Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Flügel in die Luft emporstieg.
    Der Flutsmann blickte zu mir herab.
    Er gehörte nicht zur Familie des Homo Sapiens. Die Diff-Rasse, der er entstammte, war neu für mich, und ich hatte im Augenblick keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Allerdings interessierte es mich, festzustellen, ob sein Blut rot sein würde.
    Ich begann, mich an den Riemen emporzuziehen.
    Die große Kopfflosse des Fluttrells drehte sich, und der Flutsmann senkte den Kopf, um nicht davon getroffen zu werden. Im gleichen Augenblick stellte ich die Füße in die Riemen und begann weiterzuhangeln. Wieder blickte der Kämpfer seitlich an seinem Sattel hinab. An seinem stromlinienförmigen Helm wehten samtgrüne Federn und eine dicke Masse bunter Bänder.
    Er hatte das Lanzenschwert in den Schuh geschoben und den Thraxter gezückt – eine kluge Maßnahme, denn eine gerade Hieb- und Stichwaffe dieser Art konnte ihm jetzt mehr nützen.
    »Apim! Komm heraus, du Rast! Gleich wirst du sterben!«
    Ich bin ein Apim, ein Homo Sapiens. Ein Rast ist ein widerliches sechsbeiniges Nagetier, das in Misthaufen zu finden ist. Schon oft hatte man mich auf Kregen so genannt – und sicher geschah es hier nicht zum letztenmal.
    Da ich nicht wußte, welcher Diff-Rasse der Bursche angehörte, konnte ich es ihm nicht mit gleicher Münze heimzahlen. Offensichtlich rechnete er damit, daß ich weiter emporstieg, und wollte mir dann einen Hieb ins Gesicht versetzen.
    Doch ich vermeide es nach Möglichkeit, Aktionen einzuleiten, mit denen meine Gegner rechnen. Das Langschwert in meiner linken Faust wirbelte herum. Die scharfe Klinge bohrte sich in sein Bein und durchtrennte Muskeln und Knochen, ohne dem Fluttrell auch nur eine Feder zu ritzen.
    Der Flutsmann schrie auf; ich zerrte mich weiter empor, wobei ich mich schließlich an seiner Hüfte festhielt, und stieß ihn auf der entgegengesetzten Seite hinab.
    Schreiend hing er über dem Abgrund. Der Thraxter baumelte an einem Riemen hin und her, den er sich über das Handgelenk gestreift hatte.
    Ich durchtrennte den Clerketer und sah zu, wie der Sklaventreiber abstürzte. Doch sofort riß ich mich von dem Anblick los und sah mich in allen Richtungen um. Ich schwang mich in den Sattel, sicherte mich, drückte die Knie zusammen und drängte den Fluttrell zur Seite und nach oben ab. Dabei behielt ich den Kopf unten. Ein schimmerndes Lanzenschwert zischte dicht an mir vorbei.
    Mein Langschwert war blutbesudelt. Ohne nachzudenken wischte ich die Klinge an den dunkelgrünen Federn des Flugtiers ab, ehe ich die Waffe in die Scheide stieß.
    Die Ereignisse hatten nun eine interessante Wende genommen.
    Der Fluttrell mit seiner ausgedehnten Kopfflosse liegt mir als Flugtier nicht besonders; doch ich hatte mir hier etwas vorgenommen und konnte jetzt nicht einfach aussteigen. Der große lohische Langbogen hatte seine Opfer gefordert, ebenso mein Langschwert. Nun wandte ich mich einer Waffe zu, dem langen Lanzenschwert der Flutsmänner, das eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Toonon der Ullars von Nord-Turismond aufweist. Nach dem ersten Zusammenstoß verlegte ich mich darauf, im Tiefflug dahinzurasen und die Flutsmänner anzugreifen, die Sklaven einfangen wollten.
    Einige Söldner der Aragorn waren sogar abgesprungen und trieben die Gefangenen zusammen.
    Ich ließ meinen Vogel in ihre Richtung schießen und stieß von oben auf sie hinab. Ich ließ keinen Zweifel an meinen Absichten: der Vogel spürte Hände, Knie und Füße eines Reiters, der genau wußte, was er wollte, und der es verstand, seinen Anweisungen Nachdruck zu verleihen. Das Tier machte mir keinen Ärger; ich vermochte es am Himmel hin und her zu lenken, als hätten wir schon viele Jahre lang zusammen gekämpft.
    Die Sklaventreiber sahen mich kommen und hoben ihre Waffen. Ich steuerte den Vogel direkt auf sie zu, ließ ihn tief hinabstoßen, so daß sich die Männer zu Boden werfen mußten. Gleichzeitig beugte ich mich vor, damit mich das Tier hören konnte.
    »Tschik!« brüllte ich dem Vogel zu. »Tschik!«
    Als der Fluttrell dieses Kommando hörte, drehte er durch.
    Er senkte seine Klauen, deren Spitzen Eichenholz durchschlagen konnten. Tief hinab reckten sich die gekrümmten Spitzen, die von grausamer Schärfe waren.
    Die Flutsmänner liefen brüllend auseinander; einige blieben aber auch stehen – und diese Dummköpfe wurden von den Klauen des Vogels in Stücke gerissen oder von meinem Lanzenschwert durchbohrt. Am Ende des Vorstoßes schwangen wir uns wieder in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher