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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Eisgletschern Sicces verdampfen.
    Oh, daß ich, Dray Prescot, Krozair von Zy, Lord von Strombor, so elend sterben sollte!
    Der Kampf ging weiter. Männer brüllten. Frauen kreischten. Die Flutsmänner fluchten und stürmten auf mich zu, doch gegen die weitausgreifenden Hiebe meines Langschwerts kamen sie nicht an. Trotzdem streifte mich eine Stuxspitze an der Brust und hinterließ eine blutige Spur.
    Die Wunde holte ich mir, als ich drei Stuxen auswich, die von hinten auf mich abgeschossen worden waren. Hätte Turko der Schildträger wie üblich hinter mir gestanden, wären die gefährlichen Spitzen abgelenkt worden, und ich hätte nicht nach vorn in den Hieb hineinlaufen können. Doch der Schild war zusammen mit meinen anderen Besitztümern in dem Voller abgestürzt. Das Gefährt war nicht zerschellt, doch ich hatte mich mit einem schnellen Blick überzeugen können, daß es nicht mehr zu verwenden war.
    Der Kampf ging weiter. Die Sklavenhäscher, welcher Rasse sie auch angehören mochten, waren hagere Burschen und schienen eine Vorliebe für Perlenketten und Schnüre und prachtvolle silberne und messingfarbene Schmuckstücke zu haben. Zweimal vermochte ich zuzupacken, einen Gegner an seinen Ornamenten zu mir heranzuziehen, ihn mit einem Knie in den Unterleib zu bedienen und den Schwertgriff auf seinen ledergeschützten Kopf niederprallen zu lassen. Nach dieser Behandlung standen die Burschen nicht so schnell wieder auf.
    Alles in allem wurde die Zeit knapp. Der Kampf konnte nicht mehr lange so weitergehen.
    Zurufe aus einer Sklavengruppe gaben mir Auftrieb – allerdings waren diese Menschen genau genommen noch keine Sklaven; sie würden es erst sein, wenn ich den Kampf verloren hatte. »Hai Jikai!« riefen sie. »Kämpfe, Jikai, gegen die schlimmen Rasts!«
    Nun, diese Leute mochten zu alt oder zu jung sein, um zu kämpfen – doch mit Worten vermochten sie mitzuhalten.
    Was den Sklavenhäschern an Schimpfworten um die Ohren flog, hätte dem kühnsten Paktun zur Ehre gereiht: ein Paktun – ein Söldner, der sich aus der Masse seiner Mitstreiter erhoben hat – verfügt nun wirklich über ein saftiges Vokabular. Ich stellte mich erneut zum Kampf und wehrte einen Angriff nach dem anderen ab.
    Die Szene am staubigen Ortsrand des brennenden Dorfes muß wahrlich makaber gewirkt haben – ein einsamer Kämpfer, blutbespritzt, mit zerzaustem dunkelbraunen Haar, mit einem langen blutigen Schwert in der Hand, hüpfte hierhin und dorthin, schlug zu und parierte, immer in Bewegung, mit wilden Hieben vorgehend, die stets eine fürchterliche Wirkung hatten: dieser Mann muß Angst in das Herz des mutigsten Flutsmannes gesät haben. Andererseits will ich gerecht sein: die Männer griffen unermüdlich an.
    Abseits wartete eine Reihe zusammengebundener Vögel, deren Sättel bereits zur Hälfte mit betäubten und gefesselten Gefangenen gefüllt waren. Bei diesen extrem großen Flugtieren handelt es sich um Rofers, die ganze Familien durch die Luft transportieren können. Ich versuchte mich in ihre Richtung durchzuschlagen, vorbei an Sklavenhäschern, die mir den Weg verstellen wollten, und erreichte bald den ersten Rofer. Er war ein friedliches Tier und versuchte mich nicht zu beißen, als ich seinen Reiter niederschlug und Anstalten machte, die Fesseln der Gefangenen durchzuschneiden. Sie starrten mich mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Flieht!« brüllte ich ihnen zu. »Lauft, versteckt euch, bringt euch in Sicherheit!«
    Im nächsten Augenblick mußte ich einem heranfliegenden Stux ausweichen; die Spitze bohrte sich in den Boden.
    Ein alter Mann mit weißem Haar – er mußte mindestens zweihundert Jahre alt sein – rief mit zitternder Stimme: »Und du, Jikai?«
    Ein Wurfspieß flog auf den Greis zu. Ich trat einen Schritt vor und schlug die Waffe zur Seite.
    »Mach dir darum keine Gedanken, Dom! Lauf!«
    Die Männer und Frauen begriffen nicht, was mit ihnen geschah. Sie stiegen ab. Ich löste Fesseln, wehrte Wurfspieße ab und kämpfte gegen Flutsmänner, die so töricht waren, sich zu nahe heranzuwagen – wahrlich, in diesen Minuten hatte ich viel zu tun!
    »Bei Hanitcha dem Sorgenbringer! Wäre ich nur hundert Jahre jünger – nein fünfzig, bei Krun! –, ich würde eine Waffe nehmen und mitkämpfen! Hai Jikai!«
    Die Tatsache, daß sich die Sklavenhäscher überhaupt mit alten Leuten abgaben, deutete darauf hin, daß sie in einer verzweifelten Lage waren und dringend Nachschub brauchten.
    Frisches Blut tropfte an mir
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