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Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Titel: Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)
Autoren: Helle Vincentz
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das Angebot annehmen. Das ist eine große Chance für dich .«
    Ohne ein Wort nahm sie den Umschlag und verließ das Büro.

46
    » Dann bedanke ich mich für eine angenehme Besprechung. « John Hansen lächelte und reichte seinem Gast die Hand. Eine angenehme Besprechung war eine Untertreibung. Das hier war die Besprechung des Jahres gewesen, des Jahrzehnts, verdammt noch mal.
    » Gleichfalls danke, John. Man muss schon sagen, das sind große Dinge. « Tim Wright begann, seine Papiere zusammenzusammeln.
    » Ja, und das sollte man mit einem Drink begießen. « Der Nairobi-Chef war einen Augenblick lang unsicher, ob das einer von diesen Ausdrücken war, die man direktins Englische übersetzen konnte, aber Tim Wright nickte.
    » Ich bin tatsächlich auf dem Weg, um mich mit einigen von den Jungs zu treffen. Sie sind heute Abend in derStadt, sodass es den ganzen Arm brauchen wird, wenn du verstehst, was ich meine. « Der Engländer zwinkerte.
    John Hansen lächelte und wartete.
    » Ja, ich werde heute Abend auch mit einigen Freunden ausgehen « , sagte er schließlich.
    » Dann habt einen schönen Abend. Tue nichts, was ich nicht auch getan hätte. « Tim Wright lächelte John Hansen zustimmend an. » Ich finde selbst nach draußen, wir sprechen uns, John. « Der rundliche Mann mit der grau melierten Mähne öffnete die Tür des Konferenzraumes und ging pfeifend den langen Flur hinunter.
    John Hansen schob seine Papiere zusammen und nahm sie mit in sein Büro, während er sich dachte, dass es ihm wirklich gut passte, dass Tim Wright ihn nicht eingeladen hatte mitzukommen. Die Bohrarbeiter gingen immer in unangenehme Bars, und außerdem wäre es ein schlechter Karrierezug, in der Stadt mit den Engländern gesehen zu werden.
    Tim Wright war mehr als ein Mal zu Disziplinargesprächen gerufen worden, oder wie man die nun nannte, wenn die Rede von einem Subunternehmer war, der die Finger etwas zu weit unter den Kleidern der einheimischen Damen gehabt hatte. Man musste lernen, so etwas diskret zu machen. Das letzte Mal, als John Hansen in Wrights Gesellschaft außerhalb der Arbeitszeit unterwegs gewesen war, war der Abend, an dem er Steenberg zu Mama Black Mamba gefolgt war. An diesem Abend war der Geologe angeblich auch seinem Ruf als Schürzenjäger treu geblieben.
    Eine Einladung wäre selbstverständlich nett gewesen, man wurde ja schließlich nicht jeden Tag sechzig Jahre alt. Aber, pah. Er würde heute Abend seine Drinks bekommen, denn das hier musste, verdammt noch mal, gefeiert werden!
    Er ließ sich auf seinen Bürostuhl fallen, faltete die Hände hinter dem Nacken und lehnte sich zurück. Jetzt konnten sie es alle zusammen, verdammt noch mal, lernen!
    Tim Wright hatte fantastische Neuigkeiten mit nach Nairobi gebracht. Die Geologen hatten den vielversprechenden Erkundungsbohrungen eine Reihe von Bestätigungsbohrungen folgen lassen, und jetzt stand es fest: Das Öl lag dort unten und wartete. Die Geologen waren sogar in der Lage gewesen, mit großer Sicherheit genau festzustellen, wo die Förderung und die Produktion beginnen konnten.
    John Hansen holte die Karte hervor, die Tim Wright dabeigehabt hatte, und studierte erneut die farbigen Umrisse. Das hier war in Wahrheit eine Schatzkarte.
    Das einzige kleine Aber dabei war, dass es aussah, als würde die Kiste mit den größten Juwelen direkt nördlich der gegenwärtigen Bohrstelle vergraben liegen. Dort, wo sich Asabo befand. John Hansen dachte nach.
    Das würde eine Herausforderung werden, aber kein Hindernis.
    Nichts und niemand sollte das Recht bekommen, ihn jetzt zu stoppen, und erst recht nicht ein armes Negerdorf.
    Das würde einen hohen Einsatz gegenüber den kenianischen Behörden erfordern– und ohne Zweifel auch einen direkten Einsatz der Art, der auf ein ausländisches Bankkonto überwiesen werden konnte–, aber John Hansen zweifelte nicht daran, dass es gelingen würde. Er würde die Genehmigung bekommen, die Dorfneger vor die Tür zu setzen oder sie umzusiedeln, wie es politisch korrekt hieß, sodass Dana Oil das schwarze Gold fördern konnte. Die kenianische Regierung war so heiß auf Öl und ausländische Investitionen, dass sie alles gestatten würde, auch ein Dorf umzusiedeln. Würde es notwendig sein, die Gesetzgebung zu ändern, würde auch das kein Problem darstellen.
    Dana Oil würde seinen Willen bekommen.
    Er dachte an Martin. Niemand hätte die Verhandlungen besser wahrnehmen können, ehrenhaft oder nicht.
    Die Gedanken glitten zurück zu
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