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Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Titel: Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)
Autoren: Helle Vincentz
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dem großen, weißen Gebäude mit ihrem Nachnamen an der Fassade.
    Christian war der Erste, den sie sah. Er stand an der Garderobe und war darauf konzentriert, seine Jacke auf einen Bügel zu hängen. Neben ihm stand ein Mädchen, das genau dafür angeheuert worden war, aber das hier war eine Sache, die Christian selbst tun konnte– und daher immer selbst machen wollte.
    » Hallo, Christian. « Caroline beugte sich vor und umarmte ihren Bruder herzlich. Er sah sie an, erwiderte die Umarmung aber nicht.
    » Nicht schwimmen gestern. Canine laaange nicht schwimmen. « Er wandte den Kopf ab.
    Caroline strich ihm über die Haare.
    » Ich bin auch traurig darüber, Christian. Es ist nicht, weil ich nicht mit dir schwimmen gehen wollte. Ich war auf einer Reise, und gestern musste ich über etwas sehr Wichtiges nachdenken. Aber ich verspreche dir, nächste Woche gehen wir ins Schwimmbad .«
    » Versprechen? « Er wollte sie immer noch nicht anschauen.
    » Ich verspreche es .«
    » Mit Köpfen? «
    » Amager Köpfen .«
    » Und rund um die Welt? «
    Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie das Garderobenmädchen schmunzelte.
    » Rund um die Welt hundertmal im Rückspiegel .«
    Christian lächelte sie an.
    » Liebe Canine. « Er legte die Arme um sie, und Caroline merkte, wie ihre Augen feucht wurden.
    » Gleichfalls, Christian. Wollen wir zusammen reingehen und Vater begrüßen? « Sie fasste ihren Bruder an der Hand, und sie gingen in die große Empfangshalle, die mit dunkel gekleideten Männern, jeder ein Champagnerglas in der Hand, und Gesprächslärm erfüllt war.
    Sie gingen zu dem Tisch mit Präsenten, der übervoll war von Weinkartons mit kleinen, weißen Karten daran.
    » Schau! « Christian zeigte auf eine Angelrute, die neben dem Tisch an die Wand gelehnt stand. Außen herum war eine große, rote Schleife gebunden.
    » Hast du die für Vater gekauft? « , fragte Caroline, wohl wissend, dass es die Mutter war, die wie immer für den Einkauf der Geschenke verantwortlich war. Christian nickte heftig.
    » Die ist aber toll .«
    » Ich und Vater raus und angeln. Vater hat jetzt viel Zeit. « Er lächelte Caroline glücklich an. Kannte sie ihren Vater richtig, würde sein Kalender bald mit Aufsichtsratsposten und Logensitzungen vollgestopft sein, aber es gab keinen Grund, das dem Bruder zu sagen, der sich sichtlich freute, rauszukommen und in Gesellschaft seines Vaters Fische zu fangen.
    » Was ist das? « Christian zeigte auf das flache, längliche Geschenk.
    » Das ist mein Geschenk an Vater .«
    » Aber was ist es? «
    » Das ist etwas, das ich aus Afrika mitgebracht habe .«
    » Caroline! «
    Sie drehte sich um und sah ihren Vater in einem großen Kreis von Anzügen stehen. Alle blickten sie an.
    » Komm hierher! «
    Der Kreis der Anzüge öffnete sich und machte Platz für sie. Sie straffte sich und ging zu ihrem Vater hinüber. Als sie bei ihm angelangt war, legte er die Hände auf ihre Schultern. Sie unterdrückte einen Schmerzensschrei.
    » Sag mir, Caroline, wann hattest du dir gedacht, mir das zu erzählen? «
    Seine Stimme klang ernst.
    Sie schaute ihn an, unsicher, was sie antworten sollte.
    » Ich meine, ist das nicht etwas, was eine Tochter ihrem Vater erzählt? «
    » Ich… « , fing sie an, aber dann veränderte sich das Gesicht des Vaters zu einem breiten Lächeln, und er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Männer um sich herum, während er Caroline umdrehte, sodass sie die Männer ansah.
    » Meine Herren, darf ich Ihnen das neueste Mitglied in Dana Oils Geschäftsführung präsentieren: meine Tochter! «
    Caroline lächelte unsicher die erhobenen Champagnergläser an. Es war ihr eigener Entschluss, aber es hörte sich fremd an, wenn ihr Vater es aussprach. Sie entdeckte Viktor in einem der Anzüge.
    » Ja, entschuldige, ich glaubte, du hattest es erzählt, aber wie ich deinen Vater verstanden habe, hast du das nicht getan. Ich dachte nur, jetzt, wo der Vertrag unterschrieben ist und es intern bekanntgegeben wurde… « Viktor lächelte entschuldigend.
    » Egal. « Ihr Vater hustete und übertönte Carolines Antwort. » Das Wichtigste ist doch, dass du es geschafft hast. Es ist egal, wer es wem erzählt. Meine tüchtige Tochter! Du musst das in Kenia fantastisch gut gemacht haben! «
    » Ja… «
    Ihr Vater umarmte sie von hinten, und sie biss sich auf die Unterlippe. Er winkte nach mehr Champagner. Jetzt sollte angestoßen werden. Im gleichen Augenblick kamen zwei der Partner von Toft, Kring &
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