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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition)
Autoren: Jürgen Jentsch
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euro-amerikanische Gruppe für den sagenhaften Preis von 150 Milliarden Euro. Die Besiedelung des Lagoonsystem begann 2125. Die meisten Siedler zog es wegen der angenehmeren Temperaturen nach Yggdrasil, nur wenige, dem Meer verbundene Menschen besiedelten Laguna. Da die Siedler aus den umweltgeschädigten Nordamerika und aus Europa kamen, wurde beschlossen, keinerlei umweltverschmutzende Industrie zuzulassen, sondern diese auf einen an Rohstoffen reichen Zeus Mond auszulagern, der Techno getauft wurde. 2199 betrug die Bevölkerung im Lagoonsystem knapp 3 Milliarden Menschen, die 2210 die Unabhängigkeit von der Zentralregierung der Erde beantragten.
    Als die Vernetzung aller Computersysteme im Umkreis von Zeus abgeschlossen war, ließen sie sich  eine neue Regierungsform einfallen. In jeder Gemeinde wurden fünf Bürger, die sich dazu bereit erklärt hatten, per Los als Ratsmitglieder bestimmt. Für die Dauer von fünf Jahren entschieden sie die Belange der jeweiligen Gemeinde. Da jeder Bürger über das Computernetzwerk mit anderen diskutieren und Einfluss auf die Politik nehmen konnte, war dieses Verfahren den Gründern der Kolonie als einfaches Verfahren für die Erhaltung der Demokratie und Vermeidung unnötiger Bürokratie und unproduktiver Regierungseliten erschienen. Es erwies sich als so gut, dass 2208 ein dreißigköpfiger Systemrat mit einer Regierungszeit von 10 Jahren eingeführt wurde. Der Losentscheid erfolgt jeweils alle fünf Jahre für den halben Rat, um die Regierungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Für einen eventuellen auftretenden Katastrophenfall wurde dem Systemrat eine uneingeschränkte Vollmacht bis zum nächsten Losentscheid verliehen.

Explosion
Interstellarfrachter Corazon Salazar

    SpaceNet Meldung
    An: Raumüberwachung Lagoon 
           Zentrale Raumüberwachung Terra
    Sendezeit: 18.12.2217, 13:54
    Absender: Interstellarfrachter Corazon Salazar, Registernummer Terra 635
    Priorität: Standard
    Header: Automatische Statusmeldung Terra 635
    Text: Eintritt System Suhail 18.12.2217, 13:52:21, alle Systeme funktionsfähig, nächster Transferpunkt Suhail – Lagoon, ETA 292:18 Stunden

    An Bord der Corazon Salazar, von ihrer Mannschaft liebevoll Corry genannt, solange kein Vertreter des Reeders in der Nähe war, herrschte die nach einem Sprung durch einen Transferpunkt übliche Hektik. Die Minuten nach dem Austritt aus einem Transferpunkt, wenn das Radar gerade erst anfing, nach Meteoren zu suchen, waren die gefährlichsten Momente einer Raumreise. Doch auch diesmal war wieder alles gut gegangen. In der Zentrale löste sich langsam die Anspannung, als der Astrogator Glenn Simpson meldete: „Umgebung frei, Kurs zum Lagoon Transferpunkt berechnet. Voraussichtliche Ankunftszeit in 292 Stunden und 17 Minuten. Transfermeldung abgeschickt.“
     Kapitän Tina Lindström rief den Maschinenraum an: „Alles klar hier oben, Reisebeschleunigung wieder aufnehmen.“ Unter ihnen begann wieder das Pfeifen der Einspritzpumpen, die den tief gekühlten flüssigen Wasserstoff aus seinen Tanks in das Fusionstriebwerk spritzten, wo seine Atome miteinander verschmolzen. Langsam steigerte sich die Schubkraft des Triebwerkes, bis die Corry ihre Standardbeschleunigung von einem Zehntel Erdschwerkraft erreichte. Tina löste ihre Sicherheitsgurte und griff nach dem Knopf der Rundsprechanlage: „Schiff auf Kurs, normalen Wachrhythmus wieder aufnehmen!“ Sie lächelte Glenn an: „Du hast die nächsten Stunden die Brücke, ich werde mal meinen Schönheitsschlaf nachholen. Ich löse dich dann in 3 Stunden wieder ab. Und mach mir nichts kaputt!“ Glenn grinste: „Aye, aye Käptn! Ich werde es versuchen.“ 
    Die Wache verging ohne besondere Vorkommnisse, ebenso die Nächsten. Glenn hatte wieder die Wache und beschäftigte sich mit den astronomischen Geräten in der Hoffnung, einen noch nicht kartographierten Asteroiden zu entdecken. Die zentrale Raumüberwachung zahlte schließlich Prämien für jedes neu entdeckte Objekt, um sich den Aufwand eigener Erkundungsschiffe so weit wie möglich zu sparen. Meistens führten diese von der Handelsschifffahrt durchgeführten Forschungen zu keinem Ergebnis, weil auf den Standardflugrouten sich schon viele Besatzungen an dem Verdienst durch zusätzliche Prämien versucht hatten. Doch diesmal sollte es anders sein.
    Das erste Anzeichen, das etwas anders war als üblich, lieferte das Teleskop, das auf seiner automatischen Suche einen schwachen Lichtpunkt entdeckte, der nach
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