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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition)
Autoren: Jürgen Jentsch
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Anflugkurs und die Andockbucht an der Raumstation.
    Seitdem aus Umweltschutzgründen ein immer größerer Teil der Schwerindustrie nach Techno ausgelagert wurde, wurde der Frachtschiffverkehr immer stärker. In den entsprechenden Netzforen debattierte man schon darüber, ob Laguna Central vergrößert werden sollte oder ob es besser wäre, eine zweite Orbitalstation zu bauen.
    Peter hatte gerade das Shuttle in die richtige Andockbucht gelotst und sich entspannt in seinem Sessel zurück gelehnt, als er einen lauten Klingelton vernahm. Er sah erstaunt auf. Als Lotse kannte er natürlich die Zeitpunkte, an denen die Übermittlungen von den automatischen Com-Relais am Transferpunkt eintreffen sollten.
    Diese computergesteuerten Miniraumschiffe warteten an jedem Transferpunkt auf eintreffende Nachrichten und befuhren den Transferkanal nach einem ausgeklügelten Rhythmus. Nur eine Nachricht ab Priorität Beta konnte diesen Rhythmus stören. Interessiert sah er zu Kornelia hinüber, als sie die Nachrichten ab rief. Er erwartete, dass die Prioritätsmeldung sie nicht betraf oder nichts Schlimmeres war als eine Verspätungsmeldung eines der Interstellarschiffe. Deshalb war er erst erstaunt, dann besorgt, als er Kornelia beim Lesen der Meldung immer bleicher werden sah. So kannte Peter seine Chefin nicht, die auch im größten Chaos bisher immer die Nerven behalten hatte. Er konnte sehen, wie sie tief Luft holte und dann aufstand. Laut sagte sie: „Alle die zur Zeit keine Schiffe haben, kommen bitte mit mir in den Konferenzraum. Die anderen halten die Stellung hier!“
    Peter und sein Kollege Ralph folgten ihr besorgt in den Konferenzraum. Dort angekommen, hörte sie sie sagen: „Ich habe gerade eine Alpha Nachricht von der Corazon Salazar aus dem Suhailsystem erhalten. Sie haben einen planetengroßen Körper entdeckt, der in 13 Monaten wahrscheinlich den Transferpunkt nach Lagoon destabilisieren wird.“
    Peter hatte das Gefühl, das die Zeit für einen Augenblick still stand. Alle Sinneswahrnehmungen waren auf einmal über deutlich. Er hörte Ralph schlucken. Kornelia fuhr fort. „Ich muss gleich den Rat informieren, aber der wird von uns wissen wollen, was wir vorschlagen. Ich weiß, die Zeit ist zu kurz, das sie sich Gedanken machen konnten, aber welche Möglichkeiten sehen sie?“
    Peter grübelte und hörte währenddessen Ralph sagen. „Ohne Datenanalyse kann ich natürlich nichts sagen, aber eine eventuelle Möglichkeit wäre eine Ablenkung oder Zerstörung.“
    Peter erwiderte: „Auf jeden Fall sollten wir als erstes versuchen, genauere Daten zu bekommen. Die Corazon hat sicherlich nur die üblichen Frachtersensoren. Ich werde gleich nachsehen, ob wir ein Forschungsschiff mit Transferantrieb haben, das wir umleiten können. Als zweites sollten wir dafür sorgen, das die SpaceNet Verbindung die nächsten 13 Monate funktioniert. Das heißt, wir sollten unser Wartungsschiff für die Com-Relais am Transferpunkt stationieren, eventuell auch noch einen Wasserstofftanker. Ich schätze, SpaceNet wird die nächste Zeit ganz schön beansprucht werden.“
    Ralph warf ein: „Wir müssen auch an den anderen Transferpunkt im Suhailsystem denken. Es wäre sicherlich einfacher, wenn die Wartung und Versorgung dort von der terranischen Föderation übernommen werden. Außerdem sollten wir alle Interstellarschiffe  für eine eventuelle Evakuierung im System behalten!“
    Kornelia fragte nach: „Evakuierung? Wäre das machbar? Ich weiß, das ist eine Ratsentscheidung, aber hätten wir die Möglichkeiten?“
    Peter, der sich als Jugendlicher sehr für die Geschichte der Kolonisation der Planeten interessiert hatte, erwiderte: „Es wurden insgesamt zehn Kolonistenschiffe gebaut. Die liegen mittlerweile alle eingemottet in einem hohen Erdorbit und sollen wieder eingesetzt werden, wenn die Terraformung eines weiteren Planeten abgeschlossen ist oder sobald ein neuer, besiedlungsfähiger Planet entdeckt wird. Die Ladekapazität liegt bei fünf Millionen Menschen. Soviel ich weiß, beschleunigen sie aber nicht mehr als ein moderner Frachter, so das sie bei fünf Transferpunkten bis zur Erde und den Flugzeiten in den einzelnen Systemen in etwa sechs Wochen bis zwei Monaten hier sein könnten.“
    Auch Ralph hatte die Positionen der Transferpunkte und der besiedelten Systeme im Kopf und warf ein: „Die Flugzeit zum nächsten bewohnbaren Planeten liegt bei knapp einem Monat. Mit Rückflugzeit zu uns wären das sechs Flüge, wenn alles
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