wucht auf die Füße, dass mein Kopf nach hinten kippt. »Du glaubst, du kannst mich mit deinen Lügen aus der Fassung bringen? Du glaubst, ich bin blöd?«
    »Ich glaube, Sie sind eine armselige Missgeburt.«
    »Dann sag ich dir jetzt, was passieren wird«, stößt er zwischen den Zähnen hervor.
    Ich versuche mich wegzudrehen, doch er hat meine Jackenärmel fest im Griff und schüttelt mich wieder. »Du bist verzweifelt, weil du deinen Job verloren und weil du bei diesem Fall jämmerlich versagt hast, das verkraftest du nicht. Also hast du dich betrunken, bist zu dem verlassenen Farmhaus hier gefahren und hast noch ein paar Drinks nachgelegt. Dann hast du dich auf den Boden gesetzt, deine hübsche kleine Kimber genommen, sie in den Mund gesteckt und abgedrückt. Wie klingt das als Happy End?«
    »Das wird kein Mensch glauben.« In meinem Kopf schreie ich diese Worte, doch aus meinem Mund kommen sie gelassen.
    »Du wärst nicht die erste Polizistin, die wegen dem Job eine Kugel schluckt.«
    »Dann muss ich Ihnen wohl die Augen öffnen, Sheriff Detrick. Tomasetti weiß, was Sie gemacht haben. Er kriegt Sie dran. Ihre Probleme haben gerade erst angefangen.«
    Mit der Geschwindigkeit einer zubeißenden Schlange nimmt er meinen Kopf in beide Hände und zieht ihn dicht vor sein Gesicht. »Ich würde auf der Stelle meine Seele verkaufen, um an dir rumzuschnippeln«, flüstert er. »Ich würde dich aufschneiden und deine Eingeweide rausholen wie bei dem Johnston-Girl. Dann würde ich dich umdrehen und ihn dir an Stellen reinstecken, wo ihr unschuldigen Mädchen ihn nicht gerne reingesteckt kriegt.«
    Ich wappne mich gegen seine Nähe, seine grauenhaften Worte. Ich starre ihn an, hasse ihn, hasse alles, was er verkörpert. »Wenn Sie das machen, wissen die Cops, dass ich keinen Selbstmord begangen habe. Und wie wollen Sie Jonas die Morde anhängen, wenn noch eine Leiche gefunden wird, während er im Gefängnis sitzt?«
    »Du hältst dich wohl für superklug, was? Dann hör mir mal gut zu. Es gibt ’ne Menge Dinge, die ich dir antun kann und die niemand rausfinden wird, weil das hier alles mit dir zusammen in Flammen aufgehen wird.« Er zeigt auf den Petroleumofen. »Man muss das Ding nur zu nah an die Gardinen stellen, und diese Bruchbude erleuchtet den Himmel wie das Feuerwerk am vierten Juli.«
    Mich schaudert es, als er mir mit der Zunge über die Wange leckt. Ich rieche Knoblauch aus seinem Mund und den Moschusduft eines billigen Rasierwassers. Ich spüre seinen warmen Atem im Gesicht, die Feuchtigkeit seines Speichels auf der Haut.
    »Solange ich dir keine Knochen breche, wird das Feuer alle Beweise vernichten. Du weißt doch, ich benutze ein Kondom.« Er klopft sich auf die Jackentasche. »Hab ’ne ganze Schachtel dabei, nur für dich.«
    Ich stoße ihn mit dem Kopf so fest wie möglich ins Gesicht, höre seine Nase knacken. Er schubst mich weg, fasst sich ins Gesicht, und ich sehe gerade noch das Blut zwischen seinen Fingern rinnen, dann knalle ich rücklings auf den Boden. Ich warte nicht, dass er sich auf mich stürzt, sondern rolle zur Kimber, die er fallen gelassen hat, winde mich wie ein Wurm, bis meine rechte Hand den Griff berührt. Wenn ich meine Finger …
    Detrick stößt die Waffe mit dem
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