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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Hilfe gekommen war. Ich stand aufrecht in der winzigen Bugsenke des Bootes und mußte den Flutsmännern ein Ziel bieten, mit dem sie wenig Mühe zu haben glaubten. Sie schleuderten ihre Wurfspieße, um mich zu beseitigen. Doch ich ergriff einen Schild und hängte ihn mir über die linke Schulter – ein Trick, den ich mir zum Vergnügen Seg Segutorios und anderer Freunde beigebracht hatte. Die Spitzen der Stuxe prallten auf den Schild und glitten daran entlang, doch ich konnte unbehindert weiterschießen. Wenn ich von rechts angegriffen wurde – und ich achtete natürlich besonders auf meine Steuerbordseite –, konnte ich mich ducken oder den Schild herumreißen. Nur dreimal mußte ich die Sehne des Langbogens loslassen und einen Wurfspieß abfangen. Die drei Spieße wurden sofort zurückgeschleudert und bohrten sich mit ihren breiten Spitzen tief in die Körper ihrer ehemaligen Besitzer.
    Fluttrellflügel flatterten ringsum durch die Luft. Stuxe wirbelten kreuz und quer. Die aufgebrachten Flutsmänner drängten immer näher heran und versuchten mich nun mit ihren langen Lanzenschwertern zu erreichen. Die scharfen Klingen zuckten vor und zurück, und an verschiedenen Stellen wurden große Stücke aus dem Holzrahmen des Vollers gehauen und Bahnen der Leinenbespannung abgerissen.
    Endlich ließ ich den großen lohischen Langbogen auf das Deck gleiten. Das Langschwert in meinen Händen gab mir wie immer Auftrieb – ein Gefühl, wie ich es schon oft beschrieben habe. Mit der nackten Klinge in den Fäusten machte ich mich bereit, keinen Hieb unerwidert zu lassen.
    Meine Waffe war kein richtiges Krozair-Langschwert, doch kam sie diesem Ideal so nahe, wie ich es in der Schmiede meiner Hohen Feste Esser Rarioch über Valkanium zu erreichen vermochte. Naghan die Mücke hatte zusammen mit den besten Waffenschmieden an dieser Klinge gearbeitet. Zuerst hatte ich überlegt, ob ich mein echtes Krozair-Langschwert mitnehmen sollte – doch aus denselben Gründen, die mich veranlaßt hatten, das kleinere Flugboot zu nehmen, war das gute Schwert zu Hause geblieben. Nun hielt ich diese Nachahmung in den Händen – die beste Klinge dieser Art, die außerhalb des Auges der Welt zu finden war, aber eben doch keine echte Krozairwaffe.
    In dieser Auseinandersetzung mit den niederträchtigen Aragorngehilfen mochte sie allerdings ausreichen, um ein paar Köpfe abzuschlagen, ein paar Arme und Beine abzutrennen und den üblen Sklavenhäschern den Wanst so zu durchlöchern, daß ihnen das Frühstück in den Kniekehlen hing.
    Das Gefühl des mit Silberdraht umwickelten Schwertgriffes genügte, um mich anzufeuern. Doch als das Blut in meinen Adern zu brausen begann und gerade ein heftiger kleiner Kampf entbrennen wollte, begann das Flugboot zu rucken und zu taumeln und in der Luft herumzubocken, ehe es geradewegs nach unten raste.
    In wenigen Sekunden würde der Voller auf den Boden prallen und mich zerschmettern!

2
     
     
    Mein plötzlicher Absturz ließ die fliegenden Sklaventreiber davonwirbeln. Flügel zuckten hin und her, als die Flutsmänner zur Seite auswichen. Ein Kämpfer jedoch, vermutlich außer sich vor Wut darüber, daß sie es mit vereinten Kräften nicht geschafft hatten, einen einsamen Voller auszuschalten, ein Kämpfer hielt laut schreiend auf mich zu. Er hatte eindeutig die Absicht, seine lange Lanze in meinem Körper zu versenken, ehe ich auf dem Boden aufprallte.
    Das kam mir gelegen – allerdings nur sein Plan.
    Der Boden stürzte mir entgegen. Der Fluttrell kam mit wehendem Sattelschmuck näher. Der Clerketer hielt den heftig hin und her schwingenden Flutsmann im Sattel. Die rasiermesserscharfe Lanze richtete sich auf meinen Leib.
    Während ich die Waffe normalerweise mit einem Klingenhieb aus der Bahn gebracht hätte, ließ ich nun meinen Körper zur Seite schwingen und verschob gleichzeitig meine Hände am zweihändigen Griff des Langschwerts. Das Schwert in der linken Hand haltend, beugte ich die Knie und sprang.
    Einen Herzschlag lang glaubte ich mein Ziel verfehlt zu haben.
    Der Flieger raste von oben auf mich zu, die Lanze zuckte an meiner Flanke entlang, und ich hechtete mich nach oben.
    Meine Finger vergruben sich in den herabbaumelnden Riemen des Clerketer. Ich faßte entschlossen zu und zerrte mich hoch.
    Der Fluttrell spürte natürlich das zusätzliche Gewicht, hatte aber keine Mühe damit. Die riesigen Krallen öffneten sich einen Augenblick lang, ehe er mit einem mächtigen Flattern der beigefarbenen
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