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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition)
Autoren: Jürgen Jentsch
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Prolog
Erde
    Nachdem im Jahr 1969 die erste Mondlandung erfolgte, stagnierte in den folgenden Dekaden die Raumfahrt. Das für die Weiterentwicklung erforderliche Geld wurde in die Entwicklung von Waffensystemen gesteckt, bis die Entwicklung so weit voran geschritten war, dass jeder Mensch auf der Erde mehrmals getötet werden konnte. Doch auch das war den Regierenden nicht genug; bestärkt durch Spenden der großen Waffenkonzerne ging die Entwicklung immer weiter. Es fanden sich auch immer wieder Politiker, die neue Feindbilder entwarfen.
    In dieser Zeit beschränkte sich die Raumfahrt auf erdnahe Orbits, um Aufklärungssatelliten, Waffenplattformen und ab zu Kommunikationssatelliten ins All zu bringen.
    Erst im Jahr 2007 konnte die zivile Raumfahrt die Behinderung durch die staatlichen Stellen überwinden. Was als Urlaubsangebot für Millionäre begonnen hatte, nahm bald ein Eigenleben an. Nach den ersten Weltraumhotels und der ersten privat finanzierten Mondlandung 2010 entstanden schnell Fabrikationsanlagen in der Umlaufbahn, die sich die Schwerelosigkeit für ihre Fertigung zu Nutze machten. 2015 finanzierte ein Konsortium verschiedener Universitäten ein Observatorium auf der Rückseite des Mondes. 2018 entwickelte die Starway-Company von Christian  Hermanns (einem Mann, der seinen Aufstieg damit begonnen hatte, das er den Jackpot der staatlichen Lotterie geknackt hatte), die mittlerweile in der Raumfahrttechnologie führend war, das erste funktionsfähige Fusionstriebwerk. Die erste bemannte Marslandung 2022 und der Beginn der Ausbeutung der Asteroiden 2023 waren Meilensteine auf dem Weg der Menschheit in das All, ebenso wie die Umbenennung der Mondbasis Eins in Lunar City 2025, als die Bevölkerung dauerhaft 10000 Einwohner überstieg.
    Das entscheidendste Ereignis dieser Jahre begann allerdings 2021, als das Mondobservatorium erstmals die Entdeckung einer Einstein-Rosen Brücke jenseits der Plutobahn bekannt gab. 2027 hatten die Wissenschaftler der Erde in  Zusammenarbeit mit Starway eine dauerhafte Beobachtungsstation in dessen Nähe stationiert. Die Untersuchungen gipfelten 2035 in der Entwicklung eines Transferpunktantriebes und 2042 startete die Ad Astra zu ihrem ersten Versuchsflug, bei dem sie ohne Zeitverlust den 128 Lichtjahre entfernten Stern der Klasse G5 Kraz (Beta Corvi) erreichte. Die von der Ad Astra durchgeführte schnelle Durchmusterung des Systems zeigte mehrere Planeten, von denen einer in der Lebenszone war. Da die Ad Astra nicht für planetare Erforschungen ausgerüstet war, wurden nach ihrer Rückkehr zur Erde mehrere interstellare Forschungsschiffe gebaut, die den Planeten und sein System genau untersuchen sollten. Es stellte sich heraus, dass eine Besiedlung eines Planeten ohne größere Schwierigkeiten möglich war, aber die wichtigste Erkenntnis dieser Forschungsmission war die Entdeckung zwei weiterer Wurmlöcher. Wie wir heute wissen, sind bei etwa 15% der Sterne Wurmlöcher in der Nähe und bringen diese Sterne in unsere Reichweite unserer Raumschiffe. Für die Reisezeit ist dabei nicht die Entfernung zwischen den Sternen, sondern nur die Anzahl der Wurmlochübergange wichtig. Die am weitesten entfernteste Kolonie ist heute Lagoon, die im 4000 Lichtjahre entfernten Sternhaufen NGC 7654 mit seinen 120 Sternen liegt und doch nur fünf Transferpunkte entfernt ist.

Lagoon
    Das Lagoonsystem wurde 2103 von dem Erkundungsschiff Discovery der Starway-Company entdeckt und war die elfte Welt, die ohne Terraforming besiedelt werden konnte. Ein Gasgigant vom Jupitertyp, den der Kapitän der Discovery Zeus taufte, umkreist Lagoon innerhalb der Ökosphäre und zwei seiner Monde waren erdähnlich genug, um besiedelt zu werden. Der eine, von den Entdeckern Laguna benannt, war eine erdgroße Wasserwelt, deren größte Insel etwa die Größe von Australien hatte und ansonsten nur aus zehntausenden von kleinen Atollen bestand. Der Andere, Yggdrasil, wies relativ wenig Meere auf und war überwiegend von einem riesigen Wald bedeckt.  Die weiteren zwölf Monde waren kleiner und ohne Atmosphäre, aber reich an Mineralien. Das restliche System wies keine Überraschungen auf, es gab drei Felsenwelten und eine mit giftiger Atmosphäre, die Lagoon innerhalb der Bahn von Zeus umkreisten sowie zwei weitere Gasgiganten, die außerhalb der Bahn von Zeus ihre Bahnen zogen. Nach der Rückkehr der Discovery zur Erde wurde das System wie üblich meistbietend versteigert. Den Zuschlag erhielt eine
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